Zitat:
Zitat von Thorsten
Was würden denn Leute wie du und ich aus dem oberen Gehaltssegment machen, wenn wir zufällig als Teilnehmer ausgewählt werden? Unser Arbeitgeber würde keine individuelle Gehaltsanpassung nach unten und der Staat keine Steueranpassung nach oben zwecks Gegenfinanzierung machen (bei flächendeckendem BGE aber unverzichtbar, weil die Kohle irgendwo her kommen müsste). Wir wüssten, dass es nur für ein Jahr ist. Entweder würden wir das Geld einfach nur einstecken oder mit 12*560 = 6720 € zusätzlichem Gehalt mal 1-2 Monate Sabbatical zum Verreisen nehmen. Erkenntnis? Ebenfalls nahezu null ...
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Du hast absolut recht: das obere Gehaltssegment wäre sicher nicht repräsentativ, genauso wenig wie es nur die Arbeitslosen sind. Im oberen Gehaltssegment würde ich aber auch langfristig die wenigsten Änderungen erwarten. Ein Großteil würde sicher durch Steuererhöhungen aufgefressen werden und der Rest (so es einen Rest gibt) eher 'nice to have' als das er wirklich einen Unterschied machen würde.
Aber es gibt ja noch einige Gesellschaftsgruppen neben den Arbeitslosen (nochmal --> aktuell 4.2% der Bevölkerung) auf die das BGE sehr wohl einen großen Einfluss hätte:
- Renter
- Geringverdiener
- Studenten
- Alleinerziehende
- junge Familien
Selbst wenn man bei einem repräsentativen Teilnehmerfeld also in Kauf nimmt, dass bei einigen 'Gutverdienern' kein Erkenntnisgewinn heraus springt wären meiner Meinung nach dennoch Erkenntnisse weit über die relativ kleine Gruppe der Arbeitslosen hinaus erreichbar.
Bräuchten wir vielleicht langfristig weniger Krippenplätze wenn das BGE dazu beiträgt das Mütter länger zuhause bleiben können und nicht aufgrund finanzieller Verpflichtungen die Kinder mit einem Jahr in den Kindi stecken?
Würden sich Studienzeiten verkürzen oder bessere Studienleistungen erreichen lassen, wenn Studenten statt zu jobben mehr Zeit fürs Studium aufwenden können (oder würde durch die zusätzliche Kohle vielleicht nur der Umsatz der Studentenkneipen angekurbelt

)
... to be continued