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Alt 31.07.2019, 15:01   #10666
schnodo
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Registriert seit: 28.10.2011
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Zitat:
Zitat von Nilspein Beitrag anzeigen
es ist eine jur. unendliche Geschichte, ob es rechtmäßig ist, überführte Doper lebenslang zu sperren. Dies käme einem Berufsverbot gleich und diesem massiven Eingriff in ein Freihheitsrecht bedarf es eben mehr, als "nur" Dopen.
Ich will Dir nicht widersprechen, ich nutze nur Deinen Beitrag als Aufhänger.

Mein initialer Impuls beim Thema Doping, als ich angeregt durchs Forum angefangen habe, mich damit auseinanderzusetzen, war auch: Die Betrüger lebenslang sperren, sofort.

Mit der Zeit bin ich für mich aber auf den Trichter gekommen, dass die Sache nicht ganz so einfach ist. Sport wird in vielen Ländern dafür missbraucht, das Nationalgefühl zu stärken: Zusammen mit den Sportlern werden vielfach ganze Nationen auf dem Sofa Weltmeister oder Olympiasieger. Man muss kein Hellseher sein, um vorherzusehen, was geschähe, wenn ein einmaliger Dopingverstoß zur lebenslangen Sperre führte: Rivalisierende Nationen würden zur Not mit Geheimdienstmethoden dafür sorgen, dass saubere Athleten positiv getestet werden. Genau so wie sie heute dafür sorgen, dass ihre eigenen schmutzigen Athleten ungeschoren davonkommen. Und das sind, wie ich vermute, nicht nur die Russen, sondern durch die Bank einfach alle.

Ein anderer Punkt ist, dass man meiner Meinung nach Dummheit und Unachtsamkeit nicht genauso hart bestrafen sollte wie Vorsatz. Ich finde Doping unehrenhaft und würde generell im Wettkampf nie betrügen. Aber als ich noch Wettkämpfe betrieben habe (stets auf Bratwurstniveau), bin ich überhaupt nicht auf die Idee gekommen, verschriebene Medikamente, die ich evtl. genommen habe (ich meine, seinerzeit brauchte ich noch keine), daraufhin zu überprüfen, ob sie auf irgendwelchen Dopinglisten stehen. Wäre nun bei einem Test ein anzeigepflichtiges dabei gewesen, hätte ich auch das Label "Doper" bekommen, ohne mich des Dopings schuldig zu fühlen. Ich fände es nicht gerecht, für meine unbestrittene Nachlässigkeit mit lebenslangem Wettbewerbsverbot belegt zu werden.

Und deswegen meine ich auch, dass es angemessen ist, denen die erwischt wurden, nach entsprechender Sperre eine zweite Chance einzuräumen. Und zwar nicht nur im Leben, sondern auch im Sport. Wenn sie dann nochmal daneben hauen, kann man davon ausgehen, dass es tatsächlich Vorsatz war und keine Dummheit, und sie permanent ausschießen. Ist das eine nachvollziehbare Position?
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Geändert von schnodo (31.07.2019 um 15:31 Uhr). Grund: Satzstellung, Formulierung
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