Zitat:
Zitat von Helmut S
Und Hoffnung, Arne, Hoffnung ist vom Wesen her eine innerliche Geisteshaltung, die positiv in die Zukunft gerichtet ist, obwohl man eben gerade keine Sicherheit über den positiven Ausgang der Dinge hat oder vielleicht sogar bei genauem Betrachten einsehen muss, dass der Eintritt der einen oder andere Erwartungshaltung äußerst unwahrscheinlich ist.
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Da streift die Hoffnung aber haarscharf an der Ignoranz vorbei (was ich Dir keinesfalls persönlich unterstellen will).
Wir würden einem Menschen, der offenbar schwer erkrankt ist, zunächst raten, zum Arzt zu gehen, um eine möglichst treffende Diagnose zu erhalten. Und danach eine dazu passende Therapie anzugehen. Auf beides zu verzichten, und stattdessen auf einen guten Ausgang zu hoffen, ist gefährlich.
Es gibt vergebliche Hoffnungen. Ein amputiertes Bein wird nicht wieder nachwachsen. Ein verstorbener Mensch wird nicht wieder auferstehen. Vergangene Zeiten werden nicht zurück kommen. Hoffnung braucht eine realistische Erwartung, sonst sind es Träumereien.
In dieser Diskussion geht es um das Schicksal der Menschheit. Wir sollten klug und rational vorgehen, und nicht die Augen vor unerwünschten Tatsachen verschließen. Das Hoffnungsprinzip ist etwas für den privaten Gebrauch. Von einem Schiffskapitän erwarten wir, dass er die Seekarte genau kennt. Würde er nach dem Prinzip Hoffnung navigieren ("wird schon gut gehen!"), würde keiner von uns freiwillig an Bord gehen.
Deshalb plädiere ich dafür, sich den Tatsachen zu stellen, anstatt Luftschlösser zu bauen.
