Zitat:
Zitat von trithos
Wieso wertest Du übrigens sprachlich das gläubige alte Mütterchen als "angeblich" gläubig ab?
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Ich empfinde das keineswegs als Abwertung, eher im Gegenteil. Die wenigsten Menschen im aufgeklärten Deutschland, die in Kirchen gehen, sind im engeren Sinne gläubig. Frage doch mal einen, ob er an Adam und Eva, an Abraham, an die Arche Noah oder an Kain und Abel glaubt. Wer glaubt schon noch an das ewige Höllenfeuer?
Wer glaubt heute noch, dass ein verheiratetes Paar, das 30 Jahre zusammen war und aufrichtig um diese Ehe gekämpft hat, als sie nicht mehr funktionierte, bis sie sich schließlich scheiden ließen und mit neuen Partnern glücklich wurden – wer glaubt heute noch, dass diese Menschen eine Todsünde begingen, welche in der Hölle gesühnt werden muss?
Wenn zwei Menschen gleichen Geschlechts ehrliche Liebe füreinander empfinden und ihr Leben miteinander teilen wollen: Welcher aufgeklärte Mensch glaubt heute noch, das dies Sünde sei? Viel eher ist es Sünde, was diesen Menschen über zwei Jahrtausende durch die Kirchen angetan wurde.
Die meisten gläubigen Menschen sind nach meiner unmaßgeblichen Einschätzung in erster Linie Humanisten, die das Prinzip der Nächstenliebe für eine Erfindung Jesu halten. Es geht ihnen um Frieden, Güte und Ordnung. Den ganzen Hokuspokus der Kirche machen sie nur aus Gewohnheit mit. Würden sie tatsächlich in der Bibel lesen, würden sie wohl erschrecken.