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Alt 23.09.2014, 11:07   #1531
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 24.930
Zitat:
Zitat von TriBlade Beitrag anzeigen
Natürlich ist es einfach Beispiele aus der Bibel zu widerlegen und aufzuzeigen, dass sie den modernen Erkenntnissen der Wissenschaft nicht standhalten können... Genau da setzt dann der Glaube an und "erklärt" was wir eben nicht mehr mit moderner Wissenschaft erklären können.
Die Bibel oder die Werke anderer Buchreligionen äußern sich meines Wissens nach kaum zu ungelösten wissenschaftlichen Fragen. Zwar gibt es stets einen Schöpfungsmythos, der die Erschaffung der Welt erklärt, aber davon abgesehen geht es nicht um sachliche Fragestellungen über die objektive Welt. Religion setzt keineswegs an der Stelle an, wo die damalige Wissenschaft noch ratlos war. Nirgendwo liest man z.B. in der Bibel etwas über einen frühen Wissenschaftler als einem weisen Mann, mit dessen Ergebnissen man sich auseinanderzusetzen habe. Stattdessen geht es stets um geoffenbartes Wissen, das sich im Traum zeigte oder aus einem Busch sprach.

Geoffenbartes Wissen beansprucht die gewaltige Autorität einer Gottheit für sich, im Fall der Christen des Schöpfers der Welt. Mit anderen Worten: Was direkt von Gott kommt, kann nicht falsch oder unwahr sein. Aus unserer heutigen Perspektive sehen wir freilich, dass etliche dieser Offenbarungen sich als falsch erwiesen haben. Das erschüttert die Glaubwürdigkeit von geoffenbartem Wissen insgesamt. Wenn die überprüfbaren Aussagen der Bibel sich mehrheitlich als unwahr erweisen, hat das Einfluss auf die Überzeugungskraft der nicht überprüfbaren Aussagen.

Ein Beispiel: Der Aussage, Maria habe sich nicht nur als Seele, sondern mitsamt ihrem biologischen Körper in den Himmel erhoben, stehen wir heute skeptisch gegenüber – die katholische Kirche hat diese lustige Flugreise allen ernstes zum verpflichtenden Glaubensdogma für alle Katholiken erklärt. Das wurde im Jahr 1946 bekräftigt, als bereits jedes Kind wusste, dass der Himmel kein konkreter Ort über den Wolken ist. Kann man wirklich sagen, der Glaube würde am äußersten Rand unseres Wissens und Erkenntnisvermögens beginnen? Mir scheint, die Kunst des Glaubens besteht auch darin, Wissen und Logik zu ignorieren, anstatt beide fortzuführen.
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