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Alt 16.10.2008, 11:09   #38
TriVet
Szenekenner
 
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Registriert seit: 25.05.2008
Ort: Kraichgau
Beiträge: 6.248
völlig aus der Reihe und aus Bestsellerlisten-Sicht absolut unaktuell, aber meine Entdeckung des Monats:

Don Quichotte!

Jeder kennt es oder meint es zu kennen, aber kaum einer hat es gelesen. Dabei ist es sehr subtil, erzählerisch anspruchsvoll, hat höchst vergnügliche Ironie und wurde immerhin zum besten Buch der Welt gewählt!

Cervantes' Don Quichotte: Das beste Buch der Welt
Bestsellerliste, Einschaltquoten, Verkaufshitlisten - sie gehören zu unserem Alltag.
Tageszeitungen, Sendeanstalten und Webseiten bedienen sich in zunehmendem Maße dieser Art von Beliebtheitsanalyse. Bücher, Fernsehsendungen, Schlagersänger und Schauspielerinnen - alles wird mit Prozentzahlen getaxt und eingestuft.
Vor allem 1999, dem letzten Jahr des zweiten Jahrtausends hatten Umfragen zum bekanntesten Schriftsteller des Jahrhunderts, zur beliebtes Schauspielerin, zum Naturwissenschaftler, zum Sportler des Jahrhunderts, ja zur historischsten Persönlichkeit des Jahrtausends (Gutenberg vor Luther) ... Hochsaison.

Nun hat das Osloer Nobel-Institut zusammen mit norwegischen Buchclubs "das beste Buch der Welt" gewählt. Genau 100 international bekannte Autoren aus 54 Ländern wurden in den letzten Monaten um ihre Meinung befragt. Darunter solch renommierte Schriftsteller wie die Literatur-Nobelpreisträger V.S. Naipaul, Wole Soyinka, Nadine Gordimer und Seamus Heany, sowie solch herausragende Autoren wie Salman Rushdie, Paul Auster, John le Carre, Norman Mailer und John Irving. Als deutschsprachige Autoren gaben Siegfried Lenz, Hans Magnus Enzensberger, Christoph Hein, Herta Müller und Christa Wolf ihre Stimme ab. Die Beteiligten konnten 10 Titel aus der Belletristik angeben.
Mit überwältigender Mehrheit wurde der Roman "Don Quichotte" des Spaniers Miguel de Cervantes zum "besten Buch der Welt" gewählt. Die Überlegenheit war so groß - 50 Prozent Stimmen mehr als der Zweitplazierte - dass es über das zweitbeste belletristische Werk unterschiedliche Nachrichtenmeldungen gab.
Die eine Agentur sah "Madame Bovary" von Gustave Flaubert auf dem zweiten Platz, eine andere dagegen Marcel Prousts "Suche nach der verlorenen Zeit".
Unter den 100 besten Büchern sind auch einige deutschsprachige Autoren vertreten: J.W. Goethe ("Faust"), Franz Kafka ("Der Prozess" u. "Das Schloss"), Thomas Mann ("Buddenbrooks" u. "Zauberberg"), Alfred Döblin ("Berlin Alexanderplatz"), Robert Musil ("Der Mann ohne Eigenschaften"), Paul Celan ("Gedichte") und Günter Grass ("Die Blechtrommel").

Doch zurück zum würdigen Sieger "Leben und Taten des scharfsinnigen Edlen Don Quichotte von La Mancha" , so der vollständige Romantitel. Das unsterbliche Meisterwerk der Weltliteratur, in den Jahren 1605/15 entstanden, war als Satire auf die damals weitverbreiteten Ritterromane angelegt und ist doch eine kritische Analyse der zerfallenden Feudalgesellschaft.

Der alte verarmte Adlige Don Quichotte will nach der übermäßigen Lektüre von Ritterromanen selbst ein fahrender Ritter sein und mit seinem Pferd Rosinante für die Gerechtigkeit streiten. Durch seine Heldentaten will er außerdem seiner Geliebten Dulzinea seine Gefühle beweisen. Ihm zur Seite steht der witzige, nüchtern-realistische Schildknappe Sancho Pansa. Die beiden Figuren ergänzen sich in ihrer Unterschiedlichkeit wunderbar und sind Grundlage für meisterhafte Dialoge. Die Komik der zahlreichen absurden Abenteuer und die Tragik der wahrhaft humanistischen Gesinnung des Titelhelden bestimmen dies Meisterwerk der Weltliteratur.

Dem Leser von heute - gewöhnt an Kurzgeschichten und Fortsetzungsromane - mögen die 126 Kapitel mit ca. 600 Romanseiten zu umfangreich sein, doch die Lektüre einzelner Geschichten, wie die entsetzlichen und erhörten Abenteuer mit den Windmühlen oder der hitzige und schreckliche Kampf mit den Weinschläuchen - ist noch immer ein literarischer Genuss.


Zitat von hier:
http://www.in-ticker.de/artikel.php?...literatur&nr=9
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Wann wird eigentlich der Tag des Orgasmus gefeiert?
Ich würde kommen.
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