hans1000,
falsch ist meine Aussage, dass der Kniestrecker in der 3-Uhr-Position keinen tangentialen Impuls auf das Pedal bringen kann. Das hatte ich bereits weiter oben eingeräumt. Richtig ist, dass der Kniebeuger zusammen mit dem Hüftbeuger auch im zweiten Quadranten Arbeit am Pedal leisten kann. Das hat Meik zuerst erkannt und begründet.
Die Kernaussage des Film ist aber davon nicht berührt. Sie lautet, dass bei hoher Leistung ein Bemühen um einen runden Tritt kontraproduktiv sein kann. Auf Seite 19 dieses Threads nimmst Du nun eine Quelle zur Kenntnis, die auf Seite 4 dieses Threads verlinkt ist und eine wesentliche Grundlage für diese Diskussion darstellt -- weil sie erläutert, um was es bei den Aussagen Petzkes eigentlich geht. Mich freut, dass Dir die Aussagen dieser Quelle logisch erscheinen.
Übrigens ist die von Meik erkannte Wirksamkeit des Kniestreckers während des zweiten Quadranten der Kreisbewegung ein Sachverhalt, der Petzkes Kernthese (die ich hier vertrete) stützt und nicht widerlegt. Denn sie belegt, dass der Kniestrecker in der Phase von der 3-Uhr- zur 6-Uhr-Position aktiviert ist (wenn er einen Beitrag zum Drehmoment leisten kann, tut er das auch, obwohl Du dies
bestreitest oder bezweifelst). Die Muskeln auf der Oberschenkelvorderseite sind über den gesamten Abwärtstakt des Pedals angespannt! Kommt der nach hinten gerichtete Zug am Pedal vor Erreichen des unteren Totpunkts ("Wischbewegung"), arbeiten Kneibeuger und -strecker gegeneinander.
Den Film kann ich bei Gelegenheit um dieses Drehmoment ergänzen. Die Darstellung der gleichzeitigen Aktivität von Agonisten und Antagonisten, die beim Versuch eines runden Tritts auftritt, ist jedoch korrekt dargestellt, siehe Abschnitt 5:10 min bis 5:40 min. LidlRacer sollte bitte insbesondere von 5:20 bis 5:40 min berücksichtigen und nicht nur den Abschnitt bei 5:00 min.
Viele Grüße,
Arne