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Zitat von captain hook
Ich glaube Dein Problem ist das klasische Problem der meisten Powermeterbesitzer. Du hast das Ding am Rad, fährst aber nicht danach (und jetzt vorsichtig: nicht sooo negativ in den falschen Hals bekommen) und berauschst Dich eher an den Werten - bzw. lässt Dich davon berieseln.
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Ich verstehe was du meinst und du hast wohl ein klein wenig recht. Aber was ist der Unterschied zB zur Geschwindigkeit am Tacho? Lässt man sich nicht auch gern von einem 45er im Training berauschen auch wenn das für einen WK noch weniger heißt als nach Watt zu fahren?
Zitat:
Zitat von captain hook
Und natürlich ist es cool wenn man in 12:45min mit 400 Watt den Hausberg hochbrät, aber ist das auch sinnvoll? Ist das eine "Einheit"? welchen Sinn hat die? Was macht die mit mir? Muss ich dann am nächsten Tag 3h mit dem Radverein volles Rohr über die Wellen braten?
Und... als Triathlet... mal Butter bei die Fische... was interessieren Dich 400 Watt IVs? Selbst Deine eigene optimistischste Schätzung sah irgendwas von 300 Watt für WI vor. Train what you want to Race... was bringen Dir 400 Watt? Wo ist die Spezifik?
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Das ist sogar sehr spezifisch für WI!!! Und das ist genau das, wie man imho für so einen bergigen Bewerb trainieren muss: In Wi gehts 50mal rauf und wieder runter. Runter erholt man sich und tritt auch nicht, aber rauf musst du dadurch erheblich mehr als die 300W, die dann AP rauskommen sollen treten.
Abgesehen davon: Ohne Panne 2:44h. 300W NP. Ich hab im Vorfeld gesagt, dass alles unter 2:45 in Ordnung ist. Auch wenn natürlich mit so einer Zeit die Quali schwierig wird. Mein Kumpel ist 2:46 gefahren und hat die Quali geholt. Ist halt sehr schwierig abzuschätzen, was es auf so einer Strecke dann tatsächlich braucht. Und Hazels 2:32 aus letztem Jahr - daraus wurden heuer mit ein paar Kilos mehr auch gleich mal 2:42. Da sieht man halt auch, dass jedes Kilogramm in WI doppelt und dreifach zählt.
Es ist mir halt einfach nicht gelungen, eine ähnliche Leistung wie in Linz abzurufen - da hab ich sicherlich einige Fehler in dieser Zwischenphase gemacht. Eigtl. wollte ich ja zweigipfelig periodisieren, und nach Linz einen schönen GA Block machen. Aber da gingen mir die Pferde öfters durch und ich bin zu hart gefahren, so dass ich dann in der Aufbauphase sicherlich etwas müde war. So was zweigipfeliges ist halt einfach auch nicht leicht - man denke nur an die Leute die FFM gewinnen und in Kona dann meistens nicht mehr ganz oben stehen.
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Zitat von captain hook
Und... ich hatte es nur mal vorsichtig angemerkt und wurde eher belächelt: Diese richtig harten Bike IVs haben einen noch viel krasseren Einfluss auf das Laufen, als ggf auf das Radeln am nächsten Tag selbst.
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Was wäre aus deiner Sicht für WI ein spezifisches Training gewesen?
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Zitat von captain hook
Ich versteh Dich in letzter Zeit allerdings überhaupt garnicht!
was juckt Dich dieser IM Zirkus Schiss?!
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Ja. Davon bin ich erstmal geheilt!
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Zitat von butschi
Wenn du natürlich auch während der Saison immer nur drauf haust  wäre es durchaus denkbar, dass selbst die zwei Wochen dich da nicht raus bringen und du, auch wenn es wirklich seltener zutrifft als man gemeinhin glaubt, dich evtl. im Übertraining befunden hast?!
