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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Menschenaffen in Käfigen
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Alt 05.01.2020, 18:18   #60
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.614
Zitat:
Zitat von triti Beitrag anzeigen
Menschenaffen Haltung ist ethisch ein schwieriges Thema, da meiner Meinung nach die Arterhaltung ohne eher unwahrscheinlich ist, andererseits die Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung einen eigenen Willen möglich macht und wir bisher nicht in der Lage sind diesen zu erfahren.
Es gibt Zoohaltungen, z.B. im Affenzoo in Apeldorn, die es den Affen ermöglichen den Großteil ihres Verhaltens in hinreichend großen Gruppen zu zeigen. In der Verhaltensforchung gehen die meisten Forscher davon aus, das die Haltung den individuellen Bedürfnissen der Tiere gerecht wird und damit artgerecht ist.
Für mich ist damit die ethische Frage unter Berücksichtigung des Artenschutz zum Thema Menschenaffen Haltung knapp zu pro entschieden.
Ich würde mir auch bei Apeldorn´s Menschenaffen-Haltung kritische Fragen stellen.
1.
Wie und wo müssen die Affen im Winter leben? Die Anlage ist ja nach der Website über den Winter bis zum 20.4. für Besucher geschlossen. Ich nehme an, weil ein Teil der Affen aus klimatischen Gründen in den Gebäuden gehalten werden muss. Und die Käfige sehen dann halt so aus, wie man es aus vielen anderen Zoo´s gewohnt ist, Betonebenen, etwas Stroh, Kletterseile und Gitter. Foto vom Silberrücken in Apelheul.
2.
Über die Gruppenzusammensetzung entscheidet auch in diesem Zoo der Mensch. So wurde der männliche Chef des Gorilla-Harems in Apelheul einfach gegen einen anderen Silberrücken aus dem Zoo von Taipeh ausgetauscht, angegebener Grund: Zucht. Der Gorilla Nachwuchs aus Apelheul kommt in Zoo´s, die nicht die gleich grosse Aussenfläche haben. Apelheul sorgt für weitere Menschenaffen, die anderswo weiter in Gefangenschaft leben müssen.
3.
Bei "guter" Haltung und ausreichend Tierpfleger kommen die Menschenaffen z.T. erst an das Futter ran, indem sie eine Aufgabe lösen,womit man die Tiere etwas mehr beschäftigt (quasi eine Art von "job enlargement" für Menschenaffen). Daraus würde ich schliessen, dass sie unter mangelnder Beschäftigung und Reizarmut leiden, was man in den Zoo´s auf diese Weise (ein bisschen) zu kompensieren sucht.

Zwischen dem Zuchtprogramm für Zootiere wie in Apeldorn und dem Erhalt der Menschenaffen in der Natur kann ich keine direkte Verbindung sehen, da ja der Nachwuchs nicht für Auswilderung gedacht ist. Das Zoogeld wäre vielleicht wirksamer dort angelegt, wo Menschenaffen leben, für den Schutz der natürlichen Lebensräume und der Menschenaffen. Gerade die akut vom Aussterben bedrohten Berggorillas werden nicht in den Zoo´s gehalten.

Geändert von qbz (05.01.2020 um 18:44 Uhr).
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