Zitat:
Zitat von Kai
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Auf meine Frage wie ich dagegen ansteuern kann wurde nur drum herum geredet.
Der Abschluss war: „wenn die Schmerzen zu groß werden, dann nehmen Sie Schmerztabletten.
Sie sollten dann in 4-5 Jahren wieder zum röntgen kommen um den Verlauf zu kontrollieren.“
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Im Grund ist diese allgemeine Empfehlung gar nicht falsch.
Sie spiegelt das wieder wie es bei mir in den letzten 8 Jahren lief, bevor ich mir diesen September dann habe die neue Hüfte einsetzen lassen.
Erste Schmerzen waren mit Mitte 50 nach intensivem Schifahren. Dann Röntgen und die anhand des Bildes auch für mich völlig unzweifelhafte Diagnose einer fortgeschrittenen Coxarthrose.
Ich bin nicht zum Orthopäden (bin aber selbst Arzt anderer Fachrichtung). Ich hab einfach gerechnet, dass bei einer wahrscheinlichen Standzeit der neuen Hüfte von gut 20 Jahren ein OP-Termin möglichst weit jenseits der 60 günstig wäre. Auf Sport völlig zu verzichten kam jedoch nicht in Frage.
Habe dann das Laufen massiv reduziert (zuvor einige Marathons) und mir gesagt, da passt doch Triathlon ganz gut. Die Folge waren dann 4 schöne triathletische Jahre bis hin zur Langstrecke. Den Mara bin ich da allerdings zu größeren Teilen gegangen.
Dann kamen schöne Jahre mit viel Radeln und völlig ohne Laufen, aber mit häufigen langen Wanderungen.
Die letzten 2 Jahre musste ich schmerzbedingt auch das Wandern aufgeben. Das Radeln wurde weniger intensiv, aber bis dieses Jahr waren noch ausgedehnte Touren, einschließlich Passfahrten in den Alpen möglich.
Seit diesen Sommer waren die schmerzbedingten Einschränkungen so, dass das Radeln auch keinen wirklichen Spass gemacht hat. Konsequenz war die OP im September. Von den ersten Schmerzen bis zur OP waren da fast 9 Jahre vergangen.
Das war ein für mich überraschend wenig großer Eingriff (Op-Zeit 45 min in spinaler Narkose. Hab mich die ganze Zeit mit dem Anästhesisten unterhalten). 5 Tage nach der OP konnte ich die Stöcke wegstellen. 2 Wochen danach mit dem Fahrrad zur ambulanten Reha fahren (o.k. die haben mich ordentlich ausgeschimpft deshalb).
Jetzt 8 Wochen nach OP fühlt sich die Hüfte quasi normal an. Hab halt noch muskuläre Defizite.
Was für mich wichtig war:
- - selbst bestimmen was, wann, wie läuft
- - meine Aktivitäten so weit unvermeidlich anpassen, aber nicht mehr
- - durch intensives Beüben (Studio) Kraft und Beweglichkeit erhalten, dabei auch
über die Schmerzgrenze gehen - - Keine Angst vor Schmerzmitteln. Das gute alte Diclofenac hat es mir bei zuletzt
täglicher Einnahme ermöglicht aktiv zu bleiben und die OP deutlich nach hinten
zu schieben. Entzündungshemmer haben sicher auch einen protektiven Effekt
für das Gelenk, weil entzündliche Reize zusätzlich knorpelschädigend wirken.
Ich habs völlig problemlos vertragen. Dass das nicht für jeden gilt
ist mir klar.
Tschüss Tschorsch