Zitat:
Zitat von waden
Gott habe die Welt als Paradies geschaffen, der Mensch habe die Gewalt ins Spiel gebracht, die mit Gottes Hilfe durch „legitime“ Gegengewalt gebändigt worden sei. Die zweite neue Welt (nach der Sintflut) habe Gott „mit eingebauter Gewalt im begrenzten Maß" geschaffen. „Diese Aussagen der biblischen Urgeschichte […] beanspruchen Geltung. Um die Gewalt zu bändigen, ist leider Gewalt vonnöten.“ Und später schreibt er von „legitimer Gewalt Israels“.
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Danke für die Wiedergabe dieser Passage.
Es stellt sich die Frage: Warum hat Gott nach der Sintflut eine Welt mit (begrenzter)
Gegengewalt zur menschlichen Gewalttätigkeit geschaffen? Warum hat er nicht kraft seiner Allmacht die menschliche Gewalt abgeschafft und damit das Problem an der Wurzel gepackt?
Mit dem freien Willen der Menschen zu argumentieren funktioniert nicht, denn Gottes Gegengewalt schränkt die Freiheit der Menschen ebenso ein.
Erhellend ist für mich ein Blick auf das Tierreich: Tiere leben in einer Welt von unfassbarer Gewalt und Grausamkeit. Sie fressen sich gegenseitig bei lebendigem Leib auf oder sterben an Hunger oder Parasiten. Was hat Gott gegen die Gewalt der Tiere unternommen? Kaninchen leben die meiste Zeit unterirdisch in Höhlen, um nicht lebendig gefressen zu werden. Gott gab ihnen die Fähigkeit, zeitlebens in Erdhöhlen zu verbringen. Gleichzeitig schärfte er die Sinne und Fähigkeiten ihrer Jäger, sie dennoch zu erwischen.
Hier sehen wir keinen gütigen Gott, sondern einen Rüstungswettlauf. Nur die Stärksten kommen durch. Dasselbe Prinzip wirkt bei "göttlicher Gegengewalt" zur Gewalt des Menschen. Der Stärkere setzt sich durch.