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Vollständige Version anzeigen : Klimawandel: Und alle schauen zu dabei


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qbz
19.01.2020, 10:38
Man muss es ja nicht gleich auf die Spitze treiben, aber das ein oder andere könnte man schon leicht ändern.

Was lohnt sich eine Arbeit, bei der ich 4 mal im Monat von HH nach S fliege?
Da wäre es doch besser, ich suche mir eine schlechter bezahlte Tätigkeit vor Ort,

habe dann mehr Freizeit,
spare die lästige Fliegerei,
muss mir keine Zweitwohnung zulegen,
sehe meine Familie täglich,
usw.

Kann das MEHR an Geld, soviel mehr sein???

Für manche bedeutet das Mehr an Geld halt auch weniger Arbeitsstunden und mehr Freizeit, je nach Lebensstil.

Bei mir auf dem Land in der Uckermark arbeiten Handwerker, z.B. ein Maschinenschlosser, lieber auftragsweise in der Schweiz als im benachbarten grossen Sägewerk oder andere saisonal im Gastgewerbe oder der Pflege in der Schweiz und verbringen wieder einige Wochen am Stück ohne Arbeit zuhause. Die Unterkunft bezahlt, organisiert z.T. der Arbeitgeber. Und Spezialisten im IT-Bereich, von denen Keko sprach, fliegen sowieso ständig auftragsweise durch die Gegend.

Trillerpfeife
19.01.2020, 10:42
es muss ja auch nicht immer das Mehr an Geld sein.


Ein Bekannter von mir war Wochenend Heimkehrer. Er genoss (mit leicht schlechtem Gewissen) die Freizeit nach Feierabend. Diese brache er klimaschonend mit dem MTB im Umland zu.

Dafri
19.01.2020, 10:42
Was lohnt sich eine Arbeit, bei der ich 4 mal im Monat von HH nach S fliege?
Da wäre es doch besser, ich suche mir eine schlechter bezahlte Tätigkeit vor Ort,

habe dann mehr Freizeit,
spare die lästige Fliegerei,
muss mir keine Zweitwohnung zulegen,
sehe meine Familie täglich,
usw.

Kann das MEHR an Geld, soviel mehr sein???

Was glaubst Du wie viele die Arbeit VOR der Familie, eigenen Gesundheit und Lebensqualität Freizeit stellen. Wie viele Vorgesetzte verlangen,erst das Unternehemen ,dann lange nichts.

Körbel
19.01.2020, 11:08
Für manche bedeutet das Mehr an Geld halt auch weniger Arbeitsstunden und mehr Freizeit, je nach Lebensstil.


Mehr Geld, für weniger Arbeit???
Versteh ich das richtig???

Was glaubst Du wie viele die Arbeit VOR der Familie, eigenen Gesundheit und Lebensqualität Freizeit stellen. Wie viele Vorgesetzte verlangen,erst das Unternehemen ,dann lange nichts.

Ja davon habe ich schon gehört, für mich als ehemaliger Arbeitgeber aber eine absolute Unmöglichkeit.

Was nutzt ein ausgelutschter, ausgequetschter AN?
In meinen Augen nichts.

Tatsache ist aber auch, das viele es mit sich so einfach machen lassen.
In der heutigen Zeit, mit Fachkräftemangel etc, hat man auch als AN Rechte, die man ruhig in Anspruch nehmen sollte.

wutzel
19.01.2020, 11:16
Tatsache ist aber auch, das viele es mit sich so einfach machen lassen.
In der heutigen Zeit, mit Fachkräftemangel etc, hat man auch als AN Rechte, die man ruhig in Anspruch nehmen sollte.

Ist schön gesagt, hilft leider nur wenn man vom "richtigen" Fach ist....

Dafri
19.01.2020, 11:41
Was nutzt ein ausgelutschter, ausgequetschter AN?
In meinen Augen nichts.




Das interessiert in der heutigen Zeit kaum jemanden. Es wird drauf geknüppelt bis nichts mehr geht. Selbst Betriebs Räte werden massiv unter Druck gesetzt.

Aber Arbeits Druck und Arbeitsrechte sind zu sehr OT nun.

qbz
19.01.2020, 11:45
Mehr Geld, für weniger Arbeit???
Versteh ich das richtig???



ich meinte: mit einem höheren Lohn braucht man weniger Arbeitsstunden, um auf dasselbe Einkommen zu gelangen, wie mit einem niedrigen Lohn. Das machen sich auch manche zu nutze, die ich kenne, um mehr Freizeit zu erhalten, als wenn sie in der Heimat um die Ecke arbeiten.

keko#
19.01.2020, 12:09
Gibts für die keine Arbeit in HH oder Umgebung?

Kein Wunder das sich in den Köpfen nichts ändert.:confused:

Geschäftsreisen sind beliebt, da i.d.R. Arbeitszeit, oft mit Zuschlag.
Dazu gibt es einen Geschäftswagen, wenn man pro Jahr mehr als x KM mit dem Auto unterwegs ist.

keko#
19.01.2020, 12:20
... Ob ein höherer Mobilitätspreis wegen CO2-Anteil den Import von Arbeitskräften noch lohnenwert macht, kommt drauf an.

Google und Toyota bauen schon eine sog. Smart City (in der Nähe von Tokyo), mit kurzen Wegen für das Humankapital und die Konsumenten. Diese sind C02 neutral und nahezu vollständig KI-gesteuert und ermöglichen so Wachstum und trotzdem Klimaschutz. Auf der Strecke bleibt der Datenschutz, denn ohne kompletten Zugriff auf diesen funktionieren diese völlig neuen Städte nicht. Ein Billionengeschäft...!
Ohne es zu wissen, vermute ich, dass z.B. BlackRock dort auch investiert.

qbz
19.01.2020, 12:30
Google und Toyota bauen schon eine sog. Smart City (in der Nähe von Tokyo), mit kurzen Wegen für das Humankapital und die Konsumenten. Diese sind C02 neutral und nahezu vollständig KI-gesteuert und ermöglichen so Wachstum und trotzdem Klimaschutz. Auf der Strecke bleibt der Datenschutz, denn ohne kompletten Zugriff auf diesen funktionieren diese völlig neuen Städte nicht. Ein Billionengeschäft...!
Ohne es zu wissen, vermute ich, dass z.B. BlackRock dort auch investiert.

Der automatischen Steuerung der Autos wird auf jeden Fall die Zukunft gehören. Und da diese Sparte Wachstum erwarten lässt, auch lohnenswert für Investmentfirmen. Insofern sind die Diskussionen und Streiterein um ein Tempolimit auf Autobahnen eigentlich von vorgestern.

Hafu
19.01.2020, 13:28
... Diese sind C02 neutral und nahezu vollständig KI-gesteuert und ermöglichen so Wachstum und trotzdem Klimaschutz. ...

KI und CO2-neutral sind aktuell noch ziemliche Widersprüche, da sämtliche aktuelle Rechenzentren ziemlich viel Strom schlucken. Viel mehr, als die meisten vermuten.

Der Strombedarf alleine von Google liegt in der Größenordnung eines Viertel Atomkraftwerks.

Japan liegt bei der Energiewende aktuell noch hinter Deutschland, fördert zwar die Solarkraft relativ gut (besser als aktuell Deutschland), hat aber im Vergleich zu Deutschland Nachholbedarf bei Windkraft und Wasserkraft. Der Großteil des japanischen Stroms stammt aktuell aus Kohle, Öl, Gas und eben auch Atomkraft.

Inwieweit man Atomstrom als C02-neutral bezeichnen darf, da lässt sich natürlich streiten. Einerseits wegen der Atommüll-Problematik und andererseits eben gerade in der Erdbebenregion wegen der spezifischen Gefahren der Atomkraft, die bei der Fukushima-Katastrophe deutlich geworden ist.

Körbel
19.01.2020, 13:35
Geschäftsreisen sind beliebt, da i.d.R. Arbeitszeit, oft mit Zuschlag.
Dazu gibt es einen Geschäftswagen, wenn man pro Jahr mehr als x KM mit dem Auto unterwegs ist.

Da wundert mich dann dies auch nicht mehr.

Bin wohl einer der Ewiggestrigen.:Cheese:

ThomasG
19.01.2020, 14:30
Der Mensch ist ja auch ein Gewohnheitstier und es dauert bei vielen oft nicht lange bis sie etwas ganz unbedingt zu brauchen glauben, um ein zufriedener Mensch sein zu können, was sie früher über viele Jahre nicht brauchten.
Ich habe es schon erwähnt:
Oft schaffen sich die Leute die Zwänge selber.
Man träumt z.B. von einem Eigenheim, weil man sich sagt das gehört einem irgendwann "wirklich".
Bis es abbezahlt ist, gehört es eigentlich demjenigen, vom dem man das Geld dafür ausgeliehen hat sprich meistens wohl der Bank.
Über viele Jahre ist da der Druck da, dass man entsprechend verdienen muss und so kann man relativ leicht unter Druck gesetzt werden.
Wir kriegen ja schon lange erzählt Bildung wäre der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.
Wenn selbst hochqualifizierte und im Prinzip relativ begehrte Leute zur Qualifikation passenden Job sich nur ergattern können, wenn sie lange Anfahrtswege und lange Abwesenheitszeiten von der eigenen Heimat in Kauf nehmen, dann sollte das auch den Hochqualifizierten so langsam aber sicher zu denken geben.

Schwarzfahrer
19.01.2020, 14:33
Inwieweit man Atomstrom als C02-neutral bezeichnen darf, da lässt sich natürlich streiten. Einerseits wegen der Atommüll-Problematik und andererseits eben gerade in der Erdbebenregion wegen der spezifischen Gefahren der Atomkraft, die bei der Fukushima-Katastrophe deutlich geworden ist.
Atomkraft ist nicht ganz CO2-neutral, wenn man die Förderung und Aufbereitung des Urans betrachtet - aber die Gründe die Du aufführst, haben mit CO2-Neutralität nichts zu tun. Ich finde, das sollte man immer sauber trennen, da es ja sehr wohl Aspekte geben kann, die zwar klimatechnisch negativ aber aus anderen Gründen positiv sind, oder eben anders herum.

Die Atommüllproblematik ist keine CO2- oder Klimaproblematik, sondern ein Gesundheitsrisiko über viele viele Jahre - die neuen Atomkraftwerktechnologien, die ich zuletzt verlinkt habe, tun einiges, um dies zu reduzieren. Und auch Fukushima war überwiegend eine Naturkatastrophe; im Vergleich zu den Tsunamischäden und -toten waren die atomaren Auswirkungen sehr gering - für mich hat es eher deutlich gemacht, daß sogar relativ große menschliche Fehler für mich überraschend wenig Schaden angerichtet haben im Vergleich mit z.B. Tschernobyl.

Körbel
19.01.2020, 14:42
Wenn selbst hochqualifizierte und im Prinzip relativ begehrte Leute zur Qualifikation passenden Job sich nur ergattern können, wenn sie lange Anfahrtswege und lange Abwesenheitszeiten von der eigenen Heimat in Kauf nehmen, dann sollte das auch den Hochqualifizierten so langsam aber sicher zu denken geben.

Im Grunde genommen sollte das ein jeder schaffen.

Ich habe lange gebraucht bis ich gemerkt habe:
"Weniger ist meist mehr!"

Schwarzfahrer
19.01.2020, 14:57
Wir kriegen ja schon lange erzählt Bildung wäre der Schlüssel zum beruflichen Erfolg.
Wenn selbst hochqualifizierte und im Prinzip relativ begehrte Leute zur Qualifikation passenden Job sich nur ergattern können, wenn sie lange Anfahrtswege und lange Abwesenheitszeiten von der eigenen Heimat in Kauf nehmen, dann sollte das auch den Hochqualifizierten so langsam aber sicher zu denken geben.

In einer Zeit mit fast Vollbeschäftigung und extremen Schwierigkeiten, gut ausgebildete Kollegen neu einzustellen wenn einer geht, glaube ich nicht an diesem Zwang. Gerade mit guter Ausbildung in begehrten Fachberufen kann man sich die Jobs oft aussuchen, vor allem wenn man in entsprechenden Gegenden wohnt (industrielle Ballungszentren) - je nach Priorität allerdings. Die meisten nehmen Jobs in großer Entfernung an, weil ihnen die höhere Bezahlung, der Karrieresprung wichtiger erscheinen als Familie und Lebenszeit. Angesichts der Bezahlung von Ingenieuren (das ist mein Beruf, das ich kenne) fehlt mir allerdings das Verständnis. Ich arbeite 24 h die Woche mit entsprechend gekürztem Gehalt seit 25 Jahren (meine Frau ebenso), und kann mir alles leisten, was m.M.n. der Mensch braucht (haben u.a. ein eigenes abbezahltes Haus, genug Urlaub, 9 Fahrräder :Lachen2: und einen schönen Garten). Mit doppeltem oder dreifachem Einkommen könnte ich auch nicht nach 10 Jahren auf die Bahamas aussteigen - also wo ist der Gewinn? Mir fehlt halt der Ehrgeiz ein Häuptling im Job zu sein, das macht es natürlich einfacher. Aber es muß ja auch noch Indianer geben, oder?

ThomasG
19.01.2020, 15:07
Wahrscheinlich hast Du Recht und ich neige zu stark dazu bestimmte Menschengruppen als Opfer zu sehen.
Ich habe mich nicht lang und intensiv genug darum bemüht als Ingenieur unterzukommen nach dem Studium (1996 war ich fertig).
Im ersten Jahr habe ich recht viele Bewerbungen abgeschickt und wurde kein einziges Mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Ausschlaggebend dürfte die lange Studienzeit gewesen sein und vermutlich haben die Leute auch gemerkt, dass ich recht wenig Selbstbewusstsein und -vertrauen hatte.
Die lange Studienzeit hat nicht zuetzt wohl auch daran gelegen, dass mir damals schon der Ausdauersport sehr wichtig war.
Am Ende des Semesters wurden alle Fächer überprüft.
Es blieb so gut wie keine Zeit sich darauf vorzubereiten.
8 Prüfungen innerhalb von zwei Wochen direkt nach der Vorlesungszeit ohne vorlesungsfreie Zeiten dazwischen.
In den Wochen davor und währenddessen habe ich weiterhin ziemlich viel Ausdauersport getrieben und das wirkt sich halt aus auf die Zeit und Energie, die zum Lernen bleibt.
In den Vorlesungen haben wir so gut wie nichts gelernt - fast immer nur einfach abgeschrieben oder Vordrucke beschriftet usw. usf..
Das hat mich arg frustriert.
Sehr viel total vergeudete Zeit.

qbz
19.01.2020, 15:46
KI und CO2-neutral sind aktuell noch ziemliche Widersprüche, da sämtliche aktuelle Rechenzentren ziemlich viel Strom schlucken. Viel mehr, als die meisten vermuten.
.......


Zumindest einige der grössten IT-Konzerne gaben öffentliche Zielsetzungen bekannt, was das Erreichen der Klimaneutralität betrifft. Gerade vor ein paar Tagen wurden Versprechungen von Microsoft dazu veröffentlicht.

microsoft-will-eigenen-co2-fussabdruck-bis-2050-beseitigen (https://www.spiegel.de/netzwelt/web/microsoft-will-eigenen-co2-fussabdruck-bis-2050-beseitigen-a-421b327e-329d-4b01-bee1-bf158f2d528b)

ThomasG
19.01.2020, 15:55
Wer hätte sich vor sagen wir mal 5 Jahren vorstellen können, dass solche Giganten derartige Zielsetzungen verbreiten?
Ich jedenfalls nicht.

Kiwi03
19.01.2020, 16:04
Wer hätte sich vor sagen wir mal 5 Jahren vorstellen können, dass solche Giganten derartige Zielsetzungen verbreiten?
Ich jedenfalls nicht.


Ich auch nicht, gute Sache, wirklich. Und das bei nem Präsidenten, dem das alles egal zu sein scheint.. :Lachen2: Aber der hat wichtigeres zu tun..

qbz
19.01.2020, 16:27
.......
Ob ein höherer Mobilitätspreis wegen CO2-Anteil den Import von Arbeitskräften noch lohnenwert macht, kommt drauf an.

Zur Erläuterung, was ich damit meine:

Mobilität ist heute relativ billig im Vergleich zum Lohn und stellt einen Teil der Aufwendungen dar, welche Beschäftigte ausgeben, um sich auf einem grösseren Arbeitsmarkt anzubieten, in der Erwartung mehr zu verdienen. Sowohl die Industrie wie die Beschäftigten "profitieren" von diesem grösseren Arbeitsmarkt, das Klima und die Umwelt werden geschädigt. Wegen der CO2-Taxe auf Benzin erhalten nun die Pendler eine erhöhte Pendlerpauschale, was natürlich weder Autokilometer noch Ausstossmenge ändert.

Im Jahre 1970 z.B. kostete ein Flug (hin u. zurück) Berlin-Zürich-Berlin ca. 440.- DM. Das wären auf heute übertragen ca. 600 Euro. Als Pendler, der heute einen Flug für Ende März von Mo.-Fr. bucht, kostet die Reise hin und zurück ca. 60 Euro, mit 1h Flugzeit. Es war damals 1970 einfach nicht lohnend, während heute im Verhältnis zum Stundenlohn das Pendeln Berlin-Zürich schon lohnend sein kann.

keko#
19.01.2020, 18:13
Zur Erläuterung, was ich damit meine:

Mobilität ist heute relativ billig im Vergleich zum Lohn und stellt einen Teil der Aufwendungen dar, welche Beschäftigte ausgeben, um sich auf einem grösseren Arbeitsmarkt anzubieten, in der Erwartung mehr zu verdienen. Sowohl die Industrie wie die Beschäftigten "profitieren" von diesem grösseren Arbeitsmarkt, das Klima und die Umwelt werden geschädigt. Wegen der CO2-Taxe auf Benzin erhalten nun die Pendler eine erhöhte Pendlerpauschale, was natürlich weder Autokilometer noch Ausstossmenge ändert.

Möglicherweise kann KI hier irgendwann helfen, wenn Automaten kostengünstiger werden als mobiles Humankapital.
Japan hat ein ähnliches demographisches Problem wie Deutschland, setzt aber schon immer auf Automatisierung. DE auf Migration
(menschliches gesehen ist mir DE da lieber).

Hafu
19.01.2020, 18:18
...

Im Jahre 1970 z.B. kostete ein Flug (hin u. zurück) Berlin-Zürich-Berlin ca. 440.- DM. Das wären auf heute übertragen ca. 600 Euro. Als Pendler, der heute einen Flug für Ende März von Mo.-Fr. bucht, kostet die Reise hin und zurück ca. 60 Euro, mit 1h Flugzeit. Es war damals 1970 einfach nicht lohnend, während heute im Verhältnis zum Stundenlohn das Pendeln Berlin-Zürich schon lohnend sein kann.

Fliegen muss man nicht verbieten, aber man muss Flüge meiner Meinung nach dringend fair bepreisen.

Es gibt keinerlei Grund, warum es keine Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf Kerosin gibt Und diese sollte selbstverständlich in gleicher Höhe gelten wie auf Diesel und Benzin.

Es gibt keinen Grund, warum internationale Flüge von der Mehrwertsteuer befreit sind, aber für internationale Zugfahrten Mehrwertsteuer erhoben wird.
Auch für den Strom, den die Bahn verbraucht, muss sie Steuern zahlen, so dass Bahnfahrten auf vielen Strecken nicht konkurrenzfähig sind zu weitaus klimaschälicheren Flügen.

