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Zitat von zappa
Die Diskussion dreht sich - erneut - im Kreis. In Glaubensfragen gibt es keine Beweise. Glauben eben, nicht wissen. Mit diesem Argument "gewinnst" Du argumentativ immer, Klugschnacker.
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Das ist, mit Verlaub, nicht richtig. Nimm’ als Beispiel die Geschichte vom Klapperstorch, der die Babys bringt. Ich könnte mich auf den Standpunkt stellen, die Tätigkeit dieses Tiers sei eben mein Glaube, und Beweise könnten dem nichts anhaben, denn Glaube sei nunmal nicht Wissen.
Das ist offensichtlicher Unsinn, denn es steht jedem vernünftigen Menschen frei, nachzusehen, woher die Babys tatsächlich kommen. Es wurde ferner noch nie ein Storch mit einem Menschenbaby am Schnabel durch die Luft fliegen gesehen.
Allgemeiner formuliert: Falls Gott Auswirkungen auf die Welt hat, so können wir zwar nicht Gott selbst, aber die behaupteten Auswirkungen auf die Welt untersuchen. Wir können prüfen, ob die Welt, die wir um uns herum vorfinden, zu einer konkreten Gottesvorstellung passt. Wir können beispielsweise damit anfangen, Indizien dafür zu sammeln, ob unsere konkrete Welt zur Vorstellung eines gütigen und allmächtigen Gottes passt.
Das tun nicht nur Wissenschaftler, sonder auch gläubige Menschen. Denn so trennen sie Glaube von Aberglaube. Schuf Gott die Welt auf dem Rücken eines Walfischs? Schützt das Opfern der besten Ziege den Bauern vor Ernteausfall? Für Menschen früherer Zeiten waren solche Vorstellungen eine Selbstverständlichkeit. Auf gläubige Menschen unserer Zeit wirken solche Vorstellungen albern, weil sie rationale Argumente gelten lassen. Deshalb ist es legitim, auch bei Glaubensfragen rational zu argumentieren.
