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Zitat von speedskater
Bei McKeowen gefällt mir...
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McKeown heißt der Gute. Mir gefällt, dass er die Wim-Hof-Beschreibung von "hyperoxigenation" richtigstellt - zumindest scheint mir seine Erklärung deutlich fundierter als das Geschwurbel von Wim Hof.
McKeown sagt ja, dass die Sättigung im Blut im Normalzustand bei fast 100 % liegt und Hyperventilation lediglich auf die maximal 2 % Sauerstoff Einfluss haben kann, die nicht an rote Blutkörperchen gebunden, sondern im Blutplasma vorhanden sind. Der Effekt der "lightheadedness" entsteht durch die Reduktion von CO₂ im Blut. 30 Sekunden Hyperventilation sorgen dafür, dass die im Blut vorhandene Menge an CO₂ halbiert wird. Jede Verringerung von CO₂ um einen Millimeter (mmHG) sorgt dafür, dass der Blutfluss zum Gehirn um 2 % abnimmt. Damit ist nach 30 Sekunden der Blutzufluss zum Gehirn um 40 % vermindert. Wenn man sich da schwindlig fühlt, liegt das nicht daran, dass man wahnsinnig viel Sauerstoff im Blut hat, sondern daran, dass die Blutgefäße sich verengen und, durch das fehlende CO₂, Sauerstoff und Hämoglobin stärker gebunden werden und man somit eine Sauerstoffunterversorgung erlebt.
Nun leuchtet mir auch ein, wieso ich da relativ einfach 3 Minuten lang die Luft anhalten kann: Es ist nicht genügend Kohlendioxid vorhanden, um den Atemreflex zu triggern. Andererseits erinnere ich mich, mal gelesen zu haben, dass der Mechanismus komplexer ist, als man denkt,
weil die Rezeptoren für Kohlendioxid nicht dort sind, wo man sie vermuten würde.
Sehr interessant fand ich als medizinischer Laie dieses sehr anschauliche Video zum Gasaustausch im Blut:
Respiration Gas Exchange
Von Armando Hasundungan gibt es noch einige andere schöne Videos zum Thema Atmung,
die ich mir einiger Zeit reingezogen habe.
Zitat:
Zitat von speedskater
Das kann ich auch nachvollziehen,
da ich in der Kombination "Diesel", "Overglider", "Negative Split" und "älterer Tri Schwimmer" auch immer sehr lange brauche,
bis ich mich im Wasser wohlfühle und anstrengende Intervalle schwimmen kann.
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Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich bin im Normalfall erst nach ca. 2 km eingeschwommen. Da sind andere Leute schon längst wieder aus dem Becken.

Und ich stelle fest, dass Konzentration auf die Atmung da einen großen Unterschied machen kann. Das wurde besser durch das Abschwimmen strukturierter Programme mit wechselnden Belastungen (
Sheila Taorminas Swim Speed Workouts). Mittlerweile bin ich 30 Kärtchen geschwommen, jedes zwischen 2600 m und 4500 m und ich merke, dass mein behäbiges System dadurch generell schneller in Gang kommt.
Zitat:
Zitat von speedskater
Eine kontinuierlich effiziente Atemtechnik an Land und vor dem Schwimmen könnte diese Zeit
vermutlich und hoffentlich stark reduzieren
und in der "White Water Panik Start Phase" für mehr Entspannung sorgen.
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Ich meine, dass es gerade auch im Wasser hilfreich sein kann, wenn man durch Lufthungertraining "abgehärtet" ist und statt ins Hyperventilieren zu verfallen das Gegenteil tut und langsamer atmet. Das braucht allerdings einiges an Übung, wie ich vermute.
Grau ist alle Theorie: Meinen nächsten Schwimmstart habe ich im September 2020 vor mir. Ich werde berichten, ob es was gefruchtet hat.
