Zitat:
Zitat von Meik
Wenn man sich dann anguckt dass die meisten Autos kaum mal Langstrecken sehen, was ist dann sinnvoller als die Techniken zu kombinieren? Kleiner Akku für die täglichen Wege plus kleiner Brennstoffzelle um auch mal über längere Strecken zu kommen.
Das sind Lösungen über die aber komischerweise keiner ernsthaft diskutieren will.
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An solchen Kombilösungen arbeiten viele Hersteller schon längst. Das ist konstruktionsseitig zwar schon eine ziemliche Herausforderung, aber machbar. Der Laie unterschätzt aber leicht, was das für die Herstellungskosten bedeutet. Jede einzelne Baugruppe im Auto besteht aus Dutzenden Einzelteilen, die gefertigt, geprüft, montiert werden müssen. Wenn jetzt anstelle einer Antriebsvariante zwei verschiedene verbaut werden, bedeutet das eine enorme Kostensteigerung. Gibt es genügend Kunden, die bereit sind, den Preis zu zahlen? Es wird ja gern so getan, als müssten die Autobauer nur endlich mal Alternativ-Autos auf den Markt bringen, dann wird das schon. Dabei wird gern vergessen, dass ein Unternehmen nicht von dem lebt, was es produziert, sondern von dem, was es VERKAUFT.
Viele, viele Zulieferer arbeiten zwar intensiv an Produktentwicklungen und lassen sich auch Konzepte für die nötige Anlagentechnik erstellen, gehen aber nicht den letzten Schritt zur Investition. Und das ist auch kein Wunder:
So 'ne Montageanlage für z.B. nur eine kleine Pumpe - egal ob für Öl, Wasser, Ad-Blue oder sonstwas - kostet schon mal zwischen 3 und 8 Mio €. Eine Anlage allein nur für das automatisierte Verschweißen von Bipolarplatten für Brennstoffzellen, also ohne vor- und nachgelagerte Prozesse, liegt in der gleichen Größenordnung. So eine Investition lohnt sich für einen Zulieferer bei etlichen hunderttausend Stück Jahresabruf. Dieser Abruf ist aber nicht in Sicht, solange Verbrenner verfügbar, günstig und bewährt sind. Und da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Der deutsche Markt ist da übrigens ziemlich unbedeutend...
Im Wettbewerb zwischen Brennstoffzelle und Batterie spielen so viel mehr Parameter eine Rolle als nur Wirkungsgrad und Materialkosten, das ist ein wirklich komplexes Thema. Noch dazu verschieben sich die Wichtungen der Argumente ständig zugunsten der einen oder anderen Seite. Da ist auch das Risiko der folgenschweren Fehlentscheidung enorm.