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Zitat von ziel
Das einzige was ich 100% Glaube, ist das es einen Gott gibt, und nicht irgendeinen Gott. Sondern den Gott der Bibel. Und der hat einen Sohn. Nämlich Jesus Christus aus Nazareth.
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Ich denke, dass der Christus der Bibel eine literarische Erzählfigur ist, die an das Leben von Jesus aus Nazareth angelehnt ist.
Ich akzeptiere es jedoch, wenn Dir diese Geschichten etwas sagen. Darin besteht ihr Wert. Mir sagen beispielsweise die Erzähfiguren aus Goethes "Faust" und Hesses "Siddharta" etwas.
Ich meine, ich würde den Wert dieser Erzählungen schmälern, wenn ich versuchen würde, die tatsächliche reale Existenz von Faust oder Siddharta zu beweisen. Die Kirchen bzw. das Christentum tut meiner Ansicht nach genau das. Sie beschädigen einen literarischen Mythos, der eine bestimmte Ethik illustrieren soll, indem sie den Erzählfiguren eine faktische Wirklichkeit zusprechen. Denn in diesem Versuch muss sie zwangsläufig scheitern.
Ich verstehe nicht ganz, warum Du Dich diesem Versuch, die faktische Wirklichkeit dieses Mythos zu beweisen, anschließt. Ich fände die Haltung viel überzeugender, wenn Du sagst, die christliche
Idee ist für Dich verbindlich.
Für mich ist beispielsweise die Idee der Menschenwürde und -rechte absolut verbindlich. Ich versuche aber nicht, zu beweisen, dass alle Menschen tatsächlich, faktisch gleich seien. Das sind sie nicht. Es geht um eine ideelle Wahrheit, nicht um eine faktische. Mit Jesus kann man es ebenso sehen: Entscheidend sind die Ideen und Gedanken, die mit seiner Erzählfigur verknüpft sind. Es ist nicht entscheidend, ob er tatsächlich existierte.
So ungefähr würde ich das sehen.
