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Alt 17.06.2018, 13:59   #13127
qbz
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Meines Wissens verbietet die katholische Kirche jeden Schwangerschaftsabbruch, auch die Abbrüche innerhalb der Fristenlösung bis zur 12. Woche. Franziskus konzentriert sich in seinen Aussagen aber auf die embryopathische Indikation, um damit mehr Aufmerksamkeit mit seinem Nazivergleich zu bekommen.

Ein solche embryopathische Indikation gibt es in Deutschland nicht explizit, aber in Österreich z.B. . In Deutschland fällt diese entweder unter die normale Fristenlösung, die Schwangerschaftsabbrüche bis zur 12. Woche generell erlaubt und straffrei stellt nach einer Pflichtberatung, oder unter die sog. medizinische Indikation, falls die Behinderung des Fötus erst später erkannt wird. Letztere erlaubt den Abbruch während der gesamten Schwangerschaft aber nur, "um eine Gefahr für das Leben oder die Gefahr einer schwerwiegenden Beeinträchtigung des körperlichen oder seelischen Gesundheitszustandes der Schwangeren abzuwenden." Ein Grund wäre z.B. eine hohe Suicidgefahr der Mutter. Verpflichtend ist eine umfassende Aufklärung und Beratung sowie u.U. ein psychologisch/psychiatrischer Befund zur Abschätzung der seelischen Komplikationen. Als Alternative fahren Frauen aus DE bis zur 22. Woche auch in die Niederlande.

Ich finde den Vergleich des Papstes wieder mal weit weg von den Betroffenen. Die Feststellung einer pränatalen Behinderung bedeutet eine extreme Belastung für die Frau und das Elternpaar und die Entscheidung für oder gegen Abbruch fällt in der Regel unter extremen seelischen Belastungen, wie jede BeraterIn einer Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle weiss.

Zur Grössenordnung: In De zählt man aktuell ca. 100 000 Schwangerschaftsabbrüche pro Jahr, ca. 14 Abbrüche auf 100 Lebendgeburten. Davon sind nur ca. 4000 nach einer medizinischen Indikation, die meisten von den 4000 bis zur 22. Woche Die beste Prävention: Verhütungsberatung und kostenlose Verhütungsmittel (welche die Kirchen verteilen bzw. in Kirchen auslegen sollten )

Geändert von qbz (18.06.2018 um 10:57 Uhr).
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