Haha :-) - ich habe gerade etwas entdeckt, was meine nachfolgend erläuterte Theorie doch in einem relativ guten Licht erscheinen lässt. Wieder geht es um Rudern. Ich hoffe es nervt niemanden. Erst meine Worte:
Zitat:
Zitat von ThomasG
Klar - da gibt es Unterschiede zwischen Radfahren und Rudern. Für mich ist es aber erstmal noch erstaunlicher, dass in einer Ausdauersportart, bei der ein geringer Anteil der Muskelmasse eingesetzt wird, deutlich höhere Stundenleistungen möglich sind bzw. von Weltklassesportlern erbracht werden.
Vielleicht liegt es an der wesentlich höheren Frequenz beim Radfahren. Jede Umdrehung könnte man stellvertretend (den runden Tritt gibt es ja eh nicht ;-)) für einen Kraftimpuls werten. Beim Rudern entsprechend ein Schlag. Das macht einen erheblichen Unterschied. Stundenweltrekorde auf dem Rad werden so bei 108 Umdrehungen aufgestellt (das ergab eine Auswertung der Rekorde) und die Schlagzahlen beim Rudern liegen so höchstens bei 40, wenn ich mich nicht ganz arg täusche, also so grob Faktor 2,5. Da ist zu vermuten, dass beim Rudern die wirkenden Kräfte sehr viel näher an der Maximalkraft sind und somit dürfte die Durchblutung durch die stärkere Kompression während des Impulse deutlich schlechter ist. Die Erholungsphase muss deshalb wohl viel länger sein, denn beim Vorrollen entspannt sich ja alles und das Blut kann viel besser durch die Arbeitsmuskeln fliesen. Stellt sich trotzdem die Frage, warum baut man dann Ruderboote nicht so, dass höhere Schlagzahlen sinnvoll zu realisieren sind. Das müsste doch durch kürzere Wege des Ruderblattes bzw. des Ruderers auf dem Rollsitz zu machen sein. Würde diese Strategie zu höheren Leistungen führen, hätten sie es aber mit Sicherheit schon gemacht. Ruderer sind oft sehr intelligent. Solche Fragen finde ich faszinierend :-).
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Und hier ein Ausschnitt aus einem Artikel, der sich mit dem Vergleich der Ausdauer beim Rudern und Laufen beschäftigt:
Zitat:
Der Muskelquerschnitt der Muskelfasern eines Ruderers dagegen ist ungewöhnlich groß. Seiler bemerkt hier, dass „die Schlagfrequenz im Wettkampf-Rudern im Vergleich zur Kontraktionsfrequenz beim Laufen – oder auch beim Radsport – ziemlich gering ist. Im Gegensatz dazu ist die Muskelkraft an ihrem Leistungshöhepunkt wesentlich höher. Ein Ruderer muss in relativ wenigen Perioden einen hohen Kraftaufwand verrichten und hat zwischen diesen Kontraktionen längere „Ruhe“-Intervalle. Um das leisten zu können, müssen größere Muskelfasern ausgebildet werden.“
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Quelle: https://de.takethemagicstep.com/trai...-im-vergleich/
Nachtrag: Den wunderbaren Schlussabschnitt des Artikels möchte ich auch noch zitieren :-):
Zitat:
Jess’ Erfahrungen zeigen, dass Ausdauer nicht gleich Ausdauer ist. Auch wenn ein hohes Maß an Ausdauerfähigkeit den Übergang von einer Ausdauersportart zur anderen erleichtern kann, bedarf es doch eines spezifischen Trainings, das die notwendigen körperlichen Veränderungen bewirkt, will man in einer bestimmten Sportart erfolgreich sein. Ruderer und Läufer verdienen enormen Respekt und müssen sich nicht miteinander vergleichen: Athleten beider Sportarten können atemberaubende Ausdauerleistungen erzielen und so manchen begeistern, sich ins Ruderboot zu setzen oder die Laufschuhe zu schnüren.
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Quelle: https://de.takethemagicstep.com/trai...-im-vergleich/