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Alt 23.06.2017, 09:23   #7005
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.492
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Glaubst du, vor 1000 Jahren, als die Kriche einen viel stärkeren Einfluss hatte, haben sich Gläubige nicht sinnvoll behandeln lassen und sind nicht methodisch vorgegangen?
Das konnten sie in vielen Fällen nicht, da sie die Ursachen vieler Krankheiten nicht kannten. Das Mikroskop war erst im späten 17. Jahrhundert so weit, dass man Krankheitserreger im Blut feststellen konnte.

Als die Pest im 14. Jahrhundert in Avignon wütete, dem Sitz des Papstes Clemens IV., versuchte dieser, die Pest mittels Weihrauch aus seinem Palast fernzuhalten. Du könntest in gleicher Weise Aids mit einem Deodorant bekämpfen. Man kannte mangels Wissenschaft schlicht und ergreifend die Zusammenhänge nicht. Und Gott teilte sie nicht mit.

Vor 1000 Jahren glaubte man nicht an das Prinzip von Ursache und Wirkung. Man nahm stattdessen an, dass sich hinter allen Geschehnissen ein Wille ausdrückte. Selbst Kepler (*), der die Planetenbahnen Anfang des 17. Jahrhunderts mathematisch beschrieb, war noch überzeugt davon, dass die Planeten diesen Bahnen nicht folgen müssen, sondern wollen. Seine Gleichungen waren für ihn eine Beschreibung dieses Willens, aber kein Gesetz.

Es war erst die Leistung Newtons, zu zeigen, dass ein Naturgesetz existiert, das immer und überall gültig ist, auf der Erde wie überall zwischen den Gestirnen. Nicht das Gravitationsgesetz war so aufregend, sondern die Entdeckung, dass es sich um ein universal gültiges Gesetz handelt.

Vor 1000 Jahren waren die Menschen aber noch nicht so weit.

(*) Übrigens wurde die Mutter von Johannes Kepler, Katharina Kepler, der Hexerei angeklagt. Ihr Prozess dauerte 5 Jahre, davon verbrachte sie 14 Monate angekettet, bereits 73 Jahre alt, die restliche Zeit unter der permanenten Bewachung von zwei Männern. Hauptanklägerin war ein achtjähriges Kind. Ihrem prominenten Sohn gelang es, nach 5 Jahren einen Freispruch zu erwirken. Sechs Monate später starb die Frau.

Ich erwähne dieses Hexenprozess, weil er zeigt, dass man damals die falsche Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen anwendete. Die Menschen waren genauso intelligent wie wir heute, aber sie bedienten sind im Falle der Hexenprozesse einer ungeeigneten Methode zur Gewinnung von Erkenntnissen. Sämtliche Hexen und Zauberer wurden zu unrecht ins Feuer geworfen.
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