Ich bin durch das Training mit Wattmesser auf meiner Heimmitteldistanz 4 min schneller Radgefahren. Durch den Wattmesser ist's mir einfach viel besser gelungen adäquate Reize zu setzen, die vernünftig aufeinander aufbauen. Ich hab in der Basephase stark polarisiert, was halt mit Wattmesser sehr gut funktioniert. Gerade dann, wenn im Training Müdigkeit kulminiert, wenn an dunklen Wintertagen jegliche Lust fehlt, dann hat mir das Ding gut geholfen.
Als es in den letzten Wochen so heiß war und ich für WI in einer heißen Phase war habe ich die Auswirkungen der Hitze auf meine Tretleistung erfahren dürfen. Da ist nix anders als beim Puls: während der Puls hochgeht, hatte ich durchwegs 10% weniger Leistung bei gefühlt gleicher Belastung. Ich war auch öfter mal 4h unterwegs, bin die ersten 2h mit Zielwatt gefahren, was ich dann wie so mancher Rothteilnehmer auf der 2. Hälfte bitter gebüßt hab. Jetzt weiß ich das aber und wenns heiß ist skaliere ich nach unten. Ist ganz einfach. Schlicht Erfahrung.
Ich habe bis Mai mit Puls trainiert und klar: ist auch sehr interessant und aufschlussreich (bin übrigens meinen ersten Marathon '99 schon mit Puls gelaufen). Ich hab da immer dieses Schätzspiel: bevor ich auf die Uhr gucke, schätze ich den Puls und - o Wunder - stimmt recht genau. Außer ich hab vorher einen Schweinsbraten inhaliert, da hatte ich 20 Schläge mehr bei selber Wattzahl. Da hab ich mich dann an den Wattzahlen orientiert. Mittlerweile ist's mit den Watt nicht unähnlich: beim Ratespiel treff ich immer recht gut.
Ich versteh nicht ganz, warum Watt, Puls (gerne auch mit HRV) und Gefühl nicht nebeneinander existieren können sollen. MMn wird das Bild vom Körper dadurch schärfer, als wenn ich nur mit 2 oder gar nur mit einem Parameter arbeite. Der Wattmesser hat mir im Wintertraining ermöglicht, Reize genau zu quantifizieren und Belastungen exakter zu steuern. Da ich grundsätzlich schon recht austrainiert war, mit Stärken und Schwächen, und mich entwickeln wollte war das für mich am Rad nochmal ein Schritt nach vorne. Denn neben der Tatsache, dass ich 4min schneller Radgefahren bin, bin ich auch 4min schneller gelaufen und war insgesamt 8min schneller im Ziel, obwohl 2013 schon ein super Jahr war, in dem ich fast ein Drittel mehr trainiert hatte!
Also Krümel: soweit ich mich erinnere, hast du ja ein Stagnationsproblem. Im Wintertraining viele kurze, harte Sachen, mit dem Wattmesser exakt gesteuert und es steht einer weiteren Entwicklung nix im Weg!
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
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