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Zitat von waden
Du schreibst, dass eine ernsthafte Kritik an Religionen sich nicht axiomatisch systemfremd annähern darf, sondern sich auf den Menschen beziehen und empirisch geprüft werden muss. Was bedeutet das konkret bzw. wie funktioniert das?
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Ich würde mich der Frage anschließen. Außerdem ist mir nicht klar, inwiefern die Behauptung, es existiere ein Gott, der uns unsere Sünden vergeben will, überhaupt ein System von Axiomen darstellt.
Axiome müssen ein logisches System
vollständig und
widerspruchsfrei beschreiben. Davon kann bei der christlichen Gottesvorstellung aber keine Rede sein. Man denke nur an die Existenz des Teufels, zu dessen Bändigung Gott offenbar unsere Hilfe braucht (ausgerechnet!).
Auch das bis heute unlösbare Theodizeeproblem (warum lässt Gott das Leid auf der Welt zu?) spricht gegen den Rang der Gottesvorstellung als axiomatisches System.
Ist es nicht generell ein wenig überspannt, dass wir religiösen Mythen aus der Antike mit Quantenphysik, Erkenntnistheorie, Prädikatenlogik und formaler Axiomatik etc. zu Leibe rücken?
