Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Ich akzeptiere, dass man meiner Position auf den ersten Blick ebenfalls einen gewissen Dünkel vorwerfen kann, also die Überzeugung von der (vielleicht nur eingebildeten) Überlegenheit des eigenen Standes.
Organisiert wurden die Pariser Proteste von einer konservativ-katholischen Bewegung. Wer in typisch katholischer Bescheidenheit glaubt, der Schöpfer des Universums habe die eigene Ehe gefügt, wird zwangsläufig auch ihre Unauflöslichkeit akzeptieren müssen. Es gilt demnach nicht nur die Homo-Ehe zu verhindern, sondern auch die Möglichkeit einer Ehescheidung wieder abzuschaffen. Das ist zahlenmäßig ein erheblich relevanteres Thema als die Eheschließung gleichgeschlechtlich liebender Menschen. Wo sind die Demonstranten, die sich selbst das Recht auf eine Scheidung der standesamtlichen Ehe nehmen wollen?
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Zum ersten Absatz antworte ich Dir mit Humboldt: "Ich halte die Selbsterkenntnis für schwierig und selten, die Selbsttäuschung dagegen für sehr leicht und gewöhnlich."
Zum zweiten Absatz: Es gibt diese Überzeugungen, die offenbar nicht die Deinen und die meinen sind. Gleichwohl ist es das gute Recht dieser Menschen, auf der Straße für Ihre Überzeugungen zu demonstrieren. Auch wenn ich den Inhalt nicht teile, ist das für mich letztlich mutiger, als sich unverbindlich im einem Forum darüber auszutauschen.