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Zitat von noam
...ein großer Teil der Bevölkerung dafür ist, Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen.
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Bei diesem Satz stimmen viele zu, weil sie nun mal, wie Tom schreibt, zuerst an die Hilfsbedürftigen, "die schon länger hier leben", und erst in zweiter Reihe an die Flüchtlinge bzw. Migranten.
Du hast zwar Recht:
Zitat:
Zitat von noam
Aber das ist doch alles keine Folge der Flüchtlingspolitik. Das ist lediglich eine Folge der Schäubleschen Finanzpolitik der schwarzen Null.
Das Geld war immer da, es fehlte nur die Bereitschaft es zu investieren, da man damit lieber die Staatsverschuldung angegangen ist oder Rücklagen gebildet hat.
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Aber für diese Bedürftigen ist nun mal nicht nachvollziehbar, wieso für ihre Bedürfnisse nie Geld da war, und plötzlich für die Migranten alles mobilisiert wird. Das ist von der regierenden Politik nie begründet oder vermittelt worden. Das ist eines der wesentlichen Keimzellen des Rechtsrucks: die Leute fühlen sich verarscht, weil sie sich von der Politik der etablierten christlich-sozialdemokratisch-grünen Einheitspartei nicht mehr vertreten fühlen. Die Regierung hat ein Amtseid zum Wohle des deutschen Volkes abgelegt - diese Verpflichtung ist in dieser Handlungskette nicht erkennbar.
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Grüne und vor allem Linke fordern doch schon seit vielen Jahren höhere staatliche Investitionen in verschiedenen Resorts. Aber warum dann genau diese von dir angesprochenen Hartz 4 Empfänger oder Niedriglohnempfänger scharenweise einer AFD die Tür einrennen, die sich gar nicht für diese Interessen einsetzt entzieht sich meinem Verständnis.
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Ich glaube, der durchschnittliche Hartz4-Empfänger hat keine ausreichende Bildung, um die Details und längerfristigen Folgen eines AfD-Parteiprogrammes nachzuvollziehen. Sie hören nur, daß die AfD als einzige sich nichts scheut, überhaupt die o.g. Problematik anzusprechen. Ist es dann verwunderlich, daß sie sich dort ernstgenommen fühlen, während sie von einem Sigmar Gabriel als Pack beschimpft werden?
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Bzw. einen Ansatz hätte ich noch, der aber vielleicht sehr unfair sein könnte und tatsächlich nur auf meinen ganz eigenen Erfahrungen beruht. Dass genau diese Leute AFD und nicht LINKE wählen, könnte daran liegen, dass ihnen einfach jegliches Verständnis abgeht, für die eigene Lage selber verantwortlich zu sein. Die LINKE stellt die Frage nach den Ursachen nicht, sondern möchte nur die Lage der Menschen in dieser Situation verbessern. Die Rechten zeigen mit dem Finger auf die bösen Ausländer und geben ihnen die Schuld an der eigenen schlechten Situation und blenden völlig aus, dass sie vor dem Zustrom auch schon in dieser waren. Aber es ist natürlich viel angenehmer die Verantwortung für die eigene schlechte Situation anderen zuzuschieben als zu erkennen, dass man im Leben ein paar falsche Entscheidungen getroffen oder sich nicht ausreichend bemüht hat.
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Viel Wahrheit, wenn auch etwas überspitzt. Aber nicht vergessen, daß ein zunehmender Anteil der Hartz-4-Empfänger bereits in 2 - 3 Generation in dieser Situation aufwachsen, und weder aus eigenen Fehlern reinkamen, noch aus eigener Kraft je rauskommen können. Ob diesen die Linken mit ihrer stark an die kommunistische Ideologie der DDR angelehnten Ideen helfen können, weiß ich nicht, aber der Kommunismus ist für viele keine Option mehr. Die AfD nutzt natürlich die Problematik für eigene Profilierung - wir sollten aber differenziert bleiben, und nicht jeden Hinweis auf Probeme mit der Migration als "Schuldige suchen" fehlinterpretieren. würden sich alle seiten etwas zurücknehmen in ihrer "Gesinnungsethik", wäre ein Dialog zwischen den Lagern einfacher, und wir müßten keine Angst haben, daß das Land etwas mehr nach links oder rechts rückt - das Politische Spektrum ist nun mal so breit, jeder sollte seinen Platz drin bekommen.