Es gibt auch keinen Grund, warum Flughäfen hoch subventioniert werden. Ohne staatliche Hilfen könnten glaube ich nur die Flughäfen Frankfurt sowie München wirtschaftlich überleben. So what? Wozu braucht Augsburg, Hahn, Nürnberg usw. zwingend eigene Flughäfen?

Auch die Flugsicherung wird vom Staat finanziert, während die Bahn ihre Gleisaufsicht und ihr Sicherheitspersonal selbst bezahlen und über Tickets refinanzieren muss.

keko#
19.01.2020, 18:28
KI und CO2-neutral sind aktuell noch ziemliche Widersprüche, da sämtliche aktuelle Rechenzentren ziemlich viel Strom schlucken. Viel mehr, als die meisten vermuten....

Bauten in Smart-Cities werden zum großen Teil aus Holz gefertigt. Auf den Dächern sollen Solarzellen liegen, der Strom wird größtenteils aus Wasserstoff-Brennstoffzellen erzeugt.
Der Markt an KI-gesteuerten Produkten und neuen Komponenten würde ein steigendes Wachstum generieren - klimaneutral
Preis: unsere Daten.

Körbel
19.01.2020, 18:31
Fliegen muss man nicht verbieten, aber man muss Flüge meiner Meinung nach dringend fair bepreisen.

Es gibt keinerlei Grund, warum es keine Mineralöl- und Mehrwertsteuer auf Kerosin gibt Und diese sollte selbstverständlich in gleicher Höhe gelten wie auf Diesel und Benzin.

Es gibt keinen Grund, warum internationale Flüge von der Mehrwertsteuer befreit sind, aber für internationale Zugfahrten Mehrwertsteuer erhoben wird.
Auch für den Strom, den die Bahn verbraucht, muss sie Steuern zahlen, so dass Bahnfahrten auf vielen Strecken nicht konkurrenzfähig sind zu weitaus klimaschälicheren Flügen.

Es gibt auch keinen Grund, warum Flughäfen hoch subventioniert werden. Ohne staatliche Hilfen könnten glaube ich nur die Flughäfen Frankfurt sowie München wirtschaftlich überleben. So what? Wozu braucht Augsburg, Hahn, Nürnberg usw. zwingend eigene Flughäfen?

Auch die Flugsicherung wird vom Staat finanziert, während die Bahn ihre Gleisaufsicht und ihr Sicherheitspersonal selbst bezahlen und über Tickets refinanzieren muss.

Danke 100% Zustimmung!!!:Blumen:

ThomasG
19.01.2020, 18:40
Humankapital - jeder kann sich denken, was damit in etwa gemeint ist.
Krasser Begriff!

LidlRacer
19.01.2020, 22:21
Auch Blackrock bewegt sich - und das Geld!

Brief des Chefs Larry Fink an andere Unternehmenschefs (https://www.blackrock.com/corporate/investor-relations/larry-fink-ceo-letter) (enthält 29 mal "climate"!)

"Climate change has become a defining factor in companies’ long-term prospects. Last September, when millions of people took to the streets to demand action on climate change, many of them emphasized the significant and lasting impact that it will have on economic growth and prosperity – a risk that markets to date have been slower to reflect. But awareness is rapidly changing, and I believe we are on the edge of a fundamental reshaping of finance.
...
In the near future – and sooner than most anticipate – there will be a significant reallocation of capital."

Halbstündiges Interview dazu:
CNBC: BlackRock CEO Larry Fink’s full interview on shifting strategy to focus on sustainability

Larry Fink, founder and CEO of the world’s largest asset manager who oversees nearly $7 trillion at BlackRock, announced in his annual letter that BlackRock will make investment decisions with environmental sustainability as its core goal. He sat down with CNBC’s Andrew Ross Sorkin to discuss what went through his mind when writing this year’s letter and how his clients have reacted to the shift. (https://www.cnbc.com/video/2020/01/14/blackrock-ceo-larry-fink-investment-strategy-shift-sustainability.html)

JanWePe
20.01.2020, 06:30
Halbstündiges Interview dazu:
CNBC: BlackRock CEO Larry Fink’s full interview on shifting strategy to focus on sustainability

Larry Fink, founder and CEO of the world’s largest asset manager who oversees nearly $7 trillion at BlackRock, announced in his annual letter that BlackRock will make investment decisions with environmental sustainability as its core goal. He sat down with CNBC’s Andrew Ross Sorkin to discuss what went through his mind when writing this year’s letter and how his clients have reacted to the shift. (https://www.cnbc.com/video/2020/01/14/blackrock-ceo-larry-fink-investment-strategy-shift-sustainability.html)

Ich finde es immer wieder putzig, wenn von manchen Leuten die Selbstdarstellungen von Personen als gültig und wahr betrachtet werden. Wenn Leute annehmen, dass ein Interview (oder auch Malena Ernmans Buch über die eigene Familie) das Ziel hat die Wahrheit zu transportieren und nicht das Ziel hat Botschaften zu lancieren.

Die gute Nachricht: Die Ernsthaftigkeit von Finks Ankündigungen kann man mit wenigen Klicks überprüfen indem man sich die Aktionärsstruktur von Unternehmen anschaut.

Die Essener RWE (https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/firmenportrait/unternehmensbericht.html?ID_NOTATION_INDEX=20735&ID_NOTATION=160037&INDEX_FILTER=true) gehört zu 6,52 Prozent BlackRock.
Bei E.ON (https://www.comdirect.de/inf/aktien/detail/firmenportrait/unternehmensbericht.html?ID_NOTATION=24022547&ID_NOTATION_INDEX=20735&INDEX_FILTER=true) ist BlackRock mit 4,41 Prozent dabei.

Mal schauen ob und wie sich die Werte im Laufe des Jahres verschieben werden.

LidlRacer
20.01.2020, 07:25
@JanWePe

Deine Antwort zeigt klar, dass Du Dir das Interview nicht angehört (oder die Aussagen nicht verstanden) hast.

ThomasG
20.01.2020, 07:53
Mir kommt es so vor, als hätten einige riesige und mächtige Konzerne erkannt, dass sie handeln müssen, damit sich die Kundschaft nicht abwendet und die Geschäfte auch weiterhin gut laufen.
Der Kohlendioxidfußabdruck wird beseitigt und die Seele ist gereinigt oder so ;-)!
Da könnte auch die Befürchtung eine Rolle spielen das ganze Wirtschaftssystem könnte so sehr in Misskredit geraten, dass immer mehr Gesetze geschaffen werden, mit denen so mancher Missstand zumindest hart angegangen oder gar eine Wende eingeleitet werden soll zu einem anderen System.

JanWePe
20.01.2020, 08:07
@JanWePe

Deine Antwort zeigt klar, dass Du Dir das Interview nicht angehört (oder die Aussagen nicht verstanden) hast.

Meine Antwort bezieht sich auf deinen Kommentar und das von Dir zitierte "Larry Fink...announced in his annual letter that BlackRock will make investment decisions with environmental sustainability as its core goal."

Ich kann mir nicht jede PR-Aktion anhören die das Ziel "Greenwashing" hat.

BlackRock gehören aktuell 5,8 Prozent der Monsanto-Aktien und 7,17 Prozent der Bayer-Aktien. Mal schauen ob und wie sich die Werte im Laufe des Jahres verschieben werden.

ThomasG
20.01.2020, 08:22
BlackRock
Eine grundlegende Umgestaltung der Finanzwelt:

Sehr geehrte Damen und Herren,

als Vermögensverwalter investiert BlackRock im Auftrag seiner Kunden, als deren Berater und Treuhänder ich Ihnen heute schreibe. Das von uns verwaltete Geld ist nicht unser eigenes. Es gehört Menschen aus einer Vielzahl von Ländern, die damit langfristige finanzielle Ziele wie einen auskömmlichen Ruhestand finanzieren wollen. Gegenüber diesen institutionellen und privaten Anlegern, die Aktionäre Ihres und vieler tausend anderer Unternehmen sind, haben wir eine große Verantwortung, nämlich den Wert des angelegten Vermögens langfristig zu mehren.

Der Klimawandel ist für die langfristigen Aussichten von Unternehmen zu einem entscheidenden Faktor geworden. Im vergangenen September gingen Millionen Menschen auf die Straße, um Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fordern. Viele von ihnen brachten die erheblichen und nachhaltigen Auswirkungen der Klimaveränderung für Wirtschaftswachstum und Wohlstand zum Ausdruck. Ein Risiko, das die Märkte bislang nur zögerlich zur Kenntnis nehmen. Aber das Bewusstsein ändert sich rasant, und ich bin überzeugt, dass wir vor einer fundamentalen Umgestaltung der Finanzwelt stehen.

[...]

Auch für Anleger spielen diese Fragen eine immer größere Rolle, denn sie erkennen, dass das Klimarisiko auch ein Anlagerisiko ist. Tatsächlich ist der Klimawandel fast immer das wichtigste Thema bei Gesprächen mit unseren Kunden überall auf der Welt. Von Europa bis Australien, von Südamerika bis China, von Florida bis Oregon: Überall fragen sich Anleger, wie sie ihre Portfolios anpassen sollen. Dabei versuchen sie, die physischen Risiken des Klimawandels und die Auswirkungen der Klimapolitik auf Preise, Kosten und die Nachfrage in der gesamten Wirtschaft zu verstehen.

All diese Fragen haben eine grundlegende Neubewertung von Risiken und Vermögenswerten zur Folge. Und weil die Kapitalmärkte künftige Risiken vorab einpreisen, werden wir bei den Kapitalallokationen schneller Veränderungen sehen als beim Klima selbst. Schon bald – und früher als von den meisten erwartet – wird es zu einer erheblichen Umverteilung von Kapital kommen.

Das Klimarisiko ist auch ein Anlagerisiko

[...]

Verantwortungsbewusster und transparenter Kapitalismus


[...]

Aber das Ziel kann nicht Transparenz um der Transparenz willen sein. Offenlegung sollte ein Mittel sein, um zu einem nachhaltigeren und integrativeren Kapitalismus beizutragen.
Quelle: https://www.blackrock.com/de/privatanleger/larry-fink-ceo-letter?siteEntryPassthrough=true&cid=ppc:CEOLetter:Google:de:keyword&gclid=EAIaIQobChMI4N7dg9KR5wIVxOR3Ch1sYwNUEAAYASAA EgKGMvD_BwE&gclsrc=aw.ds

qbz
20.01.2020, 08:51
Blackrock und verantwortungsbewusster und transparenter Kapitalismus?

Man sollte sich einfach die konkreten Realitäten anschauen. Eine davon ist, ob die Vermögensinhaber, welche von Blackrock, Banken, Investmentfirmen ihr Vermögen verwalten lassen, von lokalen Kriegen und Firmen profitieren, welche Rüstungsgüter herstellen und -geschäfte tätigen.

Die Gewinner von Trumps Kriegspolitik sind BlackRock und Co. (https://www.nachdenkseiten.de/?p=57612)

"Und BlackRock? Im Vergleich zur Konkurrenz ist BlackRock zumindest in Sachen Information sogar vorbildlich. So erfährt der geneigte Anleger schon auf der Informationsseite zu den betreffenden Fonds, wie hoch der Kapitalanteil in Unternehmen ist, die mit Streumunition, Landminen, Uranmunition, atomaren, biologischen und chemischen Waffen und Schusswaffen ihr Geld machen und wie viele Unternehmen Tabakproduzenten sind oder die UN-Compliance-Richtlinien nicht einhalten. Konsequenter wäre es zwar, erst gar keine Fonds anzubieten, die in solche Unternehmen investieren, aber so kann man wenigstens den Schwarzen Peter an die gierigen Anleger weiterreichen."

Schwarzfahrer
20.01.2020, 08:56
Man sollte sich einfach die konkreten Realitäten anschauen. [/URL]
Eine andere davon dürfte sein, daß BlackRock auch erkennt, daß gewisse Branchen besondere Förderung/Subventionen bekommen dürften unter dem Stichwort Klimawandel - daß hier dann auch gezielt investiert wird, um davon zu profitieren, ist nur logisch. Daß man das Ganze als grünen Gesinnungswandel darstellt, ist selbstverständlich gute PR für so eine Firma. Denn ein gutes öffentliches Image ist Teil der Wertschöpfung.

keko#
20.01.2020, 09:02
..
Die Gewinner von Trumps Kriegspolitik sind BlackRock und Co. (https://www.nachdenkseiten.de/?p=57612)..

Und da gibt es Menschen, die denken Trump sei dumm. Er ist sehr rational.

Von dem Autor gibt es auch das lesenswerte Buch: "Wer schützt die Welt vor den FInanzkonzernen?"

Trillerpfeife
20.01.2020, 10:32
Und da gibt es Menschen, die denken Trump sei dumm. Er ist sehr rational.

Von dem Autor gibt es auch das lesenswerte Buch: "Wer schützt die Welt vor den FInanzkonzernen?"

hm... will ich nicht glauben. :Cheese:




Ob Black Rock auch ohne die Klimawandel Diskussionen sein Greenwashing betreiben würde?

ThomasG
20.01.2020, 12:56
Kürzlich hatten wir es hier ja auch schon das ein oder andere Mal von Unwörtern.
Ich werfe mal soulwashing in den Ring.
Beinahe hätte ich noch was vergesse:
Wer zum Teufel erteilt die Absolution oder wie das heißt? ;-)

Körbel
20.01.2020, 13:57
hm... will ich nicht glauben.


Setzt dich jetzt schon mal mit der Tatsache auseinander.

Trump ist durch und durch Geschäftsmann und vom amerikanischen Business hat er schon eine gewisse Ahnung.
Intelligenz fehlt ihm, was er aber hat ist "Bauernschläue"!

Und ich halte jede Wette:
Der wird noch einmal gewählt.

Der ganze Impeachment-Zirkus perlt an ihm ab.

Kiwi03
20.01.2020, 14:31
Setzt dich jetzt schon mal mit der Tatsache auseinander.

Trump ist durch und durch Geschäftsmann und vom amerikanischen Business hat er schon eine gewisse Ahnung.
Intelligenz fehlt ihm, was er aber hat ist "Bauernschläue"!

Und ich halte jede Wette:
Der wird noch einmal gewählt.

Der ganze Impeachment-Zirkus perlt an ihm ab.

ja, die Befürchtung hab ich auch.. und es gibt keinen wirklich starken Gegenkandidaten, das ist das Hauptproblem..


https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_87169522/usa-treibt-schuldenkoenig-trump-die-vereinigten-staaten-in-den-ruin-.html

irgendwann holt die USA dieses Ding ein... darauf würd ich wetten... dann zahlen aber alle die Zeche.

Körbel
20.01.2020, 16:22
ja, die Befürchtung hab ich auch.. und es gibt keinen wirklich starken Gegenkandidaten, das ist das Hauptproblem..


https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_87169522/usa-treibt-schuldenkoenig-trump-die-vereinigten-staaten-in-den-ruin-.html

irgendwann holt die USA dieses Ding ein... darauf würd ich wetten... dann zahlen aber alle die Zeche.

Das ist doch überall die gleiche Geschichte.

Schuldenmachen für den Wachstum, das funzt doch schon seit dem 2. Weltkrieg ganz prima.
Geht ja auch garnicht anders.

keko#
20.01.2020, 16:31
Das ist doch überall die gleiche Geschichte.

Schuldenmachen für den Wachstum, das funzt doch schon seit dem 2. Weltkrieg ganz prima.
Geht ja auch garnicht anders.

Rüstung ist ein krisensicheres Bombengeschäft. Der Kassiker aus der Kategorie Gewinne kapitalisieren, Verluste sozialisieren.

ThomasG
20.01.2020, 16:37
Ich habe ein gutes Abschiedslied, für den Fall, dass wir den Kapitalismus zu Grabe tragen: Join him in death!https://www.youtube.com/watch?v=DanMZQ8uF1I

Körbel
20.01.2020, 17:35
Rüstung ist ein krisensicheres Bombengeschäft.

Stimmt.
Da fällt mir der Film "Lord of War" dazu ein.

ThomasG
20.01.2020, 19:57
Zumindest einige der grössten IT-Konzerne gaben öffentliche Zielsetzungen bekannt, was das Erreichen der Klimaneutralität betrifft. Gerade vor ein paar Tagen wurden Versprechungen von Microsoft dazu veröffentlicht.

microsoft-will-eigenen-co2-fussabdruck-bis-2050-beseitigen (https://www.spiegel.de/netzwelt/web/microsoft-will-eigenen-co2-fussabdruck-bis-2050-beseitigen-a-421b327e-329d-4b01-bee1-bf158f2d528b)
So ich habe mich jetzt ein bisschen abgeregt und hoffe andere, den es ähnlich gegangen ist wie mir, auch.
Es ist ja nicht so leicht mit der Situation umzugehen.
Ich glaube meine Strategie ginge in die Richtung, dass ich mich extrem darum bemühen würde Konzerne, die halbwegs anständig sind und die damit werben die oben angesprochenen Zielsetzungen zu verfolgen, möglichst genau unter die Lupe zu nehmen, wie sie da so vorgehen und ihnen bei gegebenem Anlass möglichst öffentlichkeitswirksam auf die Füße zu treten.

Meik
20.01.2020, 20:08
Intelligenz fehlt ihm, was er aber hat ist "Bauernschläue"!


Und die nötige Aggressivität und Rücksichtslosigkeit um seine Ziele durchzsetzen. ;)

Das macht er überaus erfolgreich. Intelligenz ... hmm. Meine Erfahrung zeigt dass Leute wie Trump mit ihrem Auftreten eher das fehlen einer solchen kaschieren. Kenne ich im Arbeitsleben zu genüge, je lauter einer tönt desto weniger steckt da meist hinter.

Das Impeachment ist IMHO der größte Fehler der Trump-Gegner. Nur zu behaupten der andere wäre doof bringt keine Wähler, dazu braucht es eigene gute Persönlichkeiten und glaubhafte Wahllügen äh Wahlprogramme.

Nur nicht ehrlich sein, damit hat man keine Chance eine Wahl zu gewinnen. :Lachen2:

ThomasG
21.01.2020, 08:29
Es passt vielleicht nicht optimal in diesen Faden, aber es gibt glaube ich keinen passenderen.
Eben habe ich einen Mitschnitt der Rede von Ursula von der Leyen gefunden.
Die Rede wurde übersetzt.
Es fällt mehrfach das Wort Kapitalismus verflochten und einzel :-O und auch die Worte soziale Marktwirtschaft.
Das finde ich schon ziemlich bemerkenswert.
Hier die Rede inklusive Simultanübersetzung:

https://www.youtube.com/watch?v=gq8La1ZOUAw (Davos: Rede von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen)

qbz
21.01.2020, 08:30
Wie ich hier schon kommentierte, weicht der von der Regierung beschlossene Kohleausstieg vom Kompromiss und den Empfehlungen der Kohlekommission ab. Nun haben die Vertreter der Klimaschützer aus der Komission wie Prof. Schellnhuber vom PIK in einem Schreiben an Angela Merkel gegen den Wortbruch protestiert und weisen auf die folgenden Abweichungen von dem in der Komission erarbeiteten Kompromiss hin.

