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Zitat von keko#
Ich wollte einfach nur wissen, wie du z.B. über diese ungeklärte Dinge denkst. Aber ist schon okay.... 
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Was die Zufälle in der Quantenmechanik betrifft, wissen wir nach meinem unvollständigen Kenntnisstand einiges nicht. Fest steht jedoch, dass unsere Metaphern und Bilder, die wir uns naiv von der Welt machen, hier nicht gültig sind.
Beispiel: Ein Elektron ist kein Gegenstand, so wie Du und ich einen Gegenstand definieren würden. Es kann sich von A nach B bewegen, ohne auf dem Weg dazwischen jemals gewesen zu sein. Wer sich für diese Dinge interessiert, sollte sich mit dem "Doppelspaltexperiment" befassen, dem vielleicht faszinierendsten Experiment der gesamten Physik.
Die Unzulänglichkeit unserer Metaphern (Vorstellungen, Begriffe) zeigt sich auch bei Raum und Zeit. Beide sind nachweisbar anders, als wir uns das vorstellen können. Die kürzeste Verbindung zweier Punkte im Raum ist normalerweise keine (!) Gerade. Die Zeit kann für verschiedene Beobachter unterschiedlich schnell laufen. Und es gibt, nach allem was wir heute wissen, keine Stunde Null im Universum: Die Zeit ist jünger als das Universum, doch was soll das bedeuten?
Zur Feinabstimmung der Naturkonstanten: Im Großen und Ganzen wissen wir darüber noch zu wenig. Die Erforschung des Higgs-Felds und die Stringtheorie könnten etwas Licht ins Dunkel bringen, aber im Moment haben wir noch keine mathematischen Werkzeuge, mit denen man zu vernünftigen Aussagen kommen könnte.
Möglich wäre folgendes. Der Mechanismus der Evolution wirkt auch auf Universen. Denken wir uns eine Art Schaum. Die Bläschen sind jeweils ein Universum. Permanent entstehen welche, mit eigenen, voneinander unterschiedlichen Naturgesetzen und Naturkonstanten. Die meisten sind instabil und zerfallen sofort wieder, da deren Naturgesetze kein stabiles Universum ermöglichen. Hier und da entsteht jedoch durch Zufall ein Universum, das stabil ist und deshalb nicht sofort wieder zerfällt. Unseres ist ein solches Universum.
Es wirkt hier also der Zufall ebenso wie Auswahl (der Fortbestand des Stabilen), was uns in der Evolution wohlvertraut ist.
Hinweise darauf gibt möglicherweise die Stringtheorie. Zumindest wären nach ihr sehr viele verschiedene Universen möglich, in denen die Naturkonstanten unterschiedlich sein könnten. Der "Schaum", aus dem die Universen hervorgehen, könnte möglicherweise etwas mit dem Higgs-Feld zu tun haben, aber darüber weiß ich nicht gut Bescheid.