Rad, meine größte Angst.
Mancher mag darüber schmunzeln, aber heute ist mein Hauptziel das Radeln irgendwann aber einfach nur gesund zu überstehen. DNF ok, Unfall nein.
Der Regen lässt nach, die Fahrbahn ist aber nass. Die Strecke in Zürich um den See herum leicht holprig, wenn auch bei weitem nicht so schlimm wie früher die Hanauer Landstrasse.
Keine 5 Minuten später kippt der erste um. Ebeso krass, wei schnell er aber wieder auf dem Rad saß, wie in einer eingeübten Bewegung. Ich hatte ihn noch nicht einmal erreicht.
Das war aber erst der Anfang. Noch nie sah ich soviele mit Pannen oder Unfällen.
Ich fahre noch vorsichtiger als geplant. Aerohaltung für mich heute tabu, obwohl es sicherlich möglich gewesen wäre. Nicht aber bei meinen Nervenkostüm.
Zürich baut, Umleitung, ein kurzer, aber richtig giftiger Anstieg, winklige Abfahrt durch den Ort, unten flach weiter. Bei km 30 geht es in die Hügel, immer wieder auf und ab.
Später the Beast, lang, steil, für mich noch gut machbar, meine Zeiten verliere ich vorallem in den Abfahrten.
Bei km 65 klappt die Aufnahme meiner zweiten Radflasche mit Pampe, finde freies Dixi.
Jetzt kommt für mich der heikelste Abschnitt, die steile Abahrt nach Küßnacht.
Ich bremse, mehr als gefühlte 50-60 km will ich nicht zulassen, zumal ich die Strecke nicht kenne und immer wieder enge Kurven kommen.
Ausgerechnet bei der rasantesten Abschnitt springt ein aufgeschrecktes Reh keinen Meter von mir entfernt über die Fahrbahn

. Sekundenbruchteile schneller und es hätte Reh- und FMMTgeschnetzeltes gegeben

.
Das wäre richtig übel geworden.
Da hatte mein Schutzengel wohl ganze Arbeit geleistet
Die Beine selber sind kein Problem, Heartbreak-Hill klappt.
Weiter auf Runde 2.
Es wird einsam, der Hintern muckt immer mehr, die Arme von der Haltearbeit, es wird jetzt heiß, in der Sonne richtig brennend.
Fast hätte ich mir noch einmal Regen gewünscht

, aber die trockene, sichere Fahrbahn ist mir doch lieber. Da die Guten alle schon weg sind, immerhin wurde ich nicht überrundet, kann ich bergauf sogar öfters überholen, andere leiden mehr, manche schieben an den steilen Abschnitten.
Bei den Abfahrten bin ich vollkommen peinbefreit, ich bremse ohne Ende, achte nur darauf weit genug rechts niemanden im Weg zu sein.
In Zürich sehe ich wieder Herzblatt und K2, letzte Schleife zurück, im Ziel, Zeit absolut unterirdische SUB 9 gerade noch geschafft, aber ich bin immer noch im Rennen