"* Nicht hinnehmbar sei die Reihenfolge der Abschaltungen der Kohlekraftwerke, da es zwischen 2023 und 2028 nur zu wenigen Kraftwerksschließungen komme - und damit alle Verantwortung auf das Ende des Jahrzehnts verschoben werde. Sie befürchten, dass durch die hohen Entschädigungszahlungen an Kraftwerksbetreiber sowie durch die längeren Laufzeiten der Preis von CO2-Zertifikaten fällt.

* Zudem verstoße die geplante Inbetriebnahme eines neuen Kohlekraftwerks - Datteln 4 - gegen die Vereinbarung, keine neuen Kohlekraftwerke ans Netz zu nehmen.

* Kritik üben die Unterzeichner zudem gegen die Abbaggerung weiterer Dörfer: Es sei "empörend", dass dafür symbolisch der Erhalt des Hambacher Forstes versprochen werde.

* Zudem fehle ein Fahrplan, wie die Bundesregierung bis 2030 auf einen Anteil von 65% erneuerbare Energien kommen wolle."
https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/kohleausstieg-fruehere-kohlekommission-mitglieder-werfen-regierung-wortbruch-vor-a-b94f0df7-e3e8-4e84-9db4-c5495ff416d4

Nicht unterzeichnet sollen das Schreiben der Arbeitgeberverband und leider die Gewerkschaften.

JanWePe
21.01.2020, 08:41
...Eben habe ich einen Mitschnitt der Rede von Ursula von der Leyen gefunden.
...
Es fällt mehrfach das Wort Kapitalismus verflochten und einzel :-O und auch die Worte soziale Marktwirtschaft.
Das finde ich schon ziemlich bemerkenswert.
...

“Nicht an ihren Worten, sondern ihren Taten sollt ihr sie erkennen”

Bereits aus 2015:
Union schleust die meisten Lobbyisten ins Parlament.
Hunderte Lobbyisten tummeln sich im Bundestag - doch die Union versuchte lange, ihre Kontakte geheim zu halten. (https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestag-union-verschafft-den-meisten-lobbyisten-zugang-a-1065265.html)

qbz
21.01.2020, 09:13
So ich habe mich jetzt ein bisschen abgeregt und hoffe andere, den es ähnlich gegangen ist wie mir, auch.
Es ist ja nicht so leicht mit der Situation umzugehen.
Ich glaube meine Strategie ginge in die Richtung, dass ich mich extrem darum bemühen würde Konzerne, die halbwegs anständig sind und die damit werben die oben angesprochenen Zielsetzungen zu verfolgen, möglichst genau unter die Lupe zu nehmen, wie sie da so vorgehen und ihnen bei gegebenem Anlass möglichst öffentlichkeitswirksam auf die Füße zu treten.

Man sieht schon an den Reaktionen von den grossen Konzernen, wie sie auf das gestiegene Umwelt- und Klimabewusstsein in der Welt und vor allem auf das verpflichtende Pariser Klimaabkommen reagieren. Einige Führungsetagen mögen ihre Versprechungen selbst auch teilweise umsetzen wollen und an dem notwendigen Engergiewandel ernsthaft mitarbeiten, ihrer Zielsetzung nach sind aber alle als oberste Priorität der Rendite verpflichtet und sie agieren in einem Haifischbecken, wo diejenigen mit schlechterer Rendite riskieren, gefressen werden.

Mit den eigenen Erklärungen der Konzerne zur Klimawende und -schutz verfolgen sie neben der PR in meinen Augen hauptsächlich die Strategie, die Staaten dazu zu bewegen, möglichst keine eingreifenden staatlichen Lenkungs- und Kontrollmassnahmen (Gesetze) wegen des Pariser Abkommens zu beschliessen, indem sie signalisieren, wir lösen das Klimaproblem am besten durch eigene Beschlüsse und freiwillig, was aber in meinen Augen eindeutig belegbar bei Umweltschädigungen noch nie so funktioniert hat. Es braucht Auflagen des Staates, der quasi in seiner Funktion als ideeller Gesamtkapitalist für alle Konzerne entsprechende Auflagen erlassen muss, damit ein Klimaschutz wirksam ist oder Strafen für diejenigen, welche sich nicht daran halten (mit weltweitem Druck, analog zur Steuerhinterziehung, was ja auch mehr schlecht als recht funktioniert.).

Die Konzerne wird man mit Demos vor den Toren leider nicht zu mehr Klimaschutz bringen, so wie man nicht mit Demos den Export der Panzer durch Krauss-Maffai Wegmann stoppen kann. Selbst für geringe Lohnerhöhungen braucht es legitimierte Streiks und Arbeitskämpfe, um das Kapital zu Zugeständnissen zu bewegen. Und über solche Mittel verfügen die Klimaktivisten nicht. Man erreicht mit speziellen Werkstordemos mehr Aufmerksamkeit für die Klimaschäden durch die Industrie in der Öffentlichkeit und kann damit den Druck auf den Staat über die Strasse verstärken, weil man keine Lobby wie die Industrie neben dem Bundestag hat, insofern schon auch sinnvoll, finde ich.

qbz
21.01.2020, 09:25
Es passt vielleicht nicht optimal in diesen Faden, aber es gibt glaube ich keinen passenderen.
Eben habe ich einen Mitschnitt der Rede von Ursula von der Leyen gefunden.
Die Rede wurde übersetzt.
Es fällt mehrfach das Wort Kapitalismus verflochten und einzel :-O und auch die Worte soziale Marktwirtschaft.
Das finde ich schon ziemlich bemerkenswert.
Hier die Rede inklusive Simultanübersetzung:

https://www.youtube.com/watch?v=gq8La1ZOUAw (Davos: Rede von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen)

Sie hat vermutlich die neuesten Umfragen des Trustbarometers über die Einstellung der Weltbevölkerung zum Kapitalismus und zur ungleichen Vermögensverteilung erfahren. :)

https://www.edelman.com/trustbarometer

LidlRacer
21.01.2020, 10:10
Auf Phoenix läuft gerade ne Pressekonferenz der Kohlekommission, die scharf gegen die Bund-Länder Beschlüsse protestiert, die deutlich hinter dem Kohlekompromiss zurückbleiben.

ThomasG
21.01.2020, 10:11
Man sieht schon an den Reaktionen von den grossen Konzernen, wie sie auf das gestiegene Umwelt- und Klimabewusstsein in der Welt und vor allem auf das verpflichtende Pariser Klimaabkommen reagieren. Einige Führungsetagen mögen ihre Versprechungen selbst auch teilweise umsetzen wollen und an dem notwendigen Engergiewandel ernsthaft mitarbeiten, ihrer Zielsetzung nach sind aber alle als oberste Priorität der Rendite verpflichtet und sie agieren in einem Haifischbecken, wo diejenigen mit schlechterer Rendite riskieren, gefressen werden.

Mit den eigenen Erklärungen der Konzerne zur Klimawende und -schutz verfolgen sie neben der PR in meinen Augen hauptsächlich die Strategie, die Staaten dazu zu bewegen, möglichst keine eingreifenden staatlichen Lenkungs- und Kontrollmassnahmen (Gesetze) wegen des Pariser Abkommens zu beschliessen, indem sie signalisieren, wir lösen das Klimaproblem am besten durch eigene Beschlüsse und freiwillig, was aber in meinen Augen eindeutig belegbar bei Umweltschädigungen noch nie so funktioniert hat. Es braucht Auflagen des Staates, der quasi in seiner Funktion als ideeller Gesamtkapitalist für alle Konzerne entsprechende Auflagen erlassen muss, damit ein Klimaschutz wirksam ist oder Strafen für diejenigen, welche sich nicht daran halten (mit weltweitem Druck, analog zur Steuerhinterziehung, was ja auch mehr schlecht als recht funktioniert.).

Die Konzerne wird man mit Demos vor den Toren leider nicht zu mehr Klimaschutz bringen, so wie man nicht mit Demos den Export der Panzer durch Krauss-Maffai Wegmann stoppen kann. Selbst für geringe Lohnerhöhungen braucht es legitimierte Streiks und Arbeitskämpfe, um das Kapital zu Zugeständnissen zu bewegen. Und über solche Mittel verfügen die Klimaktivisten nicht. Man erreicht mit speziellen Werkstordemos mehr Aufmerksamkeit für die Klimaschäden durch die Industrie in der Öffentlichkeit und kann damit den Druck auf den Staat über die Strasse verstärken, weil man keine Lobby wie die Industrie neben dem Bundestag hat, insofern schon auch sinnvoll, finde ich.

Es ist leider ein sehr ungleicher Kampf.
Ähnliches wollte ich schon als Antwort zu einem anderen Beitrag hier in diesem Faden schreiben.
Deine Beiträge führen mir das immer wieder vor Augen, dabei wirken sie und das ist das Gute an ihnen trotz allem kämpferisch.
Eigentlich malen sich ein Haufen Leute schon zumindest innerlich aus, wie das wohl weitergehen könnte.
Die Klimaaktivisten haben verdammt viel Durchhaltevemögen bewiesen und dabei ihre persönlichen Interessen höchstwahrscheinlich arg in den Hintergrund gerückt.
Leute mit sehr viel Energie und sehr viel Ausstrahlung u.ä. werden fast automatisch durch die Gruppendynamik immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.
Was macht man da nur dagegen?
Sie sind ja auch nur Menschen und werden nicht ewig durchhalten können oder wollen.
Wie soll man das auf möglichst viele Leute verteilen, wenn es einfach nur wenige gibt, die das können und auch wollen in dieser Intensität und mit diesem zeitlichen Aufwand?
Die andere Seite wartet ja nur darauf, dass sie nicht mehr können oder wollen.
Ich hoffe und glaube, dass da auch recht viele Leute im Hintergrund da sind, die nicht in die Öffentlichkeit wollen und die stark sind und viel wissen und drauf haben.
Leider muss man wohl sehr strategisch vorgehen und sich sehr darum bemühen Fehler zu vermeiden.
Nach Schwachstellen wird gezielt gesucht und es gibt wenig Skrupel diese auszunutzen.

LidlRacer
21.01.2020, 10:14
Auf Phoenix läuft gerade ne Pressekonferenz der Kohlekommission, die scharf gegen die Bund-Länder Beschlüsse protestiert, die deutlich hinter dem Kohlekompromiss zurückbleiben.

Ein Hauptproblem ist, dass Abschaltzeitpunkte auf spätestmögliche Zeitpunkte verschoben wurden, was u.a. zu erheblich höheren Emissionen führt.

JanWePe
21.01.2020, 10:41
Die Klimaaktivisten haben verdammt viel Durchhaltevemögen bewiesen und dabei ihre persönlichen Interessen höchstwahrscheinlich arg in den Hintergrund gerückt.

Ein kleiner Lifehack vor dem Hintergrund, dass Du dich im Posting #7064 zu deinem (damaligen) Selbstbewußtsein geäußert hast: Man muß andere Leute nicht über den grünen Klee loben und man muss sie nicht in den Himmel heben. Die sind alle wie Du mit einem nackten Hintern auf die Welt gekommen und die kochen alle wie Du nur mit Wasser. :Blumen:


Leute mit sehr viel Energie und sehr viel Ausstrahlung u.ä. werden fast automatisch durch die Gruppendynamik immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses gerückt.
Was macht man da nur dagegen?
Sie sind ja auch nur Menschen und werden nicht ewig durchhalten können oder wollen.
...
Die andere Seite wartet ja nur darauf, dass sie nicht mehr können oder wollen...
Nach Schwachstellen wird gezielt gesucht und es gibt wenig Skrupel diese auszunutzen.

Alte Weisheit aus der Wirtschaft die auch auf den Politikbetrieb übertragbar ist:
"Wer im Haifischbecken mitschwimmen will der sollte darauf achten, dass er nicht als Goldfisch wahrgenommen wird."

Meik
21.01.2020, 15:09
“Nicht an ihren Worten, sondern ihren Taten sollt ihr sie erkennen”

Richtig, das gilt für den Politiker genauso für den Wirtschaftsboss wie auch dem kleinen Bürger :Huhu:

ThomasG
21.01.2020, 20:59
Alte Weisheit aus der Wirtschaft die auch auf den Politikbetrieb übertragbar ist:
"Wer im Haifischbecken mitschwimmen will der sollte darauf achten, dass er nicht als Goldfisch wahrgenommen wird."
Goldfische aller Länder vereinigt euch :-)!

Jörn
21.01.2020, 21:52
Auf Phoenix startet um 22:15 Uhr eine Talkrunde zu Davos und Klima.

Auf Phoenix diskutieren oft Fachleute und es ist nicht so ein Gebrüll.

Live zu empfangen über die ZDF-Mediathek, die ZDF-App, die ARD-Mediathek-App und über die Joyn-App.

ThomasG
21.01.2020, 23:01
Auf Phoenix startet um 22:15 Uhr eine Talkrunde zu Davos und Klima.

Auf Phoenix diskutieren oft Fachleute und es nicht so ein Gebrüll.

Live zu empfangen über die ZDF-Mediathek, die ZDF-App, die ARD-Mediathek-App und über die Joyn-App.

Echt krass - alle ;-) nehmen wie selbstverständlich das Wort Kapitalismus in den Mund.
Ich kann mich an Gespräche erinnern bei Familientreffen, da war die Empörung groß, wenn man das Wort verwendete und man wurde belehrt:
"Wir haben eine soziale Marktwirtschaft!"
Hmmm ...

qbz
21.01.2020, 23:27
Echt krass - alle ;-) nehmen wie selbstverständlich das Wort Kapitalismus in den Mund.
Ich kann mich an Gespräche erinnern bei Familientreffen, da war die Empörung groß, wenn man das Wort verwendete und man wurde belehrt:
"Wir haben eine soziale Marktwirtschaft!"
Hmmm ...

Die kennen sich in der Phoenixrunde offenbar mit der Akkumulation von Kapital aus. :)

Körbel
22.01.2020, 17:34
"Wir haben eine soziale Marktwirtschaft!"


Hatten wir die jemals???

Was ist in Deutschland heute noch "sozial"?

Schwarzfahrer
22.01.2020, 18:16
Was ist in Deutschland heute noch "sozial"?

Eines der großzügigsten Sozialsysteme der Welt. Du lebst ja nicht in Deutschland, vielleicht bekommst Du deswegen weniger mit. Die Höhe der Sozialausgaben ist im internationalen Vergleich (OECD) weit über Durchschnitt (http://www.oecd.org/berlin/presse/aktuelle-zahlen-zu-oeffentlichen-sozialausgaben-23012019.htm). In wenigen Ländern gibt der Staat so viel für benachteiligte Menschen aus. Und natürlich gibt es berechtigte Kritik an der Auf- und Zuteilung in vielen Einzelfällen, aber man sollte sich trotzdem immer wieder bewußt machen, wie gut in der Summe dieser Staat für alle aufkommt, die für sich selbst nicht sorgen können (oder dürfen oder wollen). Was nicht heißt, daß nicht jede Menge Verbesserungen möglich und nötig sind.

ThomasG
22.01.2020, 19:38
Eines der großzügigsten Sozialsysteme der Welt. Du lebst ja nicht in Deutschland, vielleicht bekommst Du deswegen weniger mit. Die Höhe der Sozialausgaben ist im internationalen Vergleich (OECD) weit über Durchschnitt (http://www.oecd.org/berlin/presse/aktuelle-zahlen-zu-oeffentlichen-sozialausgaben-23012019.htm). In wenigen Ländern gibt der Staat so viel für benachteiligte Menschen aus. Und natürlich gibt es berechtigte Kritik an der Auf- und Zuteilung in vielen Einzelfällen, aber man sollte sich trotzdem immer wieder bewußt machen, wie gut in der Summe dieser Staat für alle aufkommt, die für sich selbst nicht sorgen können (oder dürfen oder wollen). Was nicht heißt, daß nicht jede Menge Verbesserungen möglich und nötig sind.

Hatten wir die jemals???

Was ist in Deutschland heute noch "sozial"?

Ich habe die Studie nicht gelesen, aber ich glaube, dass Sahra Wagenknecht Recht hat:

https://www.youtube.com/watch?v=84i1cfHlSkM

(Im ersten Teil ihrer Rede geht es um das Thema soziale Marktwirtschaft)

Hafu
23.01.2020, 07:21
Ich habe die Studie nicht gelesen, aber ich glaube, dass Sahra Wagenknecht Recht hat:

https://www.youtube.com/watch?v=84i1cfHlSkM

(Im ersten Teil ihrer Rede geht es um das Thema soziale Marktwirtschaft)

Statt Links zu posten, die sich sowieso kaum einer ansieht (ich habe nach 2 Minuten wieder weg geklickt), wenn sie ellenlang sind und aus einer Pressekonferenz der Linkspartei stammen, solltest du dir besser die Mühe machen die (deiner Meinung nach) wichtigen Kernaussagen zusammenfassen.

Denn man kann nur über Aussagen und Thesen diskutieren und nicht über Links.

Wagenknechts Kernaussage krankt schon in der Einleitung daran, dass sie auf dem relativen Armutsbegriff basiert (also auf der Definition, dass diejenigen in deutschland arm sind, die deutlich weniger als der bevölkerungsdurchschnitt verdienen). Da der Bevölkerungsdurchschnitt in deutschland dank einer (noch florierenden Wirtschaft) heute wesentlich mehr verdient, als vor 10, 20 oder 30 Jahren hat die relative Armut zugenommen, obwohl auch die Armen in Deutschland mehr Geld zur Verfügung haben, als früher.

Als relative Armut bezeichnet man eine Unterversorgung an materiellen und immateriellen Gütern im Vergleich zur jeweiligen Gesellschaft.
Unter absoluter Armut leidet, wer nicht einmal seine absoluten Grundbedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Wohnung sowie eine medizinische Grundversorgung) befriedigen kann (https://www.bundestag.de/resource/blob/495530/0f339fac5a0af89429e5491a7c86531e/wd-6-131-16-pdf-data.pdf).

Der relative Armutsbegriff ist nicht grundsätzlich verkehrt, aber er bildet eben nur eine Teilwahrheit ab. Man kann in Deutschland alles haben, was man existenziell zum Leben braucht (Essen, eine warmes dach über den Kopf, passende Kleidung, eine funktionierende Krankenversorgung bis hin zum einklagbaren Recht auf Maximalversorgung im Krankheitsfall z.b. bei notwendigen Organtransplantation oder onkologischen Erkrankungen, die 6-stellige Behandlungskosten verursachen) und trotzdem arm sein.

95% der restlichen Weltbevölkerung (und in sehr vielen Ländern auch die jeweilige Mittelschicht) können von solcher Armut angesichts existenzieller Nöte und Sorgen zum Teil nur träumen.

ThomasG
23.01.2020, 08:06
Ich finde es schon wichtig auch die relative Armut, wie es sie bei uns gibt und die zugenommen hat, ernst zu nehmen und nicht unangemessen zu relativieren.
Menschen wachsen in einer Umgebung auf, in der sie dauernd damit konfrontiert werden, wie andere so leben, was sie haben und was sie sich leisten können.
Sie werden ständig von Werbung und anderen Konsumanreizen bombardiert.
Das hinterlässt tiefe Spuren.
Ich habe fast jeden Tag unter der Woche mit Schülern zu tun und das schon seit Ewigkeiten (1997).
Da erlebe ich, was es ausmacht, ob man eben Eltern hat, die ein hohes Einkommen haben oder halt relativ arme Eltern.
Es macht bei den Kindern unheimlich viel aus.
Am Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein und am Verhalten kann man es ganz oft sehr schnell abschätzen, aus welchen Verhältnissen die Kinder und Jugendlichen stammen und auch daran, was sie haben und wie ihre Stellung in Kleingruppen oder größeren Gruppen ist.

