Zitat:
Zitat von Zarathustra
Ein abstraktes logisches Konstrukt zu sein, hat die Religion ja mit so manchen Ergebnissen der modernen Wissenschaft gemein. Der Unterschied liegt in der Projektionsmethode. (Wissenschaft -> Beherrschung der Natur; Religion -> Orientierung in Lebensfragen, Ethik)
Daß die Ansicht, der religiöse Glaube bedeute „eine Sache für wahr halten“ (im Sinne von empirischer Tatsachenwahrheit) etymologisch unhaltbar ist, habe ich vorher schon versucht darzulegen. Genau diese Ansicht ist es aber, die Du mit dem Aberglauben teilst, den Du meines Erachtens zwar völlig zu recht bekämpfst, nicht aber ohne Weiteres allen, die mit Religion etwas anfangen können, unterstellen kannst.
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Religion ist für mich ein Konstrukt, dass man annehmen kann, oder auch nicht. Mathematik ist ebenso ein Konstrukt. Wohl würde jeder 1=1 als wahr ansehen, aber das funktioniert auch nur in einem bestimmten Kontext. An vieles hat man sich einfach gewöhnt, ohne es dann genauer zu hinterfragen.
Tausende Jahre alte Schriften, vielleicht von Analphabeten überbracht, auf Wahrheit zu untersuchen, ist doch müßig.
Ist F=dp/dt Wahrheit? Ebenso nicht. Wahrheit ist subjektiv und gilt nur in einem bestimmten Kontext. Der Streit über Wahrheit wird deshalb auch nie enden. Wir leben in einer Welt voller Konstrukte.