Zitat:
Zitat von NBer
ich wusste, das diese beispiele kommen. das sind aber komplette athleten mit einer überragenden laufperformance, die im dtu system genau EINEN mittelklassigen wettkampf bräuchten, um sich für hochklassige wettkämpfe zu empfehlen. das kann zz kein deutscher von sich behaupten. deswegen hinkt der vergleich. die norm ist nicht der einzige weg sich für hochklassige wettkämpfe zu emfehlen, nur der erste anhaltspunkt in der saison. wer zb einen europacup mit bester laufzeit des tages gewinnt (was bedeutet, dass er mindestens so gut schwimmen muss, dass er die erste oder zweite radgruppe erwischt), bekommt sicherlich auch eine weltcup chance. denke ich mir zumindest so......
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Die genannten Athleten sind
jetzt komplette Athleten. Sie waren es in der Vergangenheit noch nicht. Schau dir mal die
inkonsistenten Ergebnisse von Mola in den Jahren 2009-2011 an, da wimmelt es nur so von 30., 40. und 50. Plätzen bei internationalen Wettkämpfen.
Und berücksichtige dann noch die knüppelharte Abstiegsregelung, die es neurdings gibt: zwei Ergebnisse schlechter als Rang 20 hintereinander bedeuten für den Athleten automatisch den Abstieg aus der jeweiligen Wettkampfebene (etwas vereinfacht formuliert, da der performanceindex auch noch mit hineinspielt), egal wie gut er vorher beim Leistungstest war. Welcher Athlet hat (wegen Verletzung, technischen Defekt, Formschwäche usw.) nicht mal zwei schlechte Ergebnisse hintereinander? Findet man selbst bei den Brownlees desöfteren.
Für mich ist Triathlon Hobby und ich habe noch einen richtigen Beruf, ich durchstöbere trotzdem zwischendurch mal gerne in meiner Freizeit die
exzellente Athletendatenbank der ITU, um so einen Einblick zu erhalten, wie sich heutige Weltklasseathleten über die Jahre fortentwickelt haben. Die Verwerfungen, die die aktuelle Abstiegsregelung provoziert, habe ich sofort vorhergesehen und wunder mich, dass innerhalb des Leistungssportausschuss diese Risiken offensichtlich nicht erkannt oder nicht richtig bewertet worden sind, denn sonst hätte man die entsprechende Regel so nicht einbauen dürfen oder mindestens anders formulieren müssen. Und außerdem hat diese Regelung auch eine gefährliche
Lenkungskraft, denn sie produziert Angst: die Athleten trauen sich kaum noch, selbst wenn sie die Startberechtigung haben zu einem Wettkampf zu melden, wenn sie sich nicht sicher sind in Topform zu sein, aus Angst mit einem suboptimalen Ergebnis abzusteigen oder sich beim darauffolgenden Wettkampf in Abstiegsgefahr zu bringen.
Ich hätte mir gewünscht, dass in unserem Verband, in dem es vor hauptamtlichen Kräften nur so wimmelt und deren Haupt-Beruf es ist, sich in den Feinheiten unseres Sports auszukennen, auch mal jemand
vor Aufstellung der Abstiegsregelung die Mühe gemacht hätte, einfach mal zu recherchieren, was die formulierte Abstiegsregelung bei vielen Weltklasseathleten in der Vergangenheit für Folgen gehabt hätte und ob es sinnvoll ist, einen Athleten nach zwei suboptimalen Ergebnissen absteigen lassen zu müssen.