ThomasG
23.01.2020, 09:50
Diese Art von Reaktion hat mich schon ganz schön erstaunt.
Sie ist mir grundsätzlich nicht unsympathisch und ich finde sie auch nicht unglaubwürdig:
Der Siemens-Chef wörtlich: „Wäre es vielleicht mein Unternehmen gewesen, mein Geld, meine potenzielle Pleite, hätte ich gesagt, fein, lasse ich es darauf ankommen.“ Er habe aber eine Verpflichtung für den Konzern. Das hohe Risiko sei auch durch ein externes Gutachten belegt worden. Er persönlich hätte das Projekt „wahrscheinlich sogar bei 180 Millionen Euro zurückgegeben“, sagte Kaeser.
https://www.welt.de/wirtschaft/article205268795/Joe-Kaeser-Nachgeben-bei-Kohleprojekt-haette-Siemens-Pleite-riskiert.html

Nobodyknows
23.01.2020, 09:58
Diese Art von Reaktion hat mich schon ganz schön erstaunt.
Sie ist mir grundsätzlich nicht unsympathisch und ich finde sie auch nicht unglaubwürdig

Durch das Wort "wahrscheinlich" schränkt Kaeser seine Aussage ein.
Sie ist nichtssagend.

Gruß
N. :Huhu:

Drop
23.01.2020, 10:02
Diese Art von Reaktion hat mich schon ganz schön erstaunt.
Sie ist mir grundsätzlich nicht unsympathisch und ich finde sie auch nicht unglaubwürdig:

https://www.welt.de/wirtschaft/article205268795/Joe-Kaeser-Nachgeben-bei-Kohleprojekt-haette-Siemens-Pleite-riskiert.html

Das kann man ihm doch nicht abnehmen! Er würde persönlich nicht auf Millionen Abfindungen verzichten, wenn er vorzeitig gehen müsste. Und ausserdem hatte nicht kürzlich der größte Vermögensverwalter mehr Nachhaltigkeit und grüne Unternehmenspolitik gefordert? So läuft es also...da wird groß was gefordert und dann sind es mal wieder andere Schuld, die es verhindern. :dresche

ThomasG
23.01.2020, 10:14
Das kann man ihm doch nicht abnehmen! Er würde persönlich nicht auf Millionen Abfindungen verzichten, wenn er vorzeitig gehen müsste. Und ausserdem hatte nicht kürzlich der größte Vermögensverwalter mehr Nachhaltigkeit und grüne Unternehmenspolitik gefordert? So läuft es also...da wird groß was gefordert und dann sind es mal wieder andere Schuld, die es verhindern. :dresche
Mich kriegt man schnell, wenn man sich menschlich zeigt und Schwächen demonstriert :o.
Für einen Mann seiner Position hat er mit diesem Aussagen in meinen Augen sehr viel Angriffsfläche geboten.
So gesehen riskiert er damit ja durchaus wahrscheinlich auch persönlich etwas.
Warum er das macht, darüber können wir nur mutmaßen.
Vielleicht hängt er auch nicht mehr so arg an seinem Job und arm wird er ja wohl auch nicht gerade, wenn er den verlieren sollte.

LidlRacer
23.01.2020, 10:35
https://www.welt.de/wirtschaft/article205268795/Joe-Kaeser-Nachgeben-bei-Kohleprojekt-haette-Siemens-Pleite-riskiert.html

"Es habe eine „nicht limitierte Schadenersatzpflicht bei einseitiger Kündigung“ bestanden, sagte Kaeser am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos in einem Gespräch mit WELT.

Daher handele es sich nicht nur um einen vergleichsweise kleinen Auftrag für Zugsignalsteuerung. Es habe das Risiko einer „nicht bezifferbaren Schadenersatzpflicht“ gedroht"

Ich hatte schon vermutet, dass eine mögliche Schadensersatzpflicht eine nicht unwesentliche Rolle gespielt hat:

Interessant wäre, was genau die Folgen bei Vertragsbruch wären. Vermutlich geht es nicht nur um einen einstelligen Millionengewinn, sondern auch um evtl. Schadensersatz ...

Auf Siemens weiter Druck auszuüben, scheint mir da wenig aussichtsreich.
Ich hoffe, das Projekt lässt sich trotzdem noch auf anderem Wege stoppen.

Mit ordentlichen CO2 Steuern in weiten Teilen der Welt wäre es sicherlich sofort unrentabel ...

Schwarzfahrer
23.01.2020, 11:05
"Es habe eine „nicht limitierte Schadenersatzpflicht bei einseitiger Kündigung“ bestanden, sagte Kaeser am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos in einem Gespräch mit WELT.
Wenn das so stimmt, frage ich mich, wie die in der Rechtsabteilung bei Siemens ticken. Ich finde es kaum nachvollziehbar, bei einem relativ kleinen Projekt solche Risiken von "nicht limitierten Schadensersatz" zu akzeptieren.
Mit ordentlichen CO2 Steuern in weiten Teilen der Welt wäre es sicherlich sofort unrentabel ...
Machbar, könnte man dann auch Luxusteuer nennen: nur die Reichen bekommen Strom? Oder welche wirtschaftlich rentable, technisch sofort machbare Lösung für die Grundlastversorgung der bisher nicht elektrifizierten indischen Regionen schlägst Du dann vor?

LidlRacer
23.01.2020, 11:07
Machbar, könnte man dann auch Luxusteuer nennen: nur die Reichen bekommen Strom? Oder welche wirtschaftlich rentable, technisch sofort machbare Lösung für die Grundlastversorgung der bisher nicht elektrifizierten indischen Regionen schlägst Du dann vor?

Gibt's in Indien keinen Wind und keine Sonne?

PS: Ups, "Grundlastversorgung" überlesen.
Aber es sagt ja keiner, dass die sofort alle Kohlekraftwerke abschaffen sollen.
Keine neuen zu bauen, wäre aber weltweit extrem erstrebenswert.

Drop
23.01.2020, 11:13
Gibt's in Indien keinen Wind und keine Sonne?

Keine neuen zu bauen, wäre aber weltweit extrem erstrebenswert.

:Huhu:

Und keine Gebauten ans Netz zu nehmen auch

LidlRacer
23.01.2020, 11:16
:Huhu:

Und keine Gebauten ans Netz zu nehmen auch

Sähe ich anders, sofern dann man genügend ineffizientere und dreckigere abschalten würde ...

Schwarzfahrer
23.01.2020, 11:28
:Huhu:

Und keine Gebauten ans Netz zu nehmen auch

Sähe ich anders, sofern dann man genügend ineffizientere und dreckigere abschalten würde ...
Eben; leider sieht z.B. der Plan in Deutschland wohl so aus, daß die deutlich saubereren und effizienteren Steinkohlekraftwerke nach kürzerer Laufdauer und zu früherem Zeitpunkt abgeschaltet werden sollen (auch noch ganz ohne Entschädigungszahlungen), als die dreckigeren Braunkohlekraftwerke, die dann auch noch Entschädigung bekommen. Mit durchdachter Energie- und Umweltpolitik hat es wenig zu tun, eher mit plakativer Symbolpolitik. Braunkohleausstieg sollte technisch bedeuten, daß bis ausreichend Speicher für die Sicherung der Grundlast aus volatilen Quellen entwickelt und gebaut werden, sauberere Lösungen möglichst lange laufen (Steinkohle, Gas, Atom).

Bzgl. Indien: wenn dort der wachsende Bedarf mit den existierenden Kraftwerken gedeckt werden kann, brauchen sie keine neue Kraftwerke. Wenn aber dort noch Landstriche gar nicht elektrifiziert sind, und neue Industrien aufgebaut werden sollen, um dort auch Wohlstand zu generieren, dann fällt es mir schwer, es denen mit Klimaargumenten zu verwehren. Ich habe vor Jahren Srilankanische Dörfer ohne Stromanschluß erlebt - gelebte "zurück zur Natur" :( . Alternativ könnten sie natürlich ein chinesisches 1-Kind Programm beschließen, um den Bedarfswachstum zu kontrollieren.

MattF
23.01.2020, 11:51
Wenn aber dort noch Landstriche gar nicht elektrifiziert sind, und neue Industrien aufgebaut werden sollen, um dort auch Wohlstand zu generieren, dann fällt es mir schwer, es denen mit Klimaargumenten zu verwehren.

Wieso sollte man neu geschaffene Infrastruktur nicht sofort modern/klimafreundlich machen?

qbz
23.01.2020, 11:57
Eben; leider sieht z.B. der Plan in Deutschland wohl so aus, daß die deutlich saubereren und effizienteren Steinkohlekraftwerke nach kürzerer Laufdauer und zu früherem Zeitpunkt abgeschaltet werden sollen (auch noch ganz ohne Entschädigungszahlungen), als die dreckigeren Braunkohlekraftwerke, die dann auch noch Entschädigung bekommen.
.....


Also zutreffend erscheint mir die Zusammenfassung nicht.

Es sollen bis 2030 ca. 20 Braunkohlekraftwerke abgeschaltet werden.
wann-die-braunkohle-kraftwerke-abgeschaltet-werden-sollen (https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wann-die-braunkohle-kraftwerke-abgeschaltet-werden-sollen-a-9f79ac74-ebe4-49a4-b300-b9070678731c)

Ich habe leider nur Listen über die Abschaltung der Braunkohlekraftwerke gefunden. Kennt jemand eine komplette Abschaltliste mit den Entschädigungen an die Betreiber?

Bei der Braunkohle erfolgt der Kohleabbau in der Region, weshalb Entschädigungen an die Bundesländer (40 Milliarden) bezahlt werden für den Strukturwandel im Unterschied zur Steinkohle, die anderswo herkommt und wo aber auch die Kraftwerksbetreiber genauso Entschädigung wie diejenigen bei der Braunkohle erhalten.

Schwarzfahrer
23.01.2020, 12:08
Also zutreffend erscheint mir die Zusammenfassung nicht.

Ich habe leider nur Listen über die Abschaltung der Braunkohlekraftwerke gefunden. Kennt jemand eine komplette Abschaltliste mit den Entschädigungen an die Betreiber?

Komplette Liste habe ich nicht, aber hier steht einiges dazu (https://www.welt.de/wirtschaft/article205229923/Braunkohle-Ausstieg-Stadtwerke-muessen-hochmoderne-Anlagen-schliessen.html), inklusive einer Grafik, aus der ich meine Zusammenfassung abgeleitet habe (https://www.welt.de/img/wirtschaft/mobile205229919/4121628277-ci23x11-w1600/DWO-WI-Kohleausstieg-cw-1-jpg.jpg).

Schwarzfahrer
23.01.2020, 12:18
Wieso sollte man neu geschaffene Infrastruktur nicht sofort modern/klimafreundlich machen?

Modern ja; Schadstoffminimiert und klimafreundlich kann man möglicherweise auch einiges gestalten (z.B. moderne Gas- und Steinkohlekraftwerke, auch Nuklear, ein gewisser kleiner Anteil Wasserkraft). Voll regenerativ, d.h. die Masse aus Sonne und Wind geht aber nicht, weil noch dafür eine grundlegende Voraussetzung fehlt, die ich oben auch erwähnt habe:
...ausreichend Speicher für die Sicherung der Grundlast aus volatilen Quellen...
Hierfür gibt es noch keine technische Lösung im erforderlichen Maßstab, d.h. mit ausreichender Kapazität und örtlich flexibler und zeitlich relativ kurzfristiger (1 - 5 Jahre) Verfügbarkeit. Es gibt nur jede Menge theoretischer Konzepte, die sich in entsprechenden Entwicklunsprozessen bewähren müssen.

keko#
23.01.2020, 12:52
...
95% der restlichen Weltbevölkerung (und in sehr vielen Ländern auch die jeweilige Mittelschicht) können von solcher Armut angesichts existenzieller Nöte und Sorgen zum Teil nur träumen.

Hast im Prinzip recht, obwohl ich von führenden Politkern erwarte, dass sie auch ein wenig in die Zukunft schauen und aktuelle, schlechte Tendenzen aufspüren und dagegensteuern.
Ich bin froh, dess es eine Sahra Wagenknecht gibt, auch wenn ich bei weitem nicht alles teile, was sie sagt. Sie gehört zu den wenigen Politikern, die ich gerne persönlich kenne würde.

MattF
23.01.2020, 14:07
Modern ja; Schadstoffminimiert und klimafreundlich kann man möglicherweise auch einiges gestalten


Eben und wie ich das gestalte hängt aber auch von den Kosten ab.

Die Co2 Steuer soll ja eine Lenkungswirkung haben, wenn sie auch entsprechend gut gemacht ist, hat sie die auch.
Wie ich schon schrieb muss nicht alles 100% regenrativ sein aber alles was zu verrtretbaren Kosten und sinnvoll geht, sollte gemacht werden und das sollte nicht an den Kosten scheitern, die dann vielleicht für ein "dreckiges" Braunkohlkraftwerk 5-10 % niederiger sind und deshalb nimmt man das.

Von daher ist die Behauptug eine CO2 Steuer wäre gegen Arme gerichtet, bzw. die müssen die Suppe auslöffeln so pauschal falsch.

Körbel
23.01.2020, 14:11
Der relative Armutsbegriff ist nicht grundsätzlich verkehrt, aber er bildet eben nur eine Teilwahrheit ab. Man kann in Deutschland alles haben, was man existenziell zum Leben braucht (Essen, eine warmes dach über den Kopf, passende Kleidung, eine funktionierende Krankenversorgung bis hin zum einklagbaren Recht auf Maximalversorgung im Krankheitsfall z.b. bei notwendigen Organtransplantation oder onkologischen Erkrankungen, die 6-stellige Behandlungskosten verursachen) und trotzdem arm sein.

95% der restlichen Weltbevölkerung (und in sehr vielen Ländern auch die jeweilige Mittelschicht) können von solcher Armut angesichts existenzieller Nöte und Sorgen zum Teil nur träumen.

Da sprichst du mir aus der Seele.

Man liest zwar auf FB auch anderes, nur denke ich das da verdammt viel übertrieben wird.
Verhungern und erfrieren tut keiner in Deutschland.
Ausser vielleicht einige Obdachlose, die sich partout nicht helfen lassen wollen.

LidlRacer
23.01.2020, 14:36
Merkel spricht gerade in Davos (https://www.weforum.org/events/world-economic-forum-annual-meeting-2020) (auch auf ntv).

Hat in mehrfacher Hinsicht gegen Trump geschossen:
- gegen Klimawandelleugner
- sinngemäß: Wir Deutsche gehören nicht zu denen, die sich den ganzen Tag selbst loben. :)
- hat ausgerechnet Bloomberg (ein demokratischer Präsidentschaftkonkurrent) zitiert, wonach Deutschland Nr. 1 bei Innovation ist (oder so ähnlich)

qbz
23.01.2020, 16:32
Komplette Liste habe ich nicht, aber hier steht einiges dazu (https://www.welt.de/wirtschaft/article205229923/Braunkohle-Ausstieg-Stadtwerke-muessen-hochmoderne-Anlagen-schliessen.html), inklusive einer Grafik, aus der ich meine Zusammenfassung abgeleitet habe (https://www.welt.de/img/wirtschaft/mobile205229919/4121628277-ci23x11-w1600/DWO-WI-Kohleausstieg-cw-1-jpg.jpg).

Danke für den Link, er enthält immerhin konkrete Infos zur Steinkohle. Die Grafik bezieht sich noch auf die Kohlekomission, da ist z.B. Datteln 4 nicht enthalten. Schade, dass es keinen kompletten Überblick mit den einzelnen Kraftwerken mit den notwendigen Angaben gibt.

Ich würde vermuten, dass bei der Braunkohle halt regional- und sozialpolitische Überlegungen eine grössere Gewichtung bekamen wie ökologische, weil bei der Abschaltung der Braunkohle auch die regionale Kohle-Förderung etc. wegfällt, d.h. mehr Arbeitsplätze in der Gegend betroffen sind.

Schwarzfahrer
23.01.2020, 17:26
Schade, dass es keinen kompletten Überblick mit den einzelnen Kraftwerken mit den notwendigen Angaben gibt.
Finde ich auch. Aber Steinkohlebergbau in Deutschland ist ja schon seit den 90-ern im absteigenden Ast (letzte Zeche schloß 2018), da sie zu teuer war - da galt es offenbar wenig, daß es deutlich sauberer und effizienter als Braunkohle ist. Da die meiste Steinkohle importiert wird, hängen nur wenige Arbeitsplätze dran - also ist es irrelevant, zumindest aus Sicht der Politik, wenn es um Wählerstimmen und -Stimmungen geht.

Meik
23.01.2020, 18:37
dass bei der Braunkohle halt regional- und sozialpolitische Überlegungen eine grössere Gewichtung bekamen wie ökologische, weil bei der Abschaltung der Braunkohle auch die regionale Kohle-Förderung etc. wegfällt, d.h. mehr Arbeitsplätze in der Gegend betroffen sind.

Bei der Bevorzugung der Braunkohle halte ich einen anderen Punkt für viel wichtiger: Die haben wir selber, sprich wir begeben uns in keine (weiteren) Abhängigkeiten. Das hat auch international gewisse Vorteile nicht überall von anderen abhängig zu sein. Bei Gas und Öl sind wir es schon fast ausschließlich, IMHO ist es beim Strom schon wichtig ihn auch ohne Importabhängigkeiten erzeugen zu können.

ThomasG
23.01.2020, 19:05
Da sprichst du mir aus der Seele.

Man liest zwar auf FB auch anderes, nur denke ich das da verdammt viel übertrieben wird.
Verhungern und erfrieren tut keiner in Deutschland.
Ausser vielleicht einige Obdachlose, die sich partout nicht helfen lassen wollen.
Wenn man relative Armut am eigenen Leib in der heutigen Zeit als Kind oder Heranwachsender nicht erlebt hat, dann hat man diesbezüglich leicht reden.

qbz
23.01.2020, 19:14
Bei der Bevorzugung der Braunkohle halte ich einen anderen Punkt für viel wichtiger: Die haben wir selber, sprich wir begeben uns in keine (weiteren) Abhängigkeiten. Das hat auch international gewisse Vorteile nicht überall von anderen abhängig zu sein. Bei Gas und Öl sind wir es schon fast ausschließlich, IMHO ist es beim Strom schon wichtig ihn auch ohne Importabhängigkeiten erzeugen zu können.

Mag sein, dass Politiker das so sehen.

Auf der anderen Seite sind die Eigentümer der ostdeutschen Braunkohle LEAG ein tschechischer Milliardär und eine englische Investmentfirma und bei der westdeutschen RWE sind 25 % der institutionellen Anleger deutsch, der Rest ausländisch, während zahlreiche Steinkohlekraftwerke als Stadtwerke in kommunalem Eigentum sind. Insofern halte ich den Druck der Braunkohle-Lobby sowie in der Hauptsache den Druck der Landesregierungen aus den Braunkohle-Bundesländer und der Gewerkschaften wegen der Arbeitsplätze in den Braunkohlerevieren für ausschlaggebender. Man will die Bevölkerung mitnehmen. Aber alles spekulativ, da niemand die Gründe bisher mitgeteilt hat.

