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Zitat von qbz
Die Frage stellt sich natürlich, weshalb haben die Menschen einen solchen Gott wie im AT geschaffen und weshalb glaubten sie an ihn.
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"Die Menschen" ist etwas ungenau. Es waren einige wenige. Ein kleines Volk am Ende der Welt, das im Kampf war mit anderen Völkern. Es schuf sich einen Gott, der ein starker Verbündeter war und seine Feinde in der Mythologie ausrottete.
Außerdem: Von den zahlreichen religiösen Strömungen und Varianten dieser Zeit schieden jeweils jene nach und nach aus, welche die eigene Verbreitung nicht zum Hauptziel hatten. Zwangsläufig ergab sich so ein eifersüchtiger, alleinherrschender Gott, der keine anderen Götter neben sich duldete und alle Zweifler und Andersdenkenden bedrohte.
Diese Radikalisierung bewährte sich nicht nur beim Christentum, sondern auch beim Islam. Beide sind heute diejenigen Religionen, die sich am weitesten verbreiten konnten, und die gegenüber anderen Religionen in tiefsitzender Weise intolerant sind.
Zweites Gebot: „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“
Viertes Gebot: „Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“
Noch deutlicher wird es, wenn man eine weniger bekannte Fassung der 10 Gebote betrachtet. Sie steht, als dritte Fassung, ebenfalls in der Bibel. Diesmal nicht in den Büchern Mose, sondern in
Exodus:
Erstes Gebot: Du hüte dich aber, mit den Bewohnern des Landes, in das du kommst, einen Bund zu schließen; sie könnten dir sonst, wenn sie in deiner Mitte leben, zu einer Falle werden. Ihre Altäre sollt ihr vielmehr niederreißen, ihre Steinmale zerschlagen, ihre Kultpfähle umhauen.
Zweites Gebot: Du darfst dich nicht vor einem andern Gott niederwerfen. Denn Jahwe trägt den Namen «der Eifersüchtige»; ein eifersüchtiger Gott ist er.
Drittes Gebot: Hüte dich, einen Bund mit den Bewohnern des Landes zu schließen. Sonst werden sie dich einladen, wenn sie mit ihren Göttern Unzucht treiben und ihren Göttern Schlachtopfer darbringen, und du wirst von ihren Schlachtopfern essen. Du wirst von ihren Töchtern für deine Söhne Frauen nehmen; sie werden mit ihren Göttern Unzucht treiben und auch deine Söhne zur Unzucht mit ihren Göttern verführen.
Lesenswert, hier aber offtopic, ist das zehnte Gebot: Beim Schlachten sollst du das Blut meines Opfers nicht über gesäuertes Brot fließen lassen und vom Schlachttier des Paschafestes darf nichts bis zum Morgen liegen bleiben. Von den Erstlingsfrüchten deines Ackers sollst du die besten in das Haus des Herrn, deines Gottes, bringen. Das Junge einer Ziege sollst du nicht in der Milch seiner Mutter kochen.