Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE
Dann geh mal auf meine Sichtweise und meine Argumente ein, und erklär mir mal, warum ich die Inklusion in der NRW-Version gut finden soll.
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Wieso sollte ich das? Hier noch mal eine meiner Aussagen zum Thema Inklusion in NRW.
Zitat:
Zitat von TriMartin
Da kann man sicherlich viel kritisieren. Das tun selbst der Nochlandesregierung aus SPD und Grünen nahestehende Leute und Organisationen.
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Der Ausgangspunkt dieser Diskussion ist doch das Ergebnis der Landtagswahl in NRW. Dieses wird u.a. mit einer Kritik am Schulsystem begründet. Mit im Vordergrund steht dabei die Inklusion. Wichtig für mich ist dabei, dass die Frage, ob inklusiv unterrichtet werden soll oder nicht gar nicht zur Debatte steht. Es geht nur um die Ausgestaltung der Inklusion. Ich bin mir nicht sicher, ob dies jedem Wähler klar war.
Um mal mit Zahlen zu Argumentieren:
In den Jahren 2005-2010 unter der CDU geführten Regierung von Herrn Rüttgers mit seiner CDU-Schulministerin Frau Sommer ist der Anteil der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf am Gemeinsamen Lernen in der Primarstufe und der Sekundarstufe I bereits von etwa 8% auf 16 % gestiegen.
Die UN-Behindertenrechtskonvention ist in Deutschland erst 2009 in Kraft getreten.
Danach musste in allen Bundesländern gehandelt werden. Inzwischen ist in NRW der Anteil auf 38% gestiegen. Mehr als die Hälfte der Betroffenen wird also immer noch außerhalb des Regelsystems unterrichtet oder gar nicht beschult.
NRW ist also schon länger auf dem Weg zur Inklusion. Auch das Positionspapier der CDU Landtagsfraktion zur Inklusion macht deutlich, dass dieser Weg trotz Regierungswechsel weiter beschritten wird. Und von daher wiederhole ich mich an dieser Stelle noch mal, Lehrer sind ja gerne redundant. Es geht nur um die Ausgestaltung der Inklusion und nicht um das ob und da ist noch viel zu tun.
Um noch eine kleine Anmerkung: Sonderschule oder Förderschule, man kann es Wortklauberei nennen. In meiner Kindheit hieß das Hilfsschule, im Volksmund Brettergymnasium. Aus Sicht der Betroffenen macht es für mich schon einen Unterschied, ob ich besonders gefördert werde oder aber ob ich mich ausgesondert fühlen muss. Und von meinem Verständnis her sind wir Lehrer auch Sprachvorbilder.