Die Arbeitsplätze und der Strukturwandel der Braunkohlereviere erhalten in den Empfehlungen der Kohlekomission ein eigenes Kapitel und ca. 30 Seiten von 100, die Massnahmen im Energiesektor ca. 15 Seiten! Man schätzt die Folgen und den industriellen Wandel mit der Aufgabe der Braunkohlereviere als viel, viel grösser ein als ein Abschalten der Steinkohlekraftwerke, weshalb in meinen Augen der Ausstieg aus der Braunkohle langsamer erfolgt.
https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/A/abschlussbericht-kommission-wachstum-strukturwandel-und-beschaeftigung.pdf?__blob=publicationFile&v=4

Die Steinkohle kommt hautpsächlich aus Russland, USA, Kolumbien per Schiff, eine geringere Menge aus Polen, und die Preise sind auf dem Weltmarkt stark gesunken. Man kann, anders als bei einer Gaspipeline, auch die Bezugsquelle besser und schneller wechseln. https://www.heise.de/tp/features/Wo-kommt-die-Steinkohle-her-die-in-deutschen-Kraftwerken-verfeuert-wird-3367378.html.

Die ökologischen und Arbeitskräfte-Standards in den Ländern mit dem Steinkohleabbau sind jedoch deutlich geringer als wie bei der Braunkohle bei uns, dazu kommt der Schiffstransport der Kohle, der negativ in die CO2-Bilanz eingeht.

Für mich zählt die Grösse des Verzichts auf fossile Energie als erster Beurteilungsmasstab.

ThomasG
23.01.2020, 21:03
Siemens will den Dialog mit Klimaaktivisten fortsetzen. "Ich finde es gut, was sie machen", sagt Konzernchef Kaeser im Interview mit ntv. Allerdings liefen die Klimaschützer Gefahr, "ihren moralischen Anspruch zu verlieren".

[...]

Neubauer habe ihn während des Gesprächs beeindruckt, so Kaeser. "Ich finde das gut, was sie machen. Ich finde das echt stark", sagte er mit Blick auf Fridays for Future. Er wünsche sich allerdings, dass sich die Aktivisten an der Lösungssuche beteiligten, um die "Komplexität der Zusammenhänge" zu verstehen - beispielsweise zwischen Arbeitsplätzen und Klimaschutz. Gleichzeitig wollten Aktionäre mehr Profit, so der Siemens-Chef. Im Gegensatz zu Investoren kämen Klimaaktivisten aber nicht an den Tisch, kritisierte Kaeser.
Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kaeser-findet-Klimaaktivisten-stark-aber--article21528437.html

Nachtrag: Das in den Artikel integrierte Video finde ich sehr interessant.

LidlRacer
23.01.2020, 21:22
Quelle: https://www.n-tv.de/wirtschaft/Kaeser-findet-Klimaaktivisten-stark-aber--article21528437.html

Nachtrag: Das in den Artikel integrierte Video finde ich sehr interessant.

Ich finde dies am interessantesten:

"Am Montagabend hatte Kaeser gemeinsam mit anderen Konzernchefs in Davos an einem Abendessen mit US-Präsident Donald Trump teilgenommen. Dabei hatte er Trump gebeten, den jungen Klimaschützern zuzuhören. "Das hat er dann zur Kenntnis genommen", so Kaeser."

Also doch nicht nur Arschkriecherei! Ob er nächstes Jahr noch mal mit Trump essen "darf", sofern letzterer - man mag es sich nicht vorstellen - wiedergewählt wird?

Video check ich auch noch ...

PS: Eigentlich sollte Trump natürlich mehr der Wissenschaft als den "jungen Klimaschützern" zuhören.

ThomasG
23.01.2020, 21:44
Wenn man Gestik und Mimik noch zu den Worten mitgeliefert bekommt, finde ich das schon noch interessanter als die nackten Worte alleine.
Ich muss sagen, mich hat der Mann schon ein wenig beeindruckt.
Keine Angst ;-) - so schnell traue ich so einem Mann natürlich nicht.
Da müsste noch ganz schön was kommen.

qbz
23.01.2020, 23:14
Ich finde dies am interessantesten:

"Am Montagabend hatte Kaeser gemeinsam mit anderen Konzernchefs in Davos an einem Abendessen mit US-Präsident Donald Trump teilgenommen. Dabei hatte er Trump gebeten, den jungen Klimaschützern zuzuhören. "Das hat er dann zur Kenntnis genommen", so Kaeser."

Also doch nicht nur Arschkriecherei! Ob er nächstes Jahr noch mal mit Trump essen "darf", sofern letzterer - man mag es sich nicht vorstellen - wiedergewählt wird?

Video check ich auch noch ...

PS: Eigentlich sollte Trump natürlich mehr der Wissenschaft als den "jungen Klimaschützern" zuhören.

Leute, überlegt mal, weshalb sitzt Kaeser neben Trump? Tatsächlich gibt es von Siemens bedeutende geschäftliche Interessen an Aufträgen beim USA-Militär, über die Herr Kaeser in der Öffentlichkeit natürlich nicht spricht und über die keine Zahlen veröffentlicht werden. Leider hat dieser Bereich bei Siemens auch Geschichte und Tradition. Selbst die eher konservative Zeitung "Welt" berichtet über die militärischen USA-Geschäfte von Siemens.

"Die Schlüsselrolle im US-Rüstungs- und Regierungsgeschäft spielt dabei Siemens Government Technologies (SGT). Die Siemens-Tochter mit Sitz in Washington ist eine vom restlichen Konzern abgeschirmte Gesellschaft für sensible Aufträge von US-Bundesstaaten, dem Pentagon oder der US-Regierung. Angaben zur Größe oder dem Umsatz von SGT gibt es nicht. Das gesamte Siemens-US-Geschäft beläuft sich auf gut 23 Milliarden Dollar, also doppelt so viel wie in Deutschland, und es werden 50.000 Mitarbeiter beschäftigt." https://www.welt.de/wirtschaft/article175171346/Ruestung-Siemens-will-im-Ruestungsgeschaeft-sauberer-werden.html
Im Vergleich dazu ist ein singulärer 18 Millionen Auftrag mit angeblich unlimitierter Haftung lächerlich klein.

ThomasG
24.01.2020, 08:47
Also wenn da einer ganz gezielt einen auf menschlich macht und sich so verkauft als hätte er ein bisschen mehr Hintern in der Hose als andere in vergleichbarer Position, dann auch noch nebenbei unwahrheitsgemäß meint, er habe Luisa Neubauer keinen Aufsichtsratsposten angeboten und er sitzt neben Trump nicht zuletzt wegen der im Weltartikel angesprochenen Geschäfte und ist sich dessen auch bewusst, dann finde ich das äußerst abstoßend.
Du hast glaube ich schon mal kurz was geschrieben eher nebenbei in die Richtung, was ich kaum wahrgenommen habe.
Das ist mir eben erst wieder eingefallen.
Mich kriegt man halt leider relativ leicht und einen Haufen andere Leute leider auch.

Trillerpfeife
24.01.2020, 09:02
Leute, überlegt mal, weshalb sitzt Kaeser neben Trump? ...


Im Vergleich dazu ist ein singulärer 18 Millionen Auftrag mit angeblich unlimitierter Haftung lächerlich klein.

och menno, nun lass uns doch mal ein wenig träumen. O:-)


der ADAC hat heute verkündet, er wolle sich nicht mehr gegen ein Tempolimit aussprechen. Aber es benötigte noch Studien um .....

Kaum zu glauben. Kann mich noch an "Freie Fahrt für freie Bürger" erinnern.

FlyLive
24.01.2020, 09:09
der ADAC hat heute verkündet, er wolle sich nicht mehr gegen ein Tempolimit aussprechen. Aber es benötigte noch Studien um .....

Kaum zu glauben. Kann mich noch an "Freie Fahrt für freie Bürger" erinnern.

Ganz Europa (ausgenommen D) hat Tempolimits auf Autobahnen. Die Ergebnisse eignen sich doch hervorragend um Vergleiche zu unseren Autobahnen zu ziehen !

Ich halte das Verlangen nach Studien für Zeitschinderei.

Trillerpfeife
24.01.2020, 09:14
Ganz Europa (ausgenommen D) hat Tempolimits auf Autobahnen. Die Ergebnisse eignen sich doch hervorragend um Vergleiche zu unseren Autobahnen zu ziehen !

Ich halte das Verlangen nach Studien für Zeitschinderei.

ich auch. Mein erster Gedanke war: "wieviele Studien denn noch"

Aber immerhin der ADAC bewegt sich ...:)

Benni1983
24.01.2020, 09:37
Ich fahre immer max. 110 km/h...Entspannung pur;)

Klugschnacker
24.01.2020, 10:14
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollten wir versuchen, so schnell wie möglich aus der Braunkohle auszusteigen. Damit meine ich: In den nächsten 5 Jahren.

Wir haben derzeit einen Fachkräftemangel. Wer jetzt Arbeit sucht, eine Umschulung wagt oder quer in einen Beruf einsteigen will, hat verhältnismäßig gute Karten.

Demgegenüber müssen wir zukünftig aufgrund der Digitalisierung mit einem Wegfall vieler Arbeitsplätze rechnen. Niemand weiß genau, wie sich das auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Man denke nur an die Automobilbranche. Es ist also aus meiner Sicht sehr fraglich, ob der Arbeitsmarkt im Jahr 2038 günstigere Bedingungen bietet für Leute, die zeitlebens damit beschäftigt waren, Braunkohle aus dem Boden zu kratzen.

ThomasG
24.01.2020, 10:16
Joe Kaeser ist seit 2013 Vorstandsvorsitzender von Siemens, sein Vertrag läuft noch bis Anfang 2021. Der Aufsichtsrat hat gerade Roland Busch zu seinem Vize und damit zum potenziellen Nachfolger gemacht. Kaeser deutete jedoch zuletzt an, womöglich länger auf seinem Posten bleiben zu wollen. Siemens will 2020 die gesamte Energiesparte abspalten, die dann Kaesers Vorstandskollege Michael Sen führen wird. Dadurch verliert der Konzern erheblich an Umsatzvolumen und die internen Prozesse verändern sich. "Ich würde die Firma nie in Unordnung zurücklassen", sagte Kaeser vor zwei Wochen.
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281

Estebban
24.01.2020, 10:16
Ich fahre immer max. 110 km/h...Entspannung pur;)

Empfinde ich ehrlich gesagt anders - wenn ich mit 110 fahre hab ich in D teilweise Leute mit dem doppelten an mir vorbei ballern. Deshalb zieht für mich das Argument „fahrt doch so langsam ihr wollt“ auch nicht. Fahre ich nach Holland und alle fahren das gleiche Tempo - dann ist es entspannt :Huhu:

Estebban
24.01.2020, 10:17
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/siemens-vorstand-joe-kaeser-gehalt-2019-1.4709281

Er ist einfach ein lieber Kerl!:Blumen: :Blumen:

qbz
24.01.2020, 10:33
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollten wir versuchen, so schnell wie möglich aus der Braunkohle auszusteigen. Damit meine ich: In den nächsten 5 Jahren.

Wir haben derzeit einen Fachkräftemangel. Wer jetzt Arbeit sucht, eine Umschulung wagt oder quer in einen Beruf einsteigen will, hat verhältnismäßig gute Karten.

Demgegenüber müssen wir zukünftig aufgrund der Digitalisierung mit einem Wegfall vieler Arbeitsplätze rechnen. Niemand weiß genau, wie sich das auf den Arbeitsmarkt auswirken wird. Man denke nur an die Automobilbranche. Es ist also aus meiner Sicht sehr fraglich, ob der Arbeitsmarkt im Jahr 2038 günstigere Bedingungen bietet für Leute, die zeitlebens damit beschäftigt waren, Braunkohle aus dem Boden zu kratzen.

Ich plädiere auch für ein schnelles Abschalten der Braunkohlewerke aus ökologischen Gründen.

Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass ein länger zeitlich gestrecktes, sukzessives Abschalten besser für die Arbeitskräfte ist, weil einfach weniger Personen in kurzer Zeit umgeschult und neu beschäftigt werden müssen und sowieso ein Teil durch Rente bis 2038 ganz normal ausscheiden plus normale Fluktuation, ohne betriebsbedingte Kündigung. Auch wollen die betroffenen Regionen im Osten ja neue Arbeitsplätze schaffen und nicht ihre Einwohner an andere Regionen mit Fachkräftebedarf durch Umsiedlung verlieren.

Wie der Arbeitsmarkt in 18 Jahren sein wird, darüber finde ich Vorhersagen schwer, weil IMHO zu langer Zeitraum. Man könnte eine höhere Produktivität durch Automatisierung zukünftig auch durch eine 30h-Woche bei gleichem Lohn ausgleichen, rational betrachtet, so dass die Arbeislosigkeit deswegen nicht ansteigen müsste. :)

ThomasG
24.01.2020, 13:31
Wenn die Leute wieder mehr Angst haben sollten ihre Arbeit zu verlieren oder den Eindruck haben werden sie ist nicht mehr einigermaßen sicher, wird sich der Wind ganz schnell drehen und das Thema Klimaerwärmung wird medial wieder weit in den Hintergrund treten.
Noch gibt es eine Sympathiewelle für die Klimaaktivisten, aber der Wind kann sich ganz schnell drehen.
Wirtschaftsvertreter brauchen nur mit solchen Aussichten zu winken und schon gelingt es alle möglichen Leute zurück in die Spur zu holen.
Und falls es nicht reicht oder nicht genügend sind, dann muss man halt Exempel statuieren.
Schon sehr deprimierend.

Körbel
24.01.2020, 14:26
Wenn man relative Armut am eigenen Leib in der heutigen Zeit als Kind oder Heranwachsender nicht erlebt hat, dann hat man diesbezüglich leicht reden.

Habe ich erlebt, vor mehr als 50 Jahren.
Ich weiss wie es ist wenn man an Weihnachten wenig bekommt und ich weiss wie es ist, wenn Eltern sich gerade soviel leisten können, das man nicht verhungert oder erfriert.
Meine Eltern haben kein Kindergeld für mich erhalten, erst ab dem 7. oder 8. Lebensjahr.
Kein Wohngeld, keine Stütze, etc.

Mein Kinderzimmer war ungeheizt, auch im Winter und Klamotten und Spielsachen gabs von den grösseren Cousins und Cousinen.

Also halt den Ball flach!!!

Meik
24.01.2020, 16:05
Meiner unmaßgeblichen Meinung nach sollten wir versuchen, so schnell wie möglich aus der Braunkohle auszusteigen. Damit meine ich: In den nächsten 5 Jahren.

Wenn ich mir so angucke wie der Ausbau der erneuerbaren derzeit voranschreitet wird das nichts.

Ich halte persönlich wenig davon Braunkohle zugunsten importierter anderer fossiler Quellen abzuschaffen. Der Weg muss sein den Umstieg weg von den fossilen Quellen und Importen zu schaffen.

Wenn es aber gegen jedes Windrad, jede Stromleitung oder was auch immer Bürgerinitiativen, Klagewellen usw.. gibt wird das nichts. Wenn man sieht dass deswegen in der Windenergie mehr Stellen abgebaut werden als es in der Braunkohle insgesamt überhaupt gibt kann das Arbeitsplatzargument da nicht zählen.

Kiwi03
24.01.2020, 16:20
wir haben hier in der Stadt gerade einen Fall, wo ein grosses Windrad, 460 m von einem Wohnhaus (Mischgebiet, Gewerbe- Wohnen) entfernt steht und massive Gesundheitsschäden wie Schafstörungen, bei einigen Leuten bewirkt. Dagegen haben die Leute geklagt und verloren.. so Sachen begünstigen die Akzeptanz von Windkraft sicher nicht.

Estebban
24.01.2020, 16:25
wir haben hier in der Stadt gerade einen Fall, wo ein grosses Windrad, 460 m von einem Wohnhaus (Mischgebiet, Gewerbe- Wohnen) entfernt steht und massive Gesundheitsschäden wie Schafstörungen, bei einigen Leuten bewirkt. Dagegen haben die Leute geklagt und verloren.. so Sachen begünstigen die Akzeptanz von Windkraft sicher nicht.

Wie genau kriegt man Schlafstörungen von einem 500m entfernten Windrad?

Meik
24.01.2020, 16:34
Wie genau kriegt man Schlafstörungen von einem 500m entfernten Windrad?

Wenn man das jeden Tag sieht und sich darüber aufregt ist das sicher nicht gesund. ;)

Kiwi03
24.01.2020, 16:40
Wie genau kriegt man Schlafstörungen von einem 500m entfernten Windrad?

https://www.facebook.com/thorsten.schaefer.9041/videos/139294914194460/

Körbel
24.01.2020, 17:43
Bald ist es geschafft!

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/doomsday-clock-tickt-immer-schneller-in-100-sekunden-geht-die-welt-unter/25467112.html

ThomasG
24.01.2020, 17:58
Habe ich erlebt, vor mehr als 50 Jahren.
Ich weiss wie es ist wenn man an Weihnachten wenig bekommt und ich weiss wie es ist, wenn Eltern sich gerade soviel leisten können, das man nicht verhungert oder erfriert.
Meine Eltern haben kein Kindergeld für mich erhalten, erst ab dem 7. oder 8. Lebensjahr.
Kein Wohngeld, keine Stütze, etc.

Mein Kinderzimmer war ungeheizt, auch im Winter und Klamotten und Spielsachen gabs von den grösseren Cousins und Cousinen.

Also halt den Ball flach!!!
Wenn Du das so drastisch am eigenen Leib erfahren hast, verstehe ich nicht, wie man über die heutige relative Armut in Deutschland so schreiben kann, wie Du es in dem Beitrag getan hast, über den ich mich aufgeregt habe und auf den ich dann entsprechend geantwortet habe.
Ich habe mich nicht nur über Deinen Beitrag aufgeregt, aber er war halt am heftigsten und kam zum Schluß.

anlot
24.01.2020, 18:40
https://www.facebook.com/thorsten.schaefer.9041/videos/139294914194460/


Was für ein Irrsinn. Kein Wunder wenn bzgl der Energiegewinnung aus Windkraft nichts weiter geht.

Hafu
24.01.2020, 19:03
https://www.facebook.com/thorsten.schaefer.9041/videos/139294914194460/

Erinnert mich sehr an die früheren Klagen gegen Handymasten in den 90ern. Die Handymasten sind heutzutage aber nicht weniger, sondern eher mehr geworden und neben GSM, GPRS sind mit 3G, HSDPA usw. neue Mobilfunkstandards und neue Mobilfunkfrequenzen hinzu gekommen, aber irgendwie gibt es gar keine Klagen und Bürgerinitiativen gegen Handystrahlung mehr. Hat sich irgendwie abgenutzt das Thema.

Jetzt also Windräder. Schlafstörungen sind ja auch eine sehr seltene Erkrankung, für die es ja bestimmt nur eine Erklärung gibt.:Maso:

Meik
24.01.2020, 19:25
aber irgendwie gibt es gar keine Klagen und Bürgerinitiativen gegen Handystrahlung mehr.

Och, so ein bisschen bei kommendem 5G schon noch - aber nicht so richtig der Rede wert. Man sieht die neuen Sender ja meist nicht, da werden oft nur neue Antennen an vorhandene Masten gepackt.

https://www.diagnose-funk.org/themen/mobilfunk-versorgung/5g/widerstand-gegen-5g-ausbau

Dass man mittlerweile flächdendeckend mit WLAN und DECT bestrahlt wird hat aber irgendwie dabei keiner bemerkt. Zunehmende Smart-Home-Funklösungen kommen auch noch dazu. Vom eigenen Handy gar nicht erst zu reden ...