Bei einem gutem Bekannten und Trainingspartner sehe ich viele Parallelen zu dir, seine Trainingsaufzeichnungen ähneln deinen doch sehr, der hatte in den Trainings lange Zeit auch eine Bestleistung nach der anderen (was ja an und für sich nichts schlechtes ist) und sein Hauptwettkampf ging dann voll in die Hose.
Bei jeder Einheit Bestmarken erzielen zu wollen, Ruhewochen keine wirklichen Ruhewochen sein zu lassen, dazu der Streß in Beruf und der Familie, das zehrt natürlich und führt bei längerem Dauergebrauch schnell in eine Sackgasse. Wenn man dann soweit ist, dann reissen es natürlich zwei Wochen Tapering auch nicht mehr raus...
Das muss jetzt natürlich nicht alles auf dich zutreffen, aber als Denkanstoß, analysiere mal wie viele Tage pro Woche hattest:
- Ruhetag ohne Alltagsstreß,
- eine wirklich lockere Einheit (es zählen nur die ohne kurzen Sprint oder Antritt),
- hartes Training (Intervalle, Sprints usw.),
- Mischformen.
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Ich hab mich schon stark gegenüber den letzten Jahren gebessert. Besonders durch den Leistungsmesser. Und ich hatte in den letzten beiden Jahren auch gute Erfolge - ja auch heuer war die MD in Linz 8min schneller als letztes Jahr. Also das hat schon grundsätzlich gepasst.
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Zitat von Weißer Hirsch
Super geschrieben, würde ich so komplett unterschreiben. Zu hart im Vorfeld, zu wenig spezifisch. Rad als Waffe und nicht um zügig vom Schwimmen zum Laufen zu kommen. Was beim Zeitfahren richtig sein mag (über jede Koppe drücken um den Schwung ja nicht zu verlieren) ist beim Triathlon eventuell nicht die richtige Taktik.
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Aber das ists halt, was im Training Spass macht. Aber recht hast Du!
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Zitat von Weißer Hirsch
Ich habe die Vorbereitung nun auch nicht komplett verfolgt, hatte aber das Gefühl du hast komplett durchgezogen. Dann wird eine Saison schon sehr lang (von Linz bis WI). Eine Doppelperiodisierung mit Neuaufbau für WI wäre evtl. besser gewesen um auch im Kopf wieder frisch zu sein. In diesem Sinne würde ich jetzt nur noch Spaßsport (MTB?) machen ohne Zahlen und Zielen. In 2015 wird dafür dann alles gut 
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s.o.
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Zitat von Das Mädchen
Was der Captain schreibt, ist imho richtig. Aber manchmal muss man auch Neues ausprobieren, Dinge mal anders machen, sich auch mal ablenken lassen, um dann festzustellen, dass das nicht der richtige Weg für einen selbst ist. Und wenn dann auch noch so andere Faktoren wie das richtige Leben (Kettenklemmer) dazwischen kommen, stellt sich die Frage, ob man so richtig gegen die Wand gefahren ist erst Recht.
Aber ich denke, du reflektierst und wirst deine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Und deinen eigenen Weg gehen.
Also, Mund abputzen und weitermachen!
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Mich freut es sehr und ehrt es (!!!) va, dass ihr euch Gedanken um mich macht! Aber das Roß ist nicht so krank und während ihr hier geschrieben habt, war ich eine lockere Runde aufn Rad. Gestern gabs schon eine gehörige Schlammschlacht mit dem MTB, was richtig Spass macht. Jetzt wo WI vorbei ist, fühl ich mich so richtig frei!
Trotzallem bin ich der Meinung, dass es auch solche Herausforderungen braucht. Auch die Vorbereitung auf ein Qualiversuch gehört zum Triathlon und ich seh da auch in meiner Situation nichts verwerfliches. Schaut mal zu Aims: Der hat auch Kinder, einen anspruchsvollen Job, etc. Bei ihm hats halt geklappt.
BTW: Heut hab ich dann auf einer "flachen" Strecke (sowas nennt man in Berlin dann KOM

) nachgeschaut, welches Tempo bei 400W über 3min rauskommt. Waren dann 54kmh Schnitt.
Nik