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Zitat von ph1l
Das mit der Periodisierung wäre dann immernoch zu klären ... 
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Also, um es nicht zu kompliziert zu machen. Ich orientiere mich als Trainer bei der Planung an folgenden Grundsätzen für die Periodisierung und Gestaltung verschiedener Einheiten, die nicht sonderlich von dem abweichen, was andere auch machen.
- über den Saison- und Jahresverlauf: vom Unspezifischen zum Spezifischen. Das heißt Okt. - Dez. eher selten Serien/Wdh., in denen wettkampfnah bzgl. der Belastungsnormativa geschwommen wird. In der Saison weniger Lagen, in der ÜP aber anteilig deutlich mehr. Ich habe immer den Eindruck, dass diese Strukturierung insbesondere auch gut für den Kopf ist. Meine Schwimmer haben nach der Saison einfach kein Bock, Serien wie 10x400, 30x100 oder 20x200 zu schwimmen.
- In der ÜP und im Frühjahr werden verschiedene Schwerpunkte je nach Schwimmer und Bedarf in kleineren Grüppchen gelegt. Hierbei wird vor allem eher kraft- und/oder technikorientiert gearbeitet.
- ich lege mind. 1x, eher 2x, einen richtigen Schwimmschwerpunkt in das Frühjahr. Geht auch als kleines Wassertrainingslager. Die erfahrenen Schwimmer absolvieren dann durchaus mal sehr hohe Umfänge (20km/Woche), die auch sprungartig gesteigert werden. Gerade das sprungartige Steigern funktioniert bei einigen gut. Ich arbeite nur sehr selten ausnahmslos umfangsorientiert, sondern immer mit Intensitäten. Meine Schwimmer haben da immer Bock drauf.
- Die Schnelligkeitsfähigkeiten dürfen ganzjährig im Schwimmtraining NICHT vernachlässigt werden (hier insbesondere Beschleunigungsfähigkeiten, Reaktions- und Handlungsschnelligkeit sowie vor allem max. Bewegungsfrequenzen, Schnelligkeitsausdauer wird dann zur Saison immer mehr). D.h., es werden ganzjährig Schnelligkeitsserien mit allen Niveau- und AK-Gruppen geschwommen, wie z. B. 12x25 (12,5m Kr. all out + 12,5 easy) oder 8x50 (15-20m all out, Rest easy) o. ä. mit langen Pausen zw. Sätzen/Wdh.
- Techniktraining muss auch beibehalten werden, allerdings bringt nur individualisiertes Techniktraining etwas. In der Regel nie mehr als 10% des Gesamtvolumens. Klassisches Techniktraining mit Übungen mache ich fast gar nicht mehr. Aber das ist noch einmal ein ganz anderes Thema.
Ich habe viele Schwimmer unterschiedlichen Niveaus, die schnellsten im Bereich Nachwuchs 100m/59sec, 400m/4:45, 1500m/19min...
Grüße
