Eigentlich wollte ich heute an meinem freien Tag eine größere Runde mit dem TT-Rad drehen. Das Wetter war aber irgendwie feucht, kalt und vor allem windig, weshalb ich den Feuerstuhl mit seinen hohen Felgen lieber stehen gelassen und mich zu einer netten Crosser-Runde um entschieden habe. Geplant war dann auch, eine wiederholungstaugliche Mixed-underground-Tour für den Crosser zu finden mit 40% Asphalt und 60% Wald-, Feld- und sonstige Wege. Also ging es los und dabei ist mir aufgefallen, dass ich hier im Umkreis zwar alle Land- und Bundesstraßen wie meine Westentasche kenne, aber bei den Wegen abseits der Asphaltrouten doch etwas orientierungslos bin. Okay, die Runden im Wald auf immer den selben Wegen, das ist kein Problem. Wenn man mich aber vor die Aufgabe stellt „Fahr´ mal mit dem Rad von Frankfurt nach Seligenstadt, aber nicht auf Land- oder Bundesstraßen“ – da sieht die Welt schon ganz anders aus. Ziel war es also, von Frankfurt auf möglichst wenigen Straßen in den Rodgau zu fahren. Mit der (Kompass-)Nadel am Arm bzw. im Iphone ging es also los, immer in Richtung Südost.
Erster (unfreiwilliger) Halt: Der Monte Scherbelino. 180 Meter hoch und im Grunde eine Anhäufung von Trümmerschutt und ehemalige Müllhalde, die wohl irgendwann (bis 2020) wieder begrünt und als Naherholungsgebiet hergerichtet werden soll. Derzeit soll die Natur sich der Sache annehmen und den künstlichen Berg renaturieren. Zumindest im Moment gibt´s da kein Vorbeikommen: Die Gegend ist von Autobahnen und Bundesstraßen eingekesselt, so dass ich mir einen anderen Weg durch die Wildnis suchen musste.
Weiter fuhr ich über gut ausgebaute Waldautobahnen in Richtung Süden nach Neu Isenburg. Der Fluglärm ist hier schon beachtlich. Entlang der Darmstädter Landstraße kam dann noch der Lärm der Landstraße hinzu. So richtig leise ist es hier nirgends.
Die Waldwege waren weitestgehend leer und nur ein paar Läufer kamen mir dann und wann entgegen.
Wieder in der Zivilisation. Nach der ersten Waldpassage ging es nun durch Neu Isenburg. Die Verkehrsbelastung durch Autos und LKWs ist auf der Hauptstraße ziemlich stark, so dass ich froh war, bald wieder draußen zu sein. Von der Darmstädter Straße ging es dann in Richtung Dreieich, vorbei am alten Friedhof hinaus auf eine für den Kraftverkehr stillgelegte Landstraße. Ich wollte aber den Anteil an Asphalt und Straße möglichst gering halten, deshalb verließ ich die Straße wieder und befand mich wieder in Mitten von Wald und Landschaft.