gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Ready for raceday.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Da fasse ich mir echt an den Kopf…
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 16.10.2017, 22:20   #8577
Jörn
Esst mehr Gemüse
 
Benutzerbild von Jörn
 
Registriert seit: 22.09.2006
Beiträge: 3.499
Wenn Religion begründet wird mit dem „Bedürfnis nach Transzendenz“: Was ist dann die Begründung für das „Bedürfnis nach Transzendenz“?

Wenn Religion einen Grund hat (nämlich die Transzendenz), warum sollte dann die Transzendenz nicht ebenso einen Grund haben?

Die Aussage, Religion basiere auf dem Wunsch nach Transzendenz, erklärt deswegen nichts. Denn es lässt die Frage offen, woher dieser Wunsch kommt. Es ist eine Schein-Antwort auf ein Schein-Problem.

Es ist zudem nicht wissenschaftlich, denn es postuliert die Antwort bereits in der Frage. Wenn man fragt: „Woher kommt eigentlich unser Wunsch nach Transzendenz“, dann hat man bereits in der Frage festgelegt, dass es Transzendenz gibt und außerdem den Wunsch danach. Aber beides könnte eine Täuschung sein, denn vielleicht verbergen sich dahinter simple Mechanismen der Evolution, die mit „Transzendenz“ überhaupt nichts zu tun haben.

Mir kommt dieses Geraune über die „Transzendenz“ verdächtig religiös vor. Wenn Transzendenz so grundlegend und allgegenwärtig ist, warum gibt es dann RTL2? Wenn ich nämlich das Nachmittagsprogramm von RTL2 einschalte, sehe ich keine Transzendenz, sondern nur Dummköpfe. Die Behauptung, der Mensch sei grundlegend erfüllt mit dem Wunsch nach Transzendenz, ist einfach nicht wahr. Wer das nicht glaubt, kann aufs Münchner Oktoberfest gehen und nachsehen, ob er dort „Transzendenz“ findet.

Arnes Ansatz löst diese Widersprüche. Erstens erklärt es das Vorhandensein von Vorstellungen, nämlich damit, dass die Vorstellungen über einen Mechanismus zum eigenen Erhalt verfügen, und dass wir ergo jene Vorstellungen haben, die sich dabei perfektionierten. Es kommt also nicht auf den Inhalt der Vorstellung an (etwa die „Transzendenz“), sondern auf den Mechanismus zum eigenen Erhalt. Zweitens erklärt es, was dem „Wunsch nach Transzendenz“ selbst zugrunde liegt, nämlich eine Ich-Bezogenheit, die Bestandteil eines notwendigen Überlebensinstinkts ist.
Jörn ist offline   Mit Zitat antworten