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In dem Thema liegt ja ziemlich viel begraben.
Aufstandsfläche, Walken, Pannensicherheit bzw. daraus resultierend eventueller Zeitverlust, Rollwiderstand, Komfort,...
Warst nicht eh du es, der die Sache mit dem "Totpumpen" schonmal angesprochen hatte?
Ich denke, die Wahrheit liegt für Rennradgebrauch irgendwo in der Mitte: es wird keinen Sinn haben, 28mm-Reifen mit 5 bar im Rennen spazieren zu fahren und ne signifikante, jedoch ausbleibende Rollwiderstandsverminderung zu erwarten. Und Gewichtsaspekte spielen ja auch noch ne klitzekleine Rolle...
Anders siehts wohl im Offroadbereich aus und da wird wirklich nicht erst seit kurzem sehr viel Gewicht auf die richtige Reifenwahl gelegt.
Nachgemessen sieht es da zuerst mal so aus, dass ein 54er-Reifen mit wenig Druck leichter läuft als ein 50er mit höherem Druck.
Letztlich spielen im Gelände aber auch andere Kriterien ne Rolle, wie zB der Grip und die Möglichkeit des Reifens, sich im Boden "festzukrallen". Dies wird sehr ausgiebig durch den Reifendruck gesteuert, da im Aufstandspunkt die Stollen "zugehen" und so wirklich diese Krallenfunktion haben. Je höher der Druck, desto geringer dieser Effekt, daher ist eine Absenkung des Luftdruckes gerade auf weichem Boden sinnvoll, wo aber der Rollwiderstand wiederum ne kleine Rolle spielt, da man im Gatsch eh um jeden Millimeter kämpfen muss.
Auf sehr weichem Boden nimmt man dann nämlich schon wieder schmale Reifen, weil diese leichter "auf festen Grund sinken" und greifen, anstatt wie breite "obendrüberzuschwimmen", ohne wirklichen Grip aufzubauen.
Glücklicherweise sind wir am Bike noch nicht an dem Punkt angelangt, wo die Reifenbreite in der Lage ist, unerwünschte Fahrwerksreaktionen wie Aufstellmoment beim Bremsen in Schräglage zu provozieren oder Pendeln oder Lenkerflattern erzeugt, wenn die Karkasse nicht passend zum Fahrzeug aufgebaut ist oder das Profil dies begünstigt...
Letztlich denke ich, dass das Thema zu komplex ist, um es in wenigen Sätzen mit nem umfassend richtigen Ergebnis zu versehen.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
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