Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Leider waren die Dopinglabore, Kontrolleure, Funktionäre, Medien und Fans nicht in der Lage oder nicht willens, ihn vor dem Doping seiner Gegner zu schützen. Die konnten nämlich einwerfen was sie wollten. Das meiste war nicht nachweisbar, und der Rest wurde größtenteils vertuscht.
Jan Ullrich ist gleichzeitig Täter und Opfer. Man macht es sich zu leicht, wenn man eines von beiden ausblendet.
Grüße,
Arne
|
Wenn Du diesen Maßstab bei allen Tätern anwendest, wird's schwierig mit unserem Verständnis eines Rechtssystems. Denn alle Täter sind auch gleichzeitig Opfer. Es gibt eine wachsende Zahl von Wissenschaftlern, Psychologen und Juristen, die davon ausgehen, dass unser Modell der Verantwortlichkeit überholt ist. Sie sagen (stark vereinfacht): Könnte jemand tatsächlich anders handeln, so würde er das auch tun.
Diese Ansicht verträgt sich nicht mit unserem jetzigen Rechtssystem. Wir schränken die Verantwortlichkeit nun mal nur in Ausnahmefällen ein (Psychische Krankheit, Drogenrausch etc.).
Warum sollte der arme tollpatschige Ulle weniger verantwortlich sein für das, was er getan hat, als Lance, der es halt einfach vermeintlich clever und besser organisiert getan hat? Auch er ist "Opfer" seiner Umstände. Liegt bei Lance mehr "böser Wille" vor? Da wären wir schnell beim Gesinnungsstrafrecht.
Die Mär vom Ulle, der ja eigentlich anders wollte, aber nicht konnte, ist doch lächerlich.