Das Rennen
Um es vorwegzunehmen: Schwimmen war ja noch nie so meine Lieblingsdisziplin, aber an einem Tag wie dem bei den Bedingungen Schwimmen zu müssen...? Ich war froh, nur Rad fahren zu "müssen". Auch wenn es im Fjord war, das war nix für Warmduscher. Übrigens stelle ich hier mal eine Neogarantie für kommende Rennen aus.
Meinen Rennplan ist ja schon weiter oben beschrieben, die Frage nach dem merkwürdigen Pacing wir hier beantwortet: Wer die schnellste 2. Runde fährt, gewinnt ein Komplettupgrade mit CeramicSpeed-Lagern im Wert von um die 1000,- €. Mal davon abgesehen wusste ich, dass der mehrmalige Kona-Gewinner in der aktuellen AG50 das Rennen (in einer Staffel - er schwamm allerdings zusätzlich) als Vorbereitung für seinen diesjährigen Konastart nutzen wollte, genau wie letztes Jahr auch. Da konnte ich ihm aber auf dem Rennrad nicht folgen, und das sollte dieses Jahr dann anders werden.
Der Start war nur mässig gut, da unser Schwimmer 18 Minuten Rückstand auf den "Weltmeister" hatte. Ich fing dann doch so im Stillen an zu rechnen, ob und wie ich das denn einholen könnte. Irgendwie war es dann auch egal, ich wollte mich weiterhin an meinen Plan halten.
Das Wetter war weiterhin durchwachsen, der Wind Bleis und der Regen flog fast waagerecht. Immer wieder wechselten sich Schauer und trockene Streckenabschnitte ab. Schnell fand ich in einen guten Rhythmus, und die Beine fühlten sich gut an. Nur am Oberlenker musste gut festgehalten werden, weil der starke Westwind direkt hinter den und wegen der Dünen auf der 17 Kilometer langen Küstenstrasse sehr böig war. Auch wenn man viel allein fährt, waren wegen der Starter auf der Halbdistanz trotz allem doch ab und an mal einer zu überholen. Ausserdem fuhren zuweilen ein paar Kampfrichter auf Motorrädern an einem vorbei. Die erste Runde verging wie im Fluge, und in der Verpflegungszone bei Start und Ziel, die man aufgrund der 3 Ruden 2 Mal direkt passiert, bekam ich von Thomas Verpflegung angereicht und konnte kurz die Kinder im Vorbeiflug sehen. Meine beiden Mitstreiter riefen mir zu, dass ich jetzt nur noch 8 Minuten Rückstand auf den Ersten hatte. 10 Minuten auf den ersten 62 Kilometern, damit war ich zufrieden, zumal jetzt erst meine schnelle Runde kommen sollte. Der Schnitt lag bei 37,2km/t. Hmm, ging das mit den sub 5 Stunden doch noch? Das erforderte einen 37,4-Schnitt...
Ich erhöhte den Druck auf im Schnitt etwas über 250 Watt, mehr wollte ich doch nicht riskieren. Mir gefallen Rennen, bei denen es kühler ist. Irgendwie werden meine Beinmuskeln dann "kalt" und fühlen sich etwas "hart" an, was aber irgendwie super funktioniert. Genau auf der Hälfte der 2. Runde konnte ich vor mir "den Weltmeister" sehen.

Ich legte mir das Überholmanöver so zurecht, dass es direkt vor einer ungefähr 5 Meter hohen Monstersteigung (Eisenbahnüberquerung/Brücke) stattfand. Höflich grüssend zog ich vorbei.

Und schnell weiter.
Ein bisschen war das Rennen damit eigentlich gelaufen, denn ich konnte mir nur schwerlich vorstellen, dass einer wirklich schneller radeln würde. Andererseits kann beim Laufen noch einiges "in den Sand gesetzt" werden. Von daher ging es einfach mit Druck weiter.