Estebban
24.01.2020, 21:02
https://www.facebook.com/thorsten.schaefer.9041/videos/139294914194460/

Das erklärt warum so mancher Holländer sein Eigenheim ständig hinter sich herzieht. Immer auf der Flucht vor den bösen Windmühlen :dresche

Meik
24.01.2020, 21:44
Das erklärt warum so mancher Holländer sein Eigenheim ständig hinter sich herzieht. Immer auf der Flucht vor den bösen Windmühlen :dresche

:Nee:

https://www.rtl.de/cms/die-niederlande-wollen-nicht-mehr-holland-genannt-werden-4415903.html

Estebban
24.01.2020, 22:23
:Nee:

https://www.rtl.de/cms/die-niederlande-wollen-nicht-mehr-holland-genannt-werden-4415903.html

Gemeint sind selbstverständlich nur die Niederländer aus den Regionen Noord-Holland und Zuid-Holland :)

Körbel
25.01.2020, 01:43
Wenn Du das so drastisch am eigenen Leib erfahren hast, verstehe ich nicht, wie man über die heutige relative Armut in Deutschland so schreiben kann, wie Du es in dem Beitrag getan hast, über den ich mich aufgeregt habe und auf den ich dann entsprechend geantwortet habe.
Ich habe mich nicht nur über Deinen Beitrag aufgeregt, aber er war halt am heftigsten und kam zum Schluß.

Eben relativ.

Ich zappe ab und an immer mal ins Trash-TV.
"Hartz aber herzlich" kommt da als Beispiel.

Klar vieles ist gecastet, aber die Grundidee kann man erkennen.
Zugemüllte Wohnung, vollgepackt mit Kindern, Mutti qualmt die Bude voll und hat "Gel-Nägel",
im Hintergrund flimmert der Riesen-LCD-Fernseher,
in der Küche stapeln sich Pizzakartons und die "Herrin des Hauses" hat keine Zeit aufzuräumen.
Und dann beschwert man sich über den Schimmel an der Decke.
"Unn dett alles so asozial in Deutschland is!!!"

Nobodyknows
25.01.2020, 06:47
Eben relativ.

Ich zappe ab und an immer mal ins Trash-TV.
"Hartz aber herzlich" kommt da als Beispiel.
...
Zugemüllte Wohnung, vollgepackt mit Kindern, Mutti qualmt die Bude voll

Ach Körbel... :Nee:
Was schlägst Du vor? Hartz4 und Kindergeld kürzen? Der qualmenden Mutti die Kinder wegnehmen? Zwangssterilisation von Sozialhilfeemfängern? Die Versuche einstellen, durch entsprechende Angebote langfristig den Kindern einen Ausweg aus der Situation zumindest aufzuzeigen, in der ihre Eltern leben?

Wenn du geschwiegen hättest, wärst du ein Philosoph geblieben. :Blumen:

Ach, übrigens:

http://3.bp.blogspot.com/-A0bSiiGP0HU/Tyk9MZvX0aI/AAAAAAAACc8/VeiFRZfiGZI/s1600/4290_9945_500.jpeg

Gruß
N. :Huhu:

ThomasG
25.01.2020, 08:18
Eben relativ.

Ich zappe ab und an immer mal ins Trash-TV.
"Hartz aber herzlich" kommt da als Beispiel.

Klar vieles ist gecastet, aber die Grundidee kann man erkennen.
Zugemüllte Wohnung, vollgepackt mit Kindern, Mutti qualmt die Bude voll und hat "Gel-Nägel",
im Hintergrund flimmert der Riesen-LCD-Fernseher,
in der Küche stapeln sich Pizzakartons und die "Herrin des Hauses" hat keine Zeit aufzuräumen.
Und dann beschwert man sich über den Schimmel an der Decke.
"Unn dett alles so asozial in Deutschland is!!!"
Ich nehme mal das Bild auf, was Du angefangen hast zu zeichnen.
So schlimm es ist, wenn auf diese Art und Weise die Probleme von einer auf die nächste Generation weitergegeben werden, sollte man auch sehen, dass die Mutter mit hoher Wahrscheinlichkeit auch alles andere als eine gute bzw. schöne Kindheit hatte und sich das schwerwiegend auf ihre Entwicklung ausgewirkt hat.
Das muss natürlich nicht so sein und die Mutter hat eine große Verantwortung ihren Kindern gegenüber, der sie nicht gewachsen ist.
Vielleicht hat sie es niemals versucht dieser großen Verantwortung angemessen nachzukommen.
Vielleicht ist sie gescheitert und fühlt sich oft schuldig und erträgt das Gefühl kaum oder versucht es zu betäuben oder zu verdrängen.
Sie könnte mit ziemlicher Sicherheit Hilfe bekommen, die den Kindern und ihr sehr gut täte.
Diese nimmt sie evt. nicht in Anspruch, weil sie depressiv ist oder sich nicht zutraut sich und ihren Kindern diese Rechte zu holen.
Dazu müssen in der Regel Anträge ausgefüllt werden und man muss sich mit Leuten, die diese weitergeben und bearbeiten, auseinandersetzen.
Und was ist mit dem Vater?
Ist das Paar noch zusammen und verträgt es sich einigermaßen?
Hat er ähnliche oder andere Probleme wie seine Frau, die sich sehr stark darauf auswirken, wie er sich um seine eigenen Kindern kümmert oder kümmern kann?
Ich habe Gott sei Dank keine eigenen Kinder.
Leider ist zu befürchten, dass ich völlig überfordert wäre bzw. gewesen wäre ihnen ein einigermaßen guter Vater zu sein.
Dass das so ist, da sehe ich durchaus auch die Verantwortung dafür in mir selbst, aber ich sehe auch ganz klar, warum das so ist bzw. sich so entwickelt hat und habe deshalb bei aller Selbstkritik auch ein gewisses Verständnis für mich trotz meiner Schwächen.

Hafu
25.01.2020, 08:47
Ich nehme mal das Bild auf, was Du angefangen hast zu zeichnen.
So schlimm es ist, ...

Du hast sicher recht, bist aber in diesem Klimawandelthread komplett:offtopic:

ThomasG
25.01.2020, 09:05
Du hast Recht und ich will mich ab sofort wieder mehr anstrengen beim Thema zu bleiben.

LidlRacer
25.01.2020, 21:55
Vielleicht braucht noch jemand einen
Crashkurs in Strahlungsbilanz und Treibhausgas-Heizung
Woher die gewaltige Energie des Klimawandels stammt
von Stefan Rahmstorf (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-woher-die-gewaltige-energie-der-erderhitzung-stammt-a-692ebf01-faf1-4ffe-828a-16493d24715b)

Wirklich sehr gut zusammengefasst - auch interessant, wenn man sich schon weitgehend auskennt!

qbz
25.01.2020, 22:03
Vielleicht braucht noch jemand einen
Crashkurs in Strahlungsbilanz und Treibhausgas-Heizung
Woher die gewaltige Energie des Klimawandels stammt
von Stefan Rahmstorf (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-woher-die-gewaltige-energie-der-erderhitzung-stammt-a-692ebf01-faf1-4ffe-828a-16493d24715b)

Wirklich sehr gut zusammengefasst - auch interessant, wenn man sich schon weitgehend auskennt!

Hatte ich gelesen und finde ich mal gut, dass SPON das abdruckt und man für die gleichen Infos nicht extra auf den BLOG vom Rahmstorf schauen muss.

Flow
25.01.2020, 22:13
Vielleicht braucht noch jemand einen
Crashkurs in Strahlungsbilanz und Treibhausgas-Heizung
Woher die gewaltige Energie des Klimawandels stammt
von Stefan Rahmstorf (https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-woher-die-gewaltige-energie-der-erderhitzung-stammt-a-692ebf01-faf1-4ffe-828a-16493d24715b)

Wirklich sehr gut zusammengefasst - auch interessant, wenn man sich schon weitgehend auskennt!
In jedem Liter eingeatmeter Luft stecken 3.432.000.000.000.000.000 CO2-Moleküle fossiler Brennstoffe. Schön aufregend große Zahl ... :)
Klimaleugner-SeitenHetz-Wort
Damit etwas wärmer wird, muss man Energie zuführen. Das sagt das Gesetz von der Energieerhaltung, auch bekannt als der erste Hauptsatz der Thermodynamik.Bei dieser physikalischen Unwahrheit steige ich dann aus ... :Huhu:

Flow
25.01.2020, 22:15
"Unite behind science" ? Ne me fait pas rire ...

LidlRacer
25.01.2020, 22:42
Bei dieser physikalischen Unwahrheit steige ich dann aus ... :Huhu:

Führt diese unwesentlich vereinfachte Darstellung hier zu irgendeinem relevanten Fehlschluss?

Wie hättest Du es besser (aber immer noch für normale Menschen verständlich) formuliert?

Flow
25.01.2020, 22:56
Führt diese unwesentlich vereinfachte Darstellung hier zu irgendeinem relevanten Fehlschluss?
Diese "unwesentlich vereinfachte Darstellung" ist eine physikalische Falschaussage, eine Beleidigung für jeden echten Physiker, Naturwissenschaftler oder auch nur Abiturienten, der sich minimal für Thermodynamik interessiert hat ... :Huhu:

Welche Relevanz sie hat oder haben könnte, können wir gerne gemeinsam betrachten, nachdem ich Zeit und Muße gefunden habe, die aktuell existierenden Modelle, Daten, den tatsächlichen Stand der Wissenschaft in angemessener Tiefe zu durchdringen.

Bis dahin möchte ich möglichst wenig Zeit mit der Lektüre von populistischen Schrott zum Thema vergeuden ...

Flow
25.01.2020, 23:11
Wie hättest Du es besser (aber immer noch für normale Menschen verständlich) formuliert?Du meinst 2+2=5 ist etwas leichter zu verstehen als 2+2=4 ... ? :Lachen2:


Allgemeinverständliche Formulierung :

Gib mir sofort dein ganzes Geld, sonst BUMM !


In 100 Sekunden geht die Welt unter




https://www.tagesspiegel.de/images/atomtest-auf-dem-mururoa-atoll/25467262/1-format6001.jpgQuelle :
Bald ist es geschafft!

https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/doomsday-clock-tickt-immer-schneller-in-100-sekunden-geht-die-welt-unter/25467112.html

Flow
25.01.2020, 23:13
Wobei weder "panic" noch "science" hier allzu wörtlich zu nehmen sind ... :)

LidlRacer
25.01.2020, 23:14
Diese "unwesentlich vereinfachte Darstellung" ist eine physikalische Falschaussage, eine Beleidigung für jeden echten Physiker, Naturwissenschaftler oder auch nur Abiturienten, der sich minimal für Thermodynamik interessiert hat ... :Huhu:

Welche Relevanz sie hat oder haben könnte, können wir gerne gemeinsam betrachten, nachdem ich Zeit und Muße gefunden habe, die aktuell existierenden Modelle, Daten, den tatsächlichen Stand der Wissenschaft in angemessener Tiefe zu durchdringen.

Bis dahin möchte ich möglichst wenig Zeit mit der Lektüre von populistischen Schrott zum Thema vergeuden ...

Ich halte Deine Erregung für komplett sinnlos.

Flow
25.01.2020, 23:20
Ich halte Deine Erregung für komplett sinnlos.
Gut, ich sag ihr Bescheid, wenn ich sie sehe ... :Lachen2:

Nobodyknows
26.01.2020, 08:02
Nachdem das bei irgendeiner ARD-Wettervorhersage in dieser Woche in einem Halbsatz erwähnt wurde und den Zusammenhang zwischen Trockenheit in Australien und Überflutungen in Ostafrika erklärt (erklären soll) und ich zuvor noch nicht davon gehört hatte, habe ich in Sachen
Indischer-Ozean-Dipol / SST-Anomalie / ENSO (El Niño-Southern Oscillation)
etwas herumgeklickt.

Lest selbst:
Indischer-Ozean-Dipol (https://de.wikipedia.org/wiki/Indischer-Ozean-Dipol)

El Niño-Southern Oscillation = Enso (https://de.wikipedia.org/wiki/El_Ni%C3%B1o-Southern_Oscillation)

Der Indische Ozean besitzt hiernach eine ähnliche Ozean-Atmosphäre-Dynamik wie der Pazifik mit dem ENSO-Phänomen, die als Indian Ocean Dipole (IOD) in die Literatur eingegangen ist. Bei einem positiven IOD ist die Meeresoberflächentemperatur im Osten ungewöhnlich niedrig und im Westen vor der ostafrikanischen Küste verhältnismäßig hoch, bei einem negativen verhält es sich umgekehrt. (http://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/ENSO-Folgen:_Indien#Entwicklung_der_Beziehung_zwischen_ ENSO_und_dem_indischen_Monsun)

Die Vorstellung, dass man mit dem Abschalten von deutschen Braunkohlekraftwerken innerhalb von ein paar Jahrzehnten etwas daran ändern kann und die Art und Weise wie über Abschalten, Flugscham und die Bedeutung von E-Autos in Deutschland berichtet und diskutiert wird, finde ich (...nach der Suche nach einem passenden Wort...) bizarr (https://www.duden.de/rechtschreibung/bizarr).

Gruß
N. :Huhu:

Hafu
26.01.2020, 08:36
...

Die Vorstellung, dass man... etwas daran ändern kann ... finde ich ...bizarr.

...:

Die Vorstelliung, dass der Mensch das Klima beeinflussen kann, mag für dich bizarr klingen, entspricht aber dem wissenschaftlichen Konsens der erdrückenden Mehrheit der Klimaforscher. (https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid_in_der_Erdatmosph%C3%A4re#Anthro pogener_Anstieg_der_CO2-Konzentration)

Der Mensch hat maßgeblich zur Erhöhung der Co2-Konzentration beigetragen. Was vom Menschen verursacht ist, lässt sich auch vom Menschen beeinflussen.

(Ich nehme mal an, dass du dich nicht den Klimawandelleugnern und Wissenschaftsignoranten zurechnest, da du ja deine zweifellos richtige These der Klimabeeinflussung durch El Nino ebenfalls mit Wikipedia und auf wissenschaftlicher Basis begründest. Deshalb habe ich auch mal einen Wikipedia-Verweise zur anthropogenen Erhöhung der Co2-Konzentration hinzugefügt.)

(Natürlich genügen die von dir genannten Einzelmaßnahmen hierfür nicht, aber ohne Einzelmaßnahmen ist eine Energiewende undenkbar. Die meisten anderen Länder weltweit stecken ja genauso im Prozess der Energiewende wie Deutschland und manche Länder sind uns sogar schon weit voraus.)

FlyLive
26.01.2020, 08:43
Die Vorstellung, dass man mit dem Abschalten von deutschen Braunkohlekraftwerken innerhalb von ein paar Jahrzehnten etwas daran ändern kann und die Art und Weise wie über Abschalten, Flugscham und die Bedeutung von E-Autos in Deutschland berichtet und diskutiert wird, finde ich (...nach der Suche nach einem passenden Wort...) bizarr (https://www.duden.de/rechtschreibung/bizarr).

Gruß
N. :Huhu:

Die Abschaffung von Luftverschmutzern, CO2 Emittenten und Umweltverschmutzern, wie Plastik etc. muss man mit einem weltweiten echten Weltproblem, wie dem Klimawandel kommen um einzelne Maßnahmen, als gut für ....... zu verstehen.

Alle einzelnen, teils regionalen Maßnahmen sind läppisch zum Gesamtproblem. Andererseits summieren sich diese läppischen Einzelprobleme erst zu dem, was sie inzwischen sind -> ein weltweites Problem.

maximgold
26.01.2020, 08:58
Bei dieser physikalischen Unwahrheit steige ich dann aus ... :Huhu:"Physikalische Unwahrheit" ist ein großes Wort. Magst Du kurz begründen, wie Du zu der Aussage kommst?

Hafu
26.01.2020, 09:29
...
Bei dieser physikalischen Unwahrheit steige ich dann aus ... :Huhu:

"Physikalische Unwahrheit" ist ein großes Wort. Magst Du kurz begründen, wie Du zu der Aussage kommst?

Rahanstorf meinte in dem von Flow beanstandeten Zitat:

...Damit etwas wärmer wird, muss man Energie zuführen. Das sagt das Gesetz von der Energieerhaltung, auch bekannt als der erste Hauptsatz der Thermodynamik....

Der erste Hauptsatz der Thermodynamik, den man mit zwei Mausklicks googeln kann, (https://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Hauptsatz_der_Thermodynamik) sagt aber in erster Linie, dass die Gesamtenergie in geschlossenen Systemen stets konstant bleibt. In einem geschlossenen System kann durchaus auch "etwas wärmer" werden, in dem eine Energieform, die ohnehin schon im System vorhanden ist, z.B. Bewegungsenergie oder chemische Energie in Wärmeenergie übergeführt wird. Wärme ist ja schließlich nur eine von vielen Energieformen.
Wenn in einem geschlossenen System z.B. eine Säure und eine Base vorhanden ist und man schüttet diese Zusammen, wird das System als Gesamtheit "wärmer", der Energieinhalt des Systems insgesamt ändert sich dabei aber nicht.

Die Aussage von Rahnstorf ist also naturwissenschaftlich betrachtet falsch. Da man aber weiß, was er damit ausdrücken will würde ich sagen, sie ist nur verkürzt, damit der Zuhörer nicht mit Ausnahmetatbeständen verwirrt oder gar überfordert wird.

maximgold
26.01.2020, 09:46
@Hafu: Vielen Dank für die Erläuterung.

ThomasG
26.01.2020, 09:48
Als Einstieg schrieb Stefan Rahmstorf folgendes:Für mich legt dieser Versuch ein bekanntes Problem der Wissenschaft offen. Nie war die Verbreitung (oberflächlicher) Informationen größer als heute. Und dass mehr Menschen als früher über grundlegende naturwissenschaftliche Fakten unterrichtet sind, ist ein Segen. Doch die Zahl derjenigen, die um die tieferen Ursachen planetarer Gesetzmäßigkeiten wissen, scheint im privaten Umfeld nicht gestiegen zu sein. Beim Thema Klimawandel ist es nicht anders.
Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-woher-die-gewaltige-energie-der-erderhitzung-stammt-a-692ebf01-faf1-4ffe-828a-16493d24715b

Er hat sich dadurch selbst in eine sehr angreifbare Position gebracht.
Sich exakt und trotzdem so auzudrücken, dass es viele Menschen verstehen können, ist ganz schön schwer.
Da lauern überall Fallstricke.
Auf manche dürfte der Einstieg etwas arrogant herüberkommen.
In die Ecke ist er meiner Meinung nach auch gekommen, weil er sich über Leute, die Zweifel am vom Menschen verursachten Klimawandel haben, mit eher nicht so netten Worten geäußert hat.
Das ist denke ich ein großer Fehler und schadet seinem ehrhaften Anliegen.

