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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Motordoping
Thema: Motordoping
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Alt 20.04.2016, 09:51   #75
sybenwurz
triathlon-szene.de Autor
 
Benutzerbild von sybenwurz
 
Registriert seit: 06.01.2007
Ort: Puy la Clavette
Beiträge: 38.627
Zitat:
Zitat von NBer Beitrag anzeigen
illegal war vielleicht das falsche wort. ich dachte halt nur, dass es e-bikes nur in alltagsbikes gibt und eben illegale individuelle einbauten in rennrädern.
Nee. Du kriegst mittlerweile eigentlich jedes Genre des Radmarktes auch motorisiert.
So Geschichten à la Vivax haben dabei halt nen negativen Beigeschmack, denn wieso muss man den Antrieb auf diese Weise 'verstecken' und steht nicht einfach dazu, nen Motor im Rad zu haben.
Die Integration lass ich nicht gelten, denn da gibts erstens (Hinterrad-)Nabenmotoren die fast genauso unauffällig sind und zweitens halte ichs nicht grad für ein gelungenes Prozedere, dem Rahmen im Sitzrohr zwei Löcher beizubringen, damit der Motor da unten drin nicht Karussell fährt.
Der nächste Punkt an dem System ist der Winkelantrieb. Wer bei nem Differential oder Kardanantrieb mal den Hype gesehen (oder selbst gemacht) hat, den Winkeltrieb optimal auszudistanzieren, damit das Tragbild stimmt (also die Zahnräder ordentlich ineinandergreifen), wird sich fragen, wie (lange) das funktioniert, da unten einfach ohne grosse Definition zwo Kegelräder ins Tretlager zu stecken.
Natürlich wird der Hersteller sagen, dass das endlos halte, aber ich hab auch, und da will ich grad mal zu meinen Erfahrungen mit den Rädern überleiten, schon viel über die Reichweite und Akkustandzeit von denen gelesen und bisher keine eine nahvollziehen können.
Das oben angesprochene MTB war ein Wochenende im Testeinsatz, subjektiv gefühlt ständig am Ladegerät, ich selbst bin mit etwas Rumprobieren am Rad, was es kann und was nicht, mit vor Abfahrt vollgeladenem Akku rund 25Minuten mit Unterstützung gefahren (war ne halbe Stunde unterwegs, davon die letzten Minuten ohne Unterstützung aufm Rückweg, beim Fahren wie geschrieben öfter mal Sachen probiert und den Antrieb dabei eben auch mal aus, also könnts auch realistisch sein, dasses in Wirklichkeit nur 20Minuten waren oder auch noch weniger).

Gut, lassen wir das so stehn.
Da Ungewohnte an dem System ist, dass es nicht automatisch und zu nem bestimmten Prozentsatz bezogen auf die eigene Kraft, die man ins Pedal stemmt, unterstützt, sondern eben auf Knopfdruck, und dann auch arbeitet, wenn man nicht tritt wie bereits in einigen Videos festgehalten.
Der Arbeitsbereich liegt zwischen (ich glaub) 30 und 90 Kurbelumdrehungen/Minute, darunter und darüber schaltet der Antrieb sich aus.
Das, zusammen mit der Schalterbetätigung, macht den Gebrauch gewöhnungsbedürftig, denn egal ob einfach beim Fahren eingeschaltet oder mit zuvor gespeicherter Arbeitsdrehzahl aktiviert: das Ding dreht sich mit der jeweiligen Geschwindigkeit bisman es wieder ausschaltet oder aufhört zu treten/rückwärts tritt.
Aus diesem Grund kann ich nachvollziehen, dass es eh schon sportlichen Fahrern nicht unbedingt gelingt, bestimmte Strecken schneller zu absolvieren. Erstens muss man sich im Arbeitskurbeldrehzahlbereich bewegen, zweitens passt die Geschwindigkeit, mit der der Antrieb schiebt, meist nur über kurze Strecken.
Das gilt aber imho für die Standardprogrammierung und jemanden, der nicht konstant damit unterwegs ist.
Wer den Antrieb längerfristig gewohnt ist und dementsprechend die Stärken ausspielen kann, kann sich damit sicherlich nen Vorteil verschaffen.
Auch wärs für mich vorstellbar, der Geschichte eine, wie soll ich sagen, 'fahrereinsatzabhängige' Leistungscharakteristik zu verpassen.
Elektroantriebe gibts ja mittlerweile für die unterschiedlichsten Vehikel: Rollstühle und beispielsweise auch Tretroller und gerade bei letzterem gibts ja keine direkte Verbindung zwischen Motor und 'normalem Antrieb', dennoch gelingt es, die Motorunterstützung dem Einsatz des Fahrers entsprechend zu steuern.
Da kann ich mir einige Spielarten vorstellen, ebenso Dokumentationen nachvollziehen, in denen Fahrer/innen mit scheinbar unbändiger Kraft die deutlich über jener der anderen Konkurrenten liegt, dem Feld davoneilen.
Ich weiss, dass ich dem vor einiger Zeit auch schon vehement widersprochen hab, vorallem deshalb, weil ich die Geschichte eigentlich für viel zu leicht dedektierbar gehalten hab.
Wenns aber natürlich so ist, dass die Sportgemeinde zwar einerseits kollektiv aufschreit wenn was aufgedeckt wird, aber in anderer Instanz gar nicht wirklich effektiv zu suchen scheint, wird die Situation imho klarer.

Hier gibts ein Vorstellungs-Video, in dem das System meiner Meinung nach ganz gut dargestellt wird und wie es funktioniert:
https://www.youtube.com/watch?v=mAZehrAIHSk
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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