Für mich ist Doping alles das, was durch die Anti-Doping-Regeln festgelegt ist. Eiweißpulver ist für mich ebenso wenig Doping wie der Verzehr von Eiweißbestandteilen, den Aminosäuren.
Ganz im Gegenteil, ich finde die Beschäftigung mit Nahrungsergänzungsmitteln einen sehr interessanten Aspekt unseres Sports. Wie funktionieren Muskelkrämpfe und nimmt man dagegen besser Kochsalz oder Magnesium? Oder sollte man mehr Obst essen wegen des darin enthaltenen Kaliums? Kann Fischöl die Fettverbrennung wirklich verbessern? Warum ist Eiweiß vielleicht auch in einem Energiegel sinnvoll?
Das sind für mich ebenso spannende Fragen wie die nach dem schnellsten Reifen mit den geringsten Rollwiderstand, oder ob moderne Neoprenanzüge schneller sind als die alten.
Ich kann die Haltung von Danksta (und vor allem Dude) sehr gut verstehen. Es gibt Lebensbereiche, in denen ich es ähnlich halte. Zum Beispiel nehme ich keine Antibiotika, sondern lege mich ins Bett mit einer Schale frischem Obst, wenn ich krank bin. Hier akzeptiere ich eine Grenze der Leistungsfähigkeit meines Körpers. Deswegen halte ich aber nicht andere für gedopt, nur weil sie durch die Segnungen der modernen Pharmazie schneller als ich wieder fit in den Trainingsalltag einsteigen können.
Konsequent wäre der Verzicht sowohl auf Nahrungsergänzungsmittel als auch auf Medikamente. Und falls dieser Verzicht und diese ganze Diskussion der Chancengleichheit dienen soll: Dann müssen wir uns auch beim Material wieder etwas beschränken. Alles andere sind Halbheiten.
Viele Grüße,
Arne
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