Zitat:
Zitat von dickermichel
Das für mich zentrale ethische Prinzip, das mich zum Fleischverzicht gebracht hat, ist mein grenzenloses Staunen über das Leben an sich.
Wir wissen bis heute nicht, was Leben eigentlich ausmacht, wie Leben entstanden ist, daher ist es MEINE PERSÖNLICHE Meinung, dass wir Leben auch nicht einfach nehmen dürfen.
|
Für mich persönlich ist das Staunen über das Leben nicht der Grund, es zu schützen. Auch nicht die Unkenntnis darüber, wie es entstanden sei.
Für mich persönlich zählt nicht mein Wissensstand über die Natur, sondern die Tatsache, dass Tiere Leid empfinden können. Die Frage nach dem verursachten Leid ist für mich die entscheidende moralische Richtschnur. Nicht nur im Umgang mit Tieren, sondern auch zwischen den Menschen untereinander. Sei es die "Pille danach", sei es gleichgeschlechtliche Liebe, Pornografie, vorehelicher Geschlechtsverkehr, Promiskuität, Hahnenkämpfe, Sportfischen, Dressurreiten, Legebatterien.
Bei all diesen Dingen sollte man nach meiner persönlichen Überzeugung nach dem Leid fragen, das verursacht oder vermieden wird, und es behutsam abwägen gegen konkurrierende Interessen.
Moral oder Ethik ist nach meiner Überzeugung nicht nur Privatsache des Einzelnen. Sondern sie ist eine Verabredung innerhalb einer Gruppe oder Gesellschaft auf gemeinsame Werte. Man muss sich in meinen Augen daher durchaus mit anderen darüber austauschen und verständigen. Das folgt aus der Einsicht, dass es eine von außen vorgegebene, feststehende Moral nicht gibt, sondern dass man sich mit anderen auf ein Wertesystem einigen muss.
Dieser Prozess geht über die Meinung des Einzelnen hinaus. In diesem Austausch ist sowohl die Meinung der Fleischesser wie auch die der Veganer oder Vegetarier wichtig.
Disclaimer: So sehe ich das. Es ist meine persönliche Meinung. Sie kann falsch sein. Ich könnte mich irren.
Grüße,
Arne