Zitat:
Zitat von Gozzy
Ansonsten finde ich das Statement von Mirko hier menschlich unheimlich groß, einfach gigantisch.
Aber was mir hier wirklich auf den Sack geht ist die Scheinheiligkeit und die Heuchelei.
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Auch ich habe gezögert, hierzu etwas zu schreiben - die meisten meiner Gedanken wurden schon niedergeschrieben.
Ich war in der vergangenen Woche in Mallorca ua zum Radfahren und habe die dortigen Autofahrer angesichts der Radlermassen als im Allgemeinen sehr rücksichtsvoll erlebt - besser als ich das in Italien, Deutschand oder Frankreich (soweit mir bekannt) erlebt habe.
Die Unfallfahrerin hat einen fürchterlichen Fehler gemacht, und sie wird angemessen bestraft werden müssen, wenn die Verhältnisse aufgeklärt sind. Wir kennen die Umstände wohl noch nicht genug. Mich macht der Unfall sehr traurig und auch wütend.
Mich stört bei vielen berechtigten Argumenten der Unterton der Rechthaberei. Ich habe schon Fehler als Fußgänger, als Radfahrer und als Autofahrer gemacht. Strengere Gesetze und Gefängnisstrafen können nicht einen Verlust an kulturell geprägter Rücksichtnahme ersetzen. Dazu gehört zum Beispiel auch, Fußgänger auf Radwegen nicht als A.löcher mit dem IQ eines Pappdeckels wahrzunehmen und wegzubrüllen. Regeln sind notwendig und müssen einghalten werden. Aber wir machen alle (oder vielleicht wenigstens fast alle) Fehler. Beispielsweise bin ich als Radler auch schon in zweiter Reihe gefahren, wo es nicht erlaubt war. Ich habe als Autofahrer mal an einer Kreuzung einen Radfahrer auf dem Radweg übersehen und erst in allerletzter Sekunde einen Unfall vermeiden können - dank meiner Vollbremsung aber auch dank seiner Aufmerksamkeit - ich war nicht betrunken und habe nicht am Handy gespielt - ich hatte ihn einfach übersehen.
Ich will damit keinesfalls das Verhalten/ den Fehler der Fahrerin relativieren - nur zuviel Selbstgerechtigkeit finde ich unangemessen.