Flow
26.01.2020, 10:57
Die Aussage von Rahnstorf ist also naturwissenschaftlich betrachtet falsch. Da man aber weiß, was er damit ausdrücken will [...]
Das beruhigt mich für heute ... :)

Falls die gesamte "Klimawissenschaft" diesem Prinzip folgt, ist die Lage womöglich doch noch gar nicht so ernst ... :Lachen2:

Flow
26.01.2020, 11:03
"Physikalische Unwahrheit" ist ein großes Wort. Magst Du kurz begründen, wie Du zu der Aussage kommst?
Hi ... :Huhu:

Reicht dir Hafus Ansatz erstmal ?
Wir können gerne etwas tiefer in die Grundlagen der Thermodynamik einsteigen.
Wenn es um das konkrete System Erde geht, würde ich dazu aber gerne, wie gehabt, den aktuellen Modellen etwas eingehender Betrachtung widmen.

Flow
26.01.2020, 11:17
Aus dem Greta-Thread :
Der Klimawandel betrifft die ganze Menscheit:
Würde ich etwas differenzierter sehen.

Vielleicht trifft "es" die Menschheit als Ganzes.
Im Einzelnen wird es wohl ebenso Profiteure wie Leidtragende geben. Letztere womöglich deutlich mehr.
Die Konkurrenz wird voraussichtlicht deutlich schärfer. Womöglich geht die ein oder andere Schere weiter auf.
"Reduktion der Weltbevölkerung um über 90%" halte ich weiterhin für ein Motiv.

keko#
26.01.2020, 11:30
Als Einstieg schrieb Stefan Rahmstorf folgendes:
Quelle: https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/klimawandel-woher-die-gewaltige-energie-der-erderhitzung-stammt-a-692ebf01-faf1-4ffe-828a-16493d24715b

Er hat sich dadurch selbst in eine sehr angreifbare Position gebracht.
Sich exakt und trotzdem so auzudrücken, dass es viele Menschen verstehen können, ist ganz schön schwer.
Da lauern überall Fallstricke.
Auf manche dürfte der Einstieg etwas arrogant herüberkommen.
In die Ecke ist er meiner Meinung nach auch gekommen, weil er sich über Leute, die Zweifel am vom Menschen verursachten Klimawandel haben, mit eher nicht so netten Worten geäußert hat.
Das ist denke ich ein großer Fehler und schadet seinem ehrhaften Anliegen.

Es steht dir frei, das von mir hier irgendwann bereits erwähnte Buch von Prof. Slawig zu lesen. Dort geht er auf das Boxmodell des Nordatlantikstroms von eben diesem Prof. Stefan Rahmstorf ein. In Zeiten von Google denkt sich jeder in Sekunden als Experte. Ich bin auch keiner, werde aber im nächsten Monat an einem Nachmittag während meinem Mathe-Intensivkurs für Abiturienten eine kleine Modellierung vorrechnen in der utopischen Hoffnung, dass unter den ZuhörerInnen vielleicht ein zukünftiger Experte sitzt :)

Klugschnacker
26.01.2020, 11:31
Die Vorstellung, dass man mit dem Abschalten von deutschen Braunkohlekraftwerken innerhalb von ein paar Jahrzehnten etwas daran ändern kann ... finde ich ... bizarr.

Strohmann! :Lachen2:

Du argumentierst gegen eine Behauptung, die niemand aufgestellt hat.

Klugschnacker
26.01.2020, 11:40
Wenn es um das konkrete System Erde geht, würde ich dazu aber gerne, wie gehabt, den aktuellen Modellen etwas eingehender Betrachtung widmen.

Sag' Bescheid, wenn Du mit Deiner Evaluierung der aktuellen Klimamodelle fertig bist. Bis es so weit ist, könntest Du darlegen, mit welchen Mitteln Du diese Evaluierung vorzunehmen gedenkst.

Da werden ja demnächst tausende Milliarden Dollar investiert. Um so wichtiger scheint mir zu sein, dass die zugrunde liegenden Modelle endlich mal von jemandem evaluiert werden.

Flow
26.01.2020, 11:48
Sag' Bescheid, wenn Du mit Deiner Evaluierung der aktuellen Klimamodelle fertig bist. Bis es so weit ist, könntest Du darlegen, mit welchen Mitteln Du diese Evaluierung vorzunehmen gedenkst.
Wie geschrieben, würde ich selbigen gerne etwas eingehendere Betrachtung widmen.
Auch das von keko wiederholt erwähnte Buch finde ich interessant. Ich hoffe, es findet sich demnächst etwas Zeit und Muße dafür.

Da werden ja demnächst tausende Milliarden Dollar investiert. Um so wichtiger scheint mir zu sein, dass die zugrunde liegenden Modelle endlich mal von jemandem evaluiert werden.Wenn es um das Geld geht, denke ich, sind andere Faktoren entscheidender.

Nobodyknows
26.01.2020, 12:04
Strohmann! :Lachen2:

Du argumentierst gegen eine Behauptung, die niemand aufgestellt hat.

Oh nee, oder?
Ich argumentiere nicht, ich äußere mein Empfinden und meine Meinung.
Keine Angst! An einem solchen trüben Sonntag bin ich nicht „bissig“.
Wer will darf die Klimaerwärmung aufhalten.

Gruß
N.

maximgold
26.01.2020, 13:22
Hi ... :Huhu:

Reicht dir Hafus Ansatz erstmal ?
Wir können gerne etwas tiefer in die Grundlagen der Thermodynamik einsteigen.
Wenn es um das konkrete System Erde geht, würde ich dazu aber gerne, wie gehabt, den aktuellen Modellen etwas eingehender Betrachtung widmen.Ja, der reicht mir. Ich ziehe daraus nur offensichtlich andere Schlußfolgerungen als Du. Immerhin relativiert er ja Deine zitierte Aussage deutlich ;)

Flow
26.01.2020, 13:24
Ja, der reicht mir. Ich ziehe daraus nur offensichtlich andere Schlußfolgerungen als Du. Immerhin relativiert er ja Deine zitierte Aussage deutlich ;)
Gut.
Darf ich fragen, welche Schlußfolgerungen du daraus ziehst und weiterhin, welche du denkst, daß ich ziehe ?

Grüße ... :Huhu:

Flow
26.01.2020, 13:27
Immerhin relativiert er ja Deine zitierte Aussage deutlich ;)
Ich sehe mich genötig, das als "physikalische Wahrheiten sind relativ" zu interpretieren ... :Lachen2:

ThomasG
26.01.2020, 13:58
Es steht dir frei, das von mir hier irgendwann bereits erwähnte Buch von Prof. Slawig zu lesen. Dort geht er auf das Boxmodell des Nordatlantikstroms von eben diesem Prof. Stefan Rahmstorf ein. In Zeiten von Google denkt sich jeder in Sekunden als Experte. Ich bin auch keiner, werde aber im nächsten Monat an einem Nachmittag während meinem Mathe-Intensivkurs für Abiturienten eine kleine Modellierung vorrechnen in der utopischen Hoffnung, dass unter den ZuhörerInnen vielleicht ein zukünftiger Experte sitzt :)
Ich habe ja ein langes Interview mit Stefan Rahmsdorf zu Gemüte geführt und da kam er bei mir sehr sympathisch herüber und nicht arrogant.
Wahrscheinlich war ihm beim Schreiben des Absatzes, den ich angesprochen habe, nicht bewusst, was das evt. bei manchen Leuten für eine Wirkung haben könnte.
Für mich ist er ein Klimawissenschaftler und kein Physiker, auch wenn er eine Stelle hat als Dozent und da Physik der Ozeane lehrt.
Die Bezeichnung kann ja auch gut nicht von ihm stammen und als Wissenschaftler muss man ja sehr oft auch ganz gut rechnen können und ziemlich viel von Mathe verstehen, obwohl das nur ein Werkzeug ist und das Verständnis normalerweise nicht so gut sein kann, wie es ein Spezialist gleicher Güte, haben kann.
Was die Aussage an sich betrifft, halte ich mich bewusst zurück.
Ich bin in Themodynamik 1 und 2 jeweils beim ersten Versuch durchgefallen :-((.
Auch diejenigen, die bestanden haben schon beim ersten Versuch, dürften keinen wirklichen Plan gehabt haben von Thermodynamik.
Die konnten halt Aufgaben rechnen und wussten, was da so kommt.
Das würde mir guttun, wenn ich den Eindruck hätte das Boxmodell einigermaßen begreifen zu können.
Ich bin aber noch unschlüssig.
Wenn ich einen gegenteiligen Eindruck hätte, würde es mich wohl ein wenig herunterziehen.
Ich bin aber ein mutiges, tapferes Kerlchen - also manchmal ;-).

Nachtrag:

Das geht ja schon mal recht munter los mit dem Rahmstorf-Boxmodell.
Neun Zeilen und danach ein Bild und anschließend ein paar Geichungen.*
Erinnert mich an TD1.
Der Dozent hat dann einfach immer weiter geschrieben.
Nach sechs Wochen oder so kam eine überraschende Frage von ihm an uns:
"Was ist ein Kilowatt?"
Da wollte sich einer nicht lumpen lassen und antwortete:
"Ein Kilo Schlamm!"

*Siehe Seite 69: https://books.google.de/books?id=D9ryCQAAQBAJ&pg=PA66&lpg=PA66&dq=Boxmodell+des+Nordatlantikstroms&source=bl&ots=j4P3LS7zUj&sig=ACfU3U1bWnHThjKpvMyRe-ylup_CtKivwg&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwiZptmizKHnAhWQKVAKHRvOAnMQ6AEwBHoECAoQA Q#v=onepage&q=Boxmodell%20des%20Nordatlantikstroms&f=false

Noch ein Nachtrag:

Ab morgen Abend geht`s los :-O! https://www.youtube.com/watch?v=DsV3KKVoXjs (Thermodynamik Grundlagen I - Einführung - VL 1 - Prof. Hubert Motschmann Uni Regensburg)

ThomasG
26.01.2020, 17:43
Endlich ;-) hat es mal einer aufgegriffen:
Sein Gespräch mit Luisa Neubauer sei von ernsthaften Absichten motiviert gewesen, sagt der Siemens-Chef. Einen Aufsichtsratsposten habe er ihr aber nicht angeboten.

[...]

Der Frankfurter Allgemeinen sagte Kaeser, es habe sich schon vor Längerem abgezeichnet, dass das Projekt seinem Konzern Schwierigkeiten bereiten dürfe. "Am Am 10. Dezember haben wir den Vertrag in Australien unterzeichnet, tags drauf wurde das vor Ort durch Adani bekannt gegeben, und direkt danach ging es los mit den Protestmails an mich. Hunderte, Tausende. Ich habe sofort gespürt: Wir haben ein Problem."
Der Auftrag habe dabei vergleichsweise geringe wirtschaftliche Bedeutung für Siemens. "Das Projekt hat ein Auftragsvolumen von 18 Millionen, Siemens macht etwa 50 Millionen Geschäft pro Stunde, das sind die Größenverhältnisse", so Kaeser. Nachträglich zu kündigen sei unmöglich gewesen, da es einen rechtsgültigen Vertrag gegeben habe. "mit diesen Realitäten muss man umgehen. Da hilft es auch nichts, wenn uns Klima-Aktivisten drohen", sagte der Siemens-Chef.
Quelle: https://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2020-01/siemens-joe-kaeser-luisa-neubauer-aufsichtsrat


Am 4. Februar findet die Hauptversammlung von Siemens statt.
Dort wird unter anderem über die Entlastung des Aufsichtsrats und des Vorstandes abgestimmt.
Stimmberechtigit sind alle Halter von Stammaktien.
Fridays for Future will vor Ort sein und ordentlich Aufmerksamkeit erregen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Hauptversammlung
https://fridaysforfuture.de/siemens-hauptversammlung/

maximgold
26.01.2020, 20:38
Gut.
Darf ich fragen, welche Schlußfolgerungen du daraus ziehst und weiterhin, welche du denkst, daß ich ziehe ?

Grüße ... :Huhu:

Welche Schlussfolgerungen Du ziehst, hast Du ja geschrieben:

Das beruhigt mich für heute ... :)

Falls die gesamte "Klimawissenschaft" diesem Prinzip folgt, ist die Lage womöglich doch noch gar nicht so ernst ... :Lachen2:

Meine Schlussfolgerung ist, dass ich hier weiterhin interessiert mitlese aber vielleicht nicht mehr alles von jedem.

Flow
26.01.2020, 20:43
Meine Schlussfolgerung ist, dass ich hier weiterhin interessiert mitlese aber vielleicht nicht mehr alles von jedem.
Jeder liest, was er lesen will ... :Blumen:

LidlRacer
26.01.2020, 20:43
Wer meint, wir sollten nicht vorschnell handeln, sollte noch mal dieses kurze Video begutachten:
https://twitter.com/GretaThunberg/status/1220355420600008704

In ca. 8 Jahren (das ist quasi gar nichts) ist das weltweite Treibhausgas-Budget für das 1,5 Grad Ziel aufgebraucht, wenn die Emissionen konstant bleiben.

merz
26.01.2020, 20:44
Jonathan Franzen ist ein großartiger Romancier, wenn es nicht so läuft ist er fachfremd unterwegs:


https://www.newyorker.com/culture/cultural-comment/what-if-we-stopped-pretending


Poste ich auch weil ich zu einem ähnlichen Nihilismus tendiere und das gerne optimistischer sehen würde. Eine Kernaussage: (IPCC) wenn wir noch irgendwie davonkommen wollen, muss die globale CO2 Emission in 30 Jahren auf netto Null runter und das schnell — ist das valide?

m.

LidlRacer
26.01.2020, 20:55
Ausführlichere Infos zu meinem vorigen Posting bei CarbonBrief:
UNEP: 1.5C climate target ‘slipping out of reach’ (https://www.carbonbrief.org/unep-1-5c-climate-target-slipping-out-of-reach)

qbz
27.01.2020, 12:21
Im Greta-Thread diskutierten wir darüber, wie lange eine Warmzeit aufgrund der Menge der Treibhausgase, die sich jetzt schon in der Atmosphäre befindet bzw. noch entsteht, anhält und ob das seriös prognostiziert werden kann.

Ich möchte in diesem Zusammenhang einfach mal auf zwei Links verweisen. Erstens den kurzen Wikipedia-Eintrag dazu:
Kohlenstoffdioxid_in_der_Erdatmospäre: Unumkehrbarkeit_und_Einzigartigkeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffdioxid_in_der_Erdatmosph%C3%A4re#%E2%80 %9EUnumkehrbarkeit%E2%80%9C_und_Einzigartigkeit)

Und zweitens den in diesem Wiki-Eintrag zitierten Fachartikel, der bei der Klimasentivität zwischen eher kurzfristigen Prozessen (in 100 Jahren) und sehr lang wirkenden Prozessen (1000 und 10000 von Jahren) prinzipiell unterscheidet. (empfehlenswert)

"Compared with earlier studies, my results predict a much longer lifetime of human-induced future warming (23,000–165,000 y), which increases the likelihood of large ice sheet melting and major sea level rise. The main point regarding the legacy of anthropogenic greenhouse gas emissions is that, even if the fast-feedback sensitivity is no more than 3 K per CO2 doubling, there will likely be additional long-term warming from slow climate feedbacks. Time-dependent climate sensitivity also helps explaining intense and prolonged warming in response to massive carbon release as documented for past events such as the Paleocene–Eocene Thermal Maximum."
https://www.pnas.org/content/110/34/13739

d.h. zunächst mal stützen die aktuellen Studien bzw. der aktuelle Erkenntnisstand IMHO eindeutig Arne´s Auffassung.

Ein nächstes Thema wäre, ob man heute erkennen kann, dass Geoengineering erfolgsversprechend die Erderwärmung rückgängig bzw. erstmal stoppen kann, wovon derpuma ausgeht, und in kurzen Zeiträumen (hundert Jahre) die Erde wieder abkühlen könnte. Davon gehen meines Erachtens die Klimaforscher als Konsens nicht aus, weshalb sie eben als einzigen Weg empfehlen, die schnelle Reduktion der CO2-Emissionen und klimaneutrales Leben der Menschen.

Ps:
Im Greta-Thread landete das Thema, weil diese oben wissenschaftlich begründeten Aussagen als "Panikmache" a la Greta eingestuft wurden: "Alles richtig, aber Klugschnacker hat halt was behauptet, was mehr oder minder auch nichts anderes als leichte Panikmache ist" (derpuma).

keko#
27.01.2020, 13:01
...Davon gehen meines Erachtens die Klimaforscher als Konsens nicht aus, weshalb sie eben als einzigen Weg empfehlen, die schnelle Reduktion der CO2-Emissionen und klimaneutrales Leben der Menschen.
..


Und unsere C02-Steuer und die E-Auto-Kaufprämie führen dazu?

Trimichi
27.01.2020, 13:24
Hallo,

ich habe eine echte Frage zum CO2. Gibt es einen "sleeper-effect"?

In den 80ziger Jahren wurden FCKW verwendet. Diese wurden später verboten. Mit Erfolg. Allerdings ist es mit FCKW so, dass das, was wir/man in den Vorjahrzehnten verbraucht hatte, viele Jahre brauchte, um in der oberen Atmosphäre anzukommen und dort erst die ozonschädliche Wirkung entfaltete (Stichworte: Ozonschicht, Ozonloch, Ozon Killer, Ozonalram) Komischerweise haben wir in den Sommern Ozon in Bodennähe. Ob das mit dem Treibhauseffekt zusammenhängt? :Gruebeln:

Meine Frage ist, ob die CO2-Emissionen ähnlich lange wie Fluorkohlenwasserstoffe brauchen um die klimaschädliche Wirkung zu entfalten oder ob das, was wir jetzt an CO2 erzeugen unverzögert eine klimaschädliche Wirkung entfaltet?

Ich möchte meine Befürchtung zerstreuen. Würde CO2 so lange wie FCKW brauchen um in der Atmosphäre klimaschädlich zu wirken, dann stimmten z.B. Lidlracers acht Jahre nicht? Bei FCKW entfaltete sich der Effekt 10 Jahre später, also gemeint ist das, was wir/man in den Neunzigern an FCKW verbraucht hatten kam erst in den 00ern oben an. Ist es mit CO2 auch so? Wäre dem so, ist dieses in den Klimamodellen berücksichtigt?

Kurze Antwort genügte, ich möchte nicht weiter stören.

Sportliche Grüße :) ,
Michel

LidlRacer
27.01.2020, 13:29
Und unsere C02-Steuer und die E-Auto-Kaufprämie führen dazu?

Natürlich nicht.
Deswegen gibt es FFF immer noch.

LidlRacer
27.01.2020, 13:33
@Trimichi
CO2 wirkt sofort und hört nicht auf zu wirken, so lange es in der Atmosphäre bleibt.

ThomasG
27.01.2020, 13:33
omischerweise haben wir in den Sommern Ozon in Bodennähe. Ob das mit dem Treibhauseffekt zusammenhängt? :Gruebeln:

Das bodennahe Ozon entsteht, soweit ich weiß, vermehrt bei hoher Sonneneinstrahlung in Verbindung mit hohem Luftschadstoffgehalt.
Ich glaube Stickoxide aus den Motorabgasen sind hauptverantwortlich, dass die Ozonbildung unnatürlich vermehrt wird.
Ozon ensteht auch ohne die Anwesenheit von Stickoxiden, aber eben in wesentlich geringerer Konzentration.

Körbel
27.01.2020, 14:03
Wer meint, wir sollten nicht vorschnell handeln, sollte noch mal dieses kurze Video begutachten:
https://twitter.com/GretaThunberg/status/1220355420600008704

In ca. 8 Jahren (das ist quasi gar nichts) ist das weltweite Treibhausgas-Budget für das 1,5 Grad Ziel aufgebraucht, wenn die Emissionen konstant bleiben.

