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Alt 06.08.2014, 20:14   #2640
bellamartha
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Mit der Vespa über die Alpen... (Teil 3)

Am Abend liefen wir noch ein wenig durch Sion, das eine sehr hübsche Altstadt hat und zwei Burgen, die oberhalb thronen. Überall in den Cafés wurde Fußball übertragen, aber zum Glück hatte Björn kein Interesse, sich Fußball anzuschauen, denn ich finde den Sport ja stinklangweilig.
Wir sind dann auch gewohnheitsmäßig früh ins Bett und am Morgen bekam ich einigermaßen schlechte Laune wegen des unverschämt schabbeligen Frühstücks. Frechheit, bei dem Zimmerpreis! Ich kenne Jugendherbergen, wo es wirklich gutes Essen gibt, aber in der wärmsten, sonnigsten Stadt der Schweiz, wo man im Winter auch noch super Ski fahren kann, kriegen die die Hütte wohl auch mit Drecksfraß voll...
Egal, es ging weiter, heute schon nach Italien! Aber erst mal zu einer Werkstatt, die sich mit italienischen Insekten auskennt, denn bei Pina war das Rücklicht im Arsch und das wollte ich behoben haben, für den Fall, dass sie den Pass nicht schafft und wir durch den Tunnel müssen.
Wir hatten am Abend schon recherchiert und standen dann morgens zeitig bei den sehr netten Leuten der Werkstatt auf der Matte, die uns das sofort in Ordnung brachten, was gar nicht so leicht war, weil erst mal eine völlig fest gerostete Schraube ausgebohrt werden musste.
Bis zum Fuß des Berges fuhren wir über die Autobahn, auf dass sich die Vignette lohnt, die wir am Vortag gekauft hatten, als wir auf einmal ungeplant auf der Autobahn landeten und dann einfach ein Stück da drauf geblieben sind, um rasch ins Wallis zu kommen.

Unten am Berg zogen wir unsere Regensachen an, weil wir dachten, dass es da oben vielleicht kalt wird, so im Fahrtwind... Ihr fragt aber ganz richtig: Welcher Fahrtwind, bei 10-15 km/h? Das war nämlich die Geschwindigkeit, mit der die Vespa uns beide hinauf auf den 2473 m hohen Pass des großen St. Bernhards brachte.
Es war total warm, weil die Sonne schien und es war lustig, aber ich hatte auch Sorge, ob die Anstrengung meiner Vespa schadet, zumal die Temperaturanzeige schon am Vortag den Geist aufgegeben hatte, ich also nicht sehen konnte, ob der Motor zu heiß wird.
Oben trafen wir ein paar andere Vespafahrer, die in umgekehrter Richtung unterwegs waren, aber jeder alleine auf einer Vespa. Mich hätte interessiert, wie schnell sie mit mir alleine hinauf gekommen wäre und ärgere mich jetzt, dass ich nicht ein Stück hinunter gefahren bin, um es auszuprobieren. Ich glaube, mich alleine hätte sie super den Berg hoch gebracht.

Oben, an der Grenze nach Italien, tauschten wir mal wieder und Björn sauste mit mir den Berg hinunter ins Aostatal. Als wir am Fuß des Berges ankamen, war die Strecke dann nicht mehr so schön und das Wetter war auch mau. Dazu sahen wir noch einen sehr schweren Autounfall, wo gerade der Rettungshubschrauber abhob, um einen Verletzten wegzufliegen.

Später, als wir aus dem engen Aostatal heraus waren, wurde das Wetter sehr schön sonnig und erstes richtiges Italien-Feeling kam auf. Mit der Vespa durch die sonnige Ebene brausen, hurra, welch ein Spaß!

Ich habe dann zum Glück darauf bestanden, dass wir irgendwann mal von der großen Landstraße abfuhren, weil ich ein Schild für ein Agriturismo gesehen hatte, das wir dann aber nicht fanden. Dafür fanden wir einen absolut herrlichen Weg durch die hügelige, saftig-grüne Landschaft und weitere Schilder für Agriturismos. Die beiden, bei denen wir fragten, hatten aber noch keine Saison, sie haben nur zur Hauptsaison Zimmer. Einer empfahl uns aber ein Hotel in Moncalvo. "La Locanda del Melograno" gefiel uns gut und wir zogen erst mal feist in die Junior-Suite - zum fast identischen Preis wie am Vortag in der Schabbel-Jugendherberge.
Erst mal ein Schläfchen im großen Bett, ein Bad und dann ein Spaziergang durch den Ort. Hach, was geht's uns schlecht...!

Der Anfang der nächsten Tagesetappe war nix besonderes. Allerdings stellte ich überrascht fest, wie viel Reis da in der Gegend wächst. Irgendwie sieht das seltsam aus, weil man Reis ja immer eher mit Asien verbindet. Aber klar, vermutlich bauen die Italiener Risotto-Reis an.
Und dann ging es wieder zu einem Pass hinauf, nämlich zum 963 m hohen San Bernardo. Dort oben sah ich ein herrliches Bild, hatte aber leider die Kamera nicht zur Hand: Ein wunderschöner, alter Fiat 500 mit einem Mini-Wohnwagen knatterte den Berg hinauf und sauste auf der anderen Seite die Serpentinen nach Ligurien hinab. Denn noch bevor man unten ankommt, ist man in Ligurien, dem Ziel unserer Reise.

Und dann ist man auch schon rasch am Meer! Wir erreichten es bei Albenga und weil wir dort kein Zimmer bekamen, fuhren wir nach Alassio, wo wir in einem sehr einfach Hotel ein mittelmäßiges Zimmer nahmen. Weil ich Bock auf einen Tag am Strand hatte, blieben wir für zwei Nächte.
Als wir bei einem Spaziergang am Strand dann aber sahen, wie voll es da war - alles Italiener, kaum Ausländer - entschieden wir uns dann aber doch, am nächsten Tag lieber ohne Gepäck mit der Vespa durchs Hinterland zu kurven und eine kleine Wanderung zu machen. Das war eine gute Entscheidung, denn es war sehr schön und auch die Wanderung zu einem Wasserfall war super, auch wenn ich am Ende Blasen hatte, weil die Ballerinas, die ich anhatte, nicht optimal waren...

Am Abend freute ich mich dann auf den nächsten Tag, wo wir auf der Küstenstraße fahren wollten, die Meeresbrise immer um die Nase!

Bild 1:
Die netten Schrauber von Sion.
Bild 2:
Da geht's rauf! Auf der Anfahrt zum Großen St. Bernhard.
Bild 3:
Geschafft, wenn auch langsam. 2473 m!
Bild 4:
Wunderschöne Landschaft, aber leider nicht so sonnig, als wir aus dem Aostatal heraus waren.
Bild 5:
Eine deutliche Verbesserung der Schlafstatt!
Angehängte Grafiken
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