Zitat:
Zitat von Pascal
Mir scheint es nur gerade so, als würdest Du Deine Interpretation wechselweise davon abhängig machen, ob es sich wahlweise um eine Metapher oder Faktengeschichte handelt. Letzteres hattest Du bereits (für Dich) ausgeschlossen.
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Kein vernünftiger Mensch oder Theologe ist heute der Ansicht, dass sich die Geschichte mit Abraham und Issac tatsächlich zugetragen hat, dass es sich um eine historische Begebenheit handelt. Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass es sich um eine erfundene, metaphorische Erzählung handelt.
Diese rein fiktive Geschichte hat den Zweck, ein Gleichnis oder Bildnis zu sein, für einen Gehorsam, den Gott einfordert und den wir für Tugendhaft und Beispielgebend halten sollen. Genau darin steckt die Perversion dieser Geschichte. Abraham wäre in jeder menschlichen Gesellschaft ein Psychopath und ein abstoßender Straftäter, vor dem eine Gesellschaft sich zu schützen hat.
Das wird deutlich, wenn man sich eine Sekte vorstellt, deren Mitgliedern die Aufgabe gestellt würde, ihr eigenes Kind als Beweis der Linientreue mit einem Messer zu töten. Niemand, auch kein Christ, würde so etwas gutheißen. Nicht nur die Bereitschaft zur Tat würde uns entsetzen, sondern auch die Aufforderung dazu.
Die Geschichte von Abraham und seinem Sohn Issac ist ein bestürzendes Gleichnis davon, wozu Menschen in religiösem Wahn fähig sind.
Grüße,
Arne