Die Masse der Deutschen denkt ja sowieso das sie nur Unsinn redet.

Deswegen machen ja alle weiter wie gehabt. Na fast alle!!!

ThomasG
27.01.2020, 18:51
Warum zeigen so viele Leute kaum Interesse an eigentlich sehr bedeutsamen Themen wie z.B. dem Klimawandel?
Sie bewegen innerlich ganz andere Probleme glaube ich und vieles macht ihnen einfach Angst.
Angst davor finanziell nicht mehr oder nur noch schlecht über die Runden zu kommen, wenn die Treibstoffpreise und die Strompreise höher werden z.B..
Eben habe ich einen Artikel gefunden.
Es geht in ihm nicht um den Klimawandel, aber er erklärt gut, warum Menschen manche Probleme so wenig zu tangieren scheint.
Knapp 3/4 aller Befragten gaben an Angst vor einem Jobverlust zu haben.
Hier ein Link zum Artikel und ein kurzer Ausschnitt:

Fast drei Viertel (73 Prozent) der Menschen in Deutschland haben einer aktuellen Umfrage zufolge Angst vor einem Verlust ihres Arbeitsplatzes.

Im Zentrum steht für viele der technologische Wandel, wie die Beratungsagentur Edelman in ihrem aktuellen «Trust Barometer» ausgewertet hat. Der Bericht liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, er soll an diesem Montag in Berlin vorgestellt werden.
Quelle: https://www.stern.de/wirtschaft/news/technologischer-wandel-drei-viertel-der-deutschen-haben-angst-vor-jobverlust-9106938.html?utm_campaign=artikel-sticky&utm_medium=share&utm_source=facebook&fbclid=IwAR3MSRTfeWiEKNLD1kkEpBJ1Oj9kkZ4LeU26NZVf3 Qe7Zoehiq6hc8vWCmU

Ich möchte keinen Beitrag dazu leisten, dass wir vom Thema des Fadens abkommen, aber ich halte diese Angst für schlimm und glaube, dass sie die Ursache ist für so manche scheinbare oder wirkliche Interessenlosigkeit.
Gedanken, die Ängste vergrößern, werden nunmal oft verdrängt von den Menschen und wenn sie selber privat sich unter Druck fühlen, sinkt oft das Interesse an der Gemeinschaft und das soziale Verhalten verschlechtert sich häufig.

Körbel
28.01.2020, 14:00
Warum zeigen so viele Leute kaum Interesse an eigentlich sehr bedeutsamen Themen wie z.B. dem Klimawandel?
Sie bewegen innerlich ganz andere Probleme glaube ich und vieles macht ihnen einfach Angst.
Angst davor finanziell nicht mehr oder nur noch schlecht über die Runden zu kommen, wenn die Treibstoffpreise und die Strompreise höher werden z.B..


Der konsumorientierte Mensch hat grundsätzlich Angst davor, das er sich irgendwann nicht mehr alles leisten kann.

MattF
28.01.2020, 14:28
Quelle: https://www.stern.de/wirtschaft/news/technologischer-wandel-drei-viertel-der-deutschen-haben-angst-vor-jobverlust-9106938.html?utm_campaign=artikel-sticky&utm_medium=share&utm_source=facebook&fbclid=IwAR3MSRTfeWiEKNLD1kkEpBJ1Oj9kkZ4LeU26NZVf3 Qe7Zoehiq6hc8vWCmU


Kommt vielleicht auch immer darauf an was und wie man fragt. In der Umfrage sahen nur ca 33 % mehr Risiken in der Änderung der Arbeitswelt als Chancen oder ausgeglichene Bewertung

https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitslosigkeit-digitalisierung-laesst-deutsche-kalt-keine-angst-vor-jobverlust_id_11293213.html

Das mit den 75% die Angst haben, kann ich auch nicht wirklich aus meinem Bekanntenkreis nachvollziehen.

merz
28.01.2020, 18:37
Thematisch passend: https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/klimakrise-war-da-was-spiegel-umfrage-zur-wirtschaftspolitik-a-2395605c-4dc6-4365-9047-d45dde4e06df


Ich nehm das jetzt mal als eine Aussage und die überrascht mich, bin aber nicht näher in die Daten eingestiegen wenn es die denn verfügbar gibt.
m.

Dafri
28.01.2020, 18:48
Der konsumorientierte Mensch hat grundsätzlich Angst davor, das er sich irgendwann nicht mehr alles leisten kann.

Der Verlust des Arbeitsplatzes ist zumindest in der Industrie Welt tägliches Thema. Habe schon etliche Entlassungswellen mit bekommen und bisher Glück gehabt
Andere Kollegen nicht. Ob gerade neu gebaut oder eine sehr schwere Krankheit hinter sich gebracht. Da geht es bei Kündigungen knallt hart zu Sache, und Existens Ängste kommen da auf.
Oder hast gerade ne neue Stelle angefangen und bekommst in der Probe Zeit eine Krebs Erkrankung.
Da ist nichts mit Konsum Angst.
Sei froh das solche Themen für dich nicht zu treffen.

Dafri
28.01.2020, 18:54
https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitslosigkeit-digitalisierung-laesst-deutsche-kalt-keine-angst-vor-jobverlust_id_11293213.html

Das mit den 75% die Angst haben, kann ich auch nicht wirklich aus meinem Bekanntenkreis nachvollziehen.

Ich schon. Hautnah. Die Digitalisierung hat bei uns schon etliches an Umbruch und Arbeitsplatzverlust bewirkt
Und wird auch die nächsten Jahre bis zur Rente enorme Ungewissheit bleiben.

CarstenK
28.01.2020, 19:16
Bei uns im Konzern wird eine komplette Produktionseinheit geschlossen, 200 Kollegen werden Ihren Arbeitsplatz verlieren.

Bei den Kunden, die ich im Außendienst betreue (Automobilhersteller und deren Zulieferer) sieht es in den letzten Monaten überwiegend auch nicht gut aus, wenngleich sich im Moment wieder eine leichte Entspannung abzeichnet. Mal sehen, was die nächsten Monate bringen werden.

Ich denke mal, dass es davon abhängt in welcher Branche man sich diesbezüglich umhört. Ich habe jedenfalls eine Menge Ansprechpartner, die sich ernsthaft Sorgen um Ihre Jobs machen.

ThomasG
28.01.2020, 19:19
Der Verlust des Arbeitsplatzes ist zumindest in der Industrie Welt tägliches Thema. Habe schon etliche Entlassungswellen mit bekommen und bisher Glück gehabt
Andere Kollegen nicht. Ob gerade neu gebaut oder eine sehr schwere Krankheit hinter sich gebracht. Da geht es bei Kündigungen knallt hart zu Sache, und Existens Ängste kommen da auf.
Oder hast gerade ne neue Stelle angefangen und bekommst in der Probe Zeit eine Krebs Erkrankung.
Da ist nichts mit Konsum Angst.
Sei froh das solche Themen für dich nicht zu treffen.
Ich staune öfter in meinem beruflichen Umfeld (Nachhilfe), wieviel manche Leute bereit sind zu geben für einen sehr unsicheren und schlecht bezahlten Job.
Da halten sich manche auffallend genau an bestimmte Dinge, die auf sie von weiter oben herangetragen werden.
Sie sind ganz anders vom Verhalten her, wenn jemand da ist, der was zu sagen hat.
Dann wirken sie dem gegenüber aus meiner Sicht unterwürfig.
Natürlich sind nicht alle so, aber doch erstaunlich viele.
Es kommt darauf an, wie jemand diesen Job sieht.
Ist er für ihn Nebensache einfach um ein bisschen Geld zu verdienen während des Studiums, ist das Verhalten im Schnitt ganz anders als bei Leuten, die das länger machen wollen und die ansonsten eher wenige Perspektiven für sich sehen auf andere Art beruflich besser unterzukommen.
Es ist sogar so, dass bei mir der Eindruck entsteht, dass Menschen, die bereit sind sich relativ stark Vorgaben zu unterwerfen bevorzugt eingestellt werden, obwohl das nicht gerade zum Anforderungsprofil passt.
Wenn man mit Schülern, ihren Eltern und Nachhilfelehrern gut umgehen können will, dann sollte man auch angemessen selbstbewusst auftreten können.
Vor Jahren hatte ich relativ viele Studenten als Kollegen.
Das hat sehr stark nachgelassen.
Es gibt fast gar keine mehr.

Dafri
28.01.2020, 19:36
Bei uns im Konzern wird eine komplette Produktionseinheit geschlossen, 200 Kollegen werden Ihren Arbeitsplatz verlieren.

Bei den Kunden, die ich im Außendienst betreue (Automobilhersteller und deren Zulieferer) sieht es in den letzten Monaten überwiegend auch nicht gut aus, wenngleich sich im Moment wieder eine leichte Entspannung abzeichnet. Mal sehen, was die nächsten Monate bringen werden.

Ich denke mal, dass es davon abhängt in welcher Branche man sich diesbezüglich umhört. Ich habe jedenfalls eine Menge Ansprechpartner, die sich ernsthaft Sorgen um Ihre Jobs machen.
WKW entlässt 220 Mitarbeiter. Hört sich fast so wie bei dir an.

ThomasG
28.01.2020, 19:42
Kommt vielleicht auch immer darauf an was und wie man fragt. In der Umfrage sahen nur ca 33 % mehr Risiken in der Änderung der Arbeitswelt als Chancen oder ausgeglichene Bewertung

https://www.focus.de/finanzen/news/arbeitslosigkeit-digitalisierung-laesst-deutsche-kalt-keine-angst-vor-jobverlust_id_11293213.html
Klar - über die Art und Weise wie man Fragen stellt, welche Optionen zum Beantworten man anbietet und wem diese Fragen vorgelegt werden, kann man sehr starken Einfluß nehmen auf das Ergebnis.

Das mit den 75% die Angst haben, kann ich auch nicht wirklich aus meinem Bekanntenkreis nachvollziehen.
Deine Bekannte dürften im Schnitt deutlich mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein haben als die Leute, die ich aus meinem beruflichen Umfeld kenne.

Hafu
28.01.2020, 20:11
Wir sind übrigens hier im Klimawandelthread.:Huhu:

ThomasG
28.01.2020, 20:22
Ein bisschen Bezug ist da schon noch da.
Jetzt haben halt mal ein paar Leute etwas geschrieben, was zu meiner These gepasst hat, die da lautet:
Wer ängstlicher ist und sich relativ viele Sorgen macht in Bezug auf sein eigenes Leben, der zeigt häufig wenig Interesse für Themen, die für die eine große Gruppe von Menschen oder gar die gesamte Menscheit unheimlich wichtig sind.
Ein solches Thema ist zweifellos der Klimawandel.
Da wollten mir halt ein paar nette Zeigenossen ein bisschen zur Seite springen.
Danke dafür :Blumen:!
Es hat mir gutgetan :Blumen:!

CarstenK
28.01.2020, 20:28
Wir sind übrigens hier im Klimawandelthread.:Huhu:

Sorry stimmt !

Naja, entfernt gehört das auch dazu.

Der Klimawandel bedeutet wohl auch gleichermaßen einen Wandel in der Arbeitswelt, insbesondere in einem Land wir unserem.

Das ist keineswegs negativ gemeint, es gibt natürlich auch neue Chancen.

Ob's reicht wird man sehen,..

ThomasG
29.01.2020, 08:13
Klimafluch und Klimaflucht | Doku | ARTE

Der Tschadsee in der Sahelzone ist seit den 60er Jahren wegen der zunehmenden Hitze bereits um 90 Prozent geschrumpft. Im Laufe dieses Jahrhunderts wird er vermutlich ganz verschwunden sein. Die ca. 40 Millionen Menschen, die noch immer von ihm leben, werden gezwungen sein, weiter in Richtung Süden zu migrieren, dorthin, wo es noch mehr Regen gibt. Eine Katastrophe mit Ansage. Es wurde immer heißer und trockener, so dass Mohammed Ibrahim entschied dort hinzugehen, wo die Temperaturen nicht so unmenschlich waren und es noch ein wenig Wasser gab: vom Niger hinüber in den Tschad und dann immer weiter Richtung Süden. Über mehrere Jahre, mit seiner Frau, seinen Kindern und seinen 70 Kamelen. Die Hitze verfolgte Mohammed und seine Tiere, von denen immer mehr verdursteten. Jetzt lebt er mit seiner Familie in einem Flüchtlingscamp nahe des Tschadsees und nur sieben Kamele sind ihm geblieben. Mohammed Ibrahim ist einer der ungezählten Menschen in der Sahelzone, die ihre Heimat verlassen haben. Nicht wegen Kriegen und Krisen, sondern wegen der hohen Temperaturen. Er ist ein Klimaflüchtling. Migration hat es immer gegeben, als Anpassungsstrategie an eine sich verändernde Umwelt. Doch die Zahl derer, die ausschließlich wegen des Klimawandels zur Migration gezwungen werden, hat sich etwa seit den 90er Jahren drastisch erhöht. Es ist eine doppelte Ungerechtigkeit: Die Industriestaaten, die auf Kosten anderer Länder reich geworden sind, schädigen mit ihren Emissionen die Atmosphäre und lassen ein zweites Mal die Bewohner der ärmeren Regionen zu Opfern werden. Wie viele Menschen werden bis zur Mitte unseres Jahrhunderts gezwungen sein, ihre Heimat zu verlassen? Dieser Frage geht die Dokumentation „Klimafluch und Klimaflucht“ nach: in der Sahelzone, in Indonesien und in der russischen Tundra, sogenannten Hotspots des Klimawandels.

Dokumentarfilm von Thomas Aders (D 2018, 60 Min)

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=aYKXm6X5zzA

MattF
29.01.2020, 10:20
Der Klimawandel bedeutet wohl auch gleichermaßen einen Wandel in der Arbeitswelt, insbesondere in einem Land wir unserem.

Das ist keineswegs negativ gemeint, es gibt natürlich auch neue Chancen.



Insbesondere gäbe es Chancen für Arbeitszeitverkürzung und mehr Freizeit.

keko#
29.01.2020, 10:53
Insbesondere gäbe es Chancen für Arbeitszeitverkürzung und mehr Freizeit.

Es gäbe viele Baustellen, die man im Umfeld des Klimawandels geradeziehen könnte.

Körbel
29.01.2020, 13:55
Wir sind übrigens hier im Klimawandelthread.:Huhu:

Stimmt.

Wenn du aber mal eine Diskussion bezüglich Umwelt, Klima und Ressourceneinsparung führst, kommt immer einer in der Diskussionsrunde auf die Begriffe Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum zu sprechen.

Ich sag dann immer:
"Was nutzt mir der Arbeitsplatz, wenn ich keine Luft zum atmen habe?"

Btw, solche Diskussion habe ich schon vor mehr als 25 Jahren mit so manchem "Konsum-Hulk" geführt.

Meik
29.01.2020, 16:07
Wenn du aber mal eine Diskussion bezüglich Umwelt, Klima und Ressourceneinsparung führst, kommt immer einer in der Diskussionsrunde auf die Begriffe Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum zu sprechen.

Finde ich ja auch nicht so falsch die Diskussion, sie wird nur meist völlig unrealistisch geführt.

Wenn man z.B. bedenkt dass in den letzten 2 Jahren in der Windenergiebranche mehr Arbeitsplätze abgebaut wurden als es in der Kohle insgesamt gibt - was sollen wir da fördern? Wind oder Kohle?

Das Problem ist auch wenn es viele ungern hören eins das typisch ist für unser Land. Bloß keine Änderung, da könnte ja was schlechtes dran sein oder ein anderer profitieren. Ich hab 20 Jahre in der Kohle gearbeitet, wo kämen wir denn da hin wenn mich einer dazu nötigt die nächsten 20 Jahre Windräder zu bauen?

Das hast du in allen Bereichen. In kaum einen Land fahren noch so viele Autos mit Handschaltung rum, kamen Extras wie Klima so spät und sind die Bürgerinitiativen gegen alles Neue so stark.

Körbel
29.01.2020, 16:50
In kaum einen Land fahren noch so viele Autos mit Handschaltung rum, kamen Extras wie Klima so spät und sind die Bürgerinitiativen gegen alles Neue so stark.

In kaum einem anderen Land fahren soviel fette Autos rum.
Meinst du Klimaanlagen im KFZ?
Ich habe eine und nutze sie selbst in Spanien nicht einmal im Sommer bei 40º.
Fenster auf reicht.

Nobodyknows
29.01.2020, 18:18
Meinst du Klimaanlagen im KFZ?
Ich habe eine und nutze sie selbst in Spanien nicht einmal im Sommer bei 40º.
Fenster auf reicht.

Schön für Dich. :Blumen:
Und der Handelsvertreter der im Juli in der Vollsperrung auf der Autobahn steht?
Die Familie die mit kleinen Kindern im Auto auf der Weg zu Omas Geburtstag ist und im gleichen Stau steht?
"Fenster auf reicht"? :confused:

Lange Abwesenheit von der Normalität der normalen Leute die hier in Alemania den Laden am Laufen halten hat scheinbar einige Auswirkungen auf die Einschätzung von Sachverhalten... :Nee:

Gruß
N. :Huhu:

Klugschnacker
29.01.2020, 18:43
Wenn ich kurz daran erinnern darf: Es geht nicht darum, künftig keine Energie mehr zu verbrauchen. Sondern die Energie in Zukunft möglichst emissionsfrei zu gewinnen.

Dafri
29.01.2020, 19:47
In kaum einem anderen Land fahren soviel fette Autos rum.
Meinst du Klimaanlagen im KFZ?
Ich habe eine und nutze sie selbst in Spanien nicht einmal im Sommer bei 40º.
Fenster auf reicht.

Gähn. Das Deutschland ein Scheiss Land ist und du alles richtig und vorbildlich machst und lebst, hast du schon gefühlte 2000x hier erläutert.

Irgendwann isset langweilig.

LRG-Mitglied
29.01.2020, 21:59
... Die Digitalisierung hat bei uns schon etliches an Umbruch und Arbeitsplatzverlust bewirkt
Und wird auch die nächsten Jahre bis zur Rente enorme Ungewissheit bleiben.

Ein sehr schönes Beispiel für eine einseitige Betrachtungsweise. Wieviel neue Jobs hat die Digitalisierung denn gebracht?

Es geht bei neuen Technologien immer um die Jobs, wieviel Jobs gehen verloren usw.

Aber auch die neuen Technologien benötigen Jobs, und die Wirtschaft benötigt Konsumenten.

Wenn man sich mal die Zeit vor etwa 100 Jahren denkt: Hätten die Menschen damals schon gewusst, dass computergesteuerte Maschinen ihre Arbeit verrichten, wären sie auch auf die Barrikaden gegangen. Genauso sieht es jetzt aus mit der Energiewende. Alte Jobs gehen verloren, neue Jobs entstehen. Das ist der Lauf der Evolution. Aber „nur“ wegen den alten Jobs noch länger an alten Technologien festzuhalten, die später sowieso wegfallen, was macht das für ein Sinn?

PS: Man kann sich mal die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Jobs in Deutschland angucken, seit den Neunzigern sogar gestiegen. Trotz Digitalisierung. Ob die Jobs gut oder schlecht bezahlt sind, ist ein anderes Thema. Fakt ist