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Alt 31.10.2014, 21:01   #1924
Pantone
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Als ich an Halloween in der Deutschen Nationalbibliothek gesucht wurde

Was für ein Tag. Gestern habe ich zwei Kuchen gebacken und heute meinen 48. Geburtstag auf dem Fußballplatz verbracht. Das Kind hatte ein Towartcamp und gefragt:"Mama, kannst du bitte die ganze Zeit da bleiben?!" Ja, klar, was soll ich auch sonst tun.

Das Wetter ist mild und ich genieße den Tag. Ich habe nette Gesellschaft. Annette ist neu. Literatur-Wissenschaftlerin mit Mann, der selbiges ist, und einem Kind, das in die Waldorfschule geht und jetzt Fuball spielen möchte. Und endlich hat mal jemand was anderes zu erzählen. Annette und ihr Mann haben einen Independentverlag und sie hat gute Adressen zum Containern. Nicht, dass ich das jemals gemacht hätte, aber tun würde ich das schon mal gern.

Mein Mann hat ja schon containert als es das noch gar nicht gab. Die Eltern seines besten Kindergartenfreundes hatten im schicken Königstein im Taunus einen kleinen Lebensmittelladen und der cyberpunk hat sich aus allen weggeworfenen Lebensmitteln rausgesucht, was er gebrauchen konnte. Damit hat sich der langhaarige Ohrringträger in die Herzen der aus dem Sudentenland vertriebenen Kaufleute geschlichen.

Als wir im vorletzten Jahr zur Beerdigung des Ladeninhabers gegangen sind, hat kaum jemand den cyberpunk wieder erkannt. Er hat das dann mit Triathlon erklärt, und alle waren beruhigt, dass er nicht krank ist.

Heute Abend ist mir dann noch eingefallen, dass ich Annette von Frau Geier erzählt habe, die Tolstoi übersetzt hat. Stimmt gar nicht. War Dostojewskij, schießt es mir durch den Kopf. Über das Kontaktformular ihres Verlages schreibe ich ihr meine Korrektur. 15 Minuten später habe ich eine Antwort: Sie hat mich für eine Autorin gehalten und mich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek gesucht. Dann hat´s geklingelt.

Und bei mir klingelt´s auch. Ich werde jetzt meine gesammelten Geschichten zwischen zwei Buchdeckel pressen und drucken. Wenn ich dann mal wieder an Halloween in der Deutschen Nationalbibliothek gesucht werde, wird man mich finden. Achim Achilles kann einpacken. Eleganter Übergang:

Meine Achillessehne scheint (nachdem ich nach dem Bike & Run wieder wochenlang nichts machen konnte) auf dem Genesungsweg zu sein. Damit sind 4 Monate süßen Nichtstuns ins Land gegangen. Ich habe die Nase sowas von voll und ich liebäugele für 2015 mit dem Ostseeman und da muss frau ja auch mal dran denken und nicht nur abhängen.

Aber jetzt werde ich ein Likörchen auf mein Wohl trinken und freue mich auf ein hoffentlich schönes, aufregendes und gesundes neues Lebensjahr. Ich werde an die Ostsee fahren, ein geiles Rennen haben und die 49 Bücher der nicht-verkauften Auflage von 50 Stück verschenken.

Und wenn ich tot bin und mein Sohn ein altes zerfleddertes Stück Literatur in den Händen hält und sich wundert, was seine Mutter da zusammengeschustert hat, und vor allem, warum, dann wird das alles keine Rolle spielen. Aber, mein Kind, sei gewiss, deine Mutter hat auch im hohen Alter noch eine Menge Spaß gehabt.

Prost, 49. Lebensjahr, ich bin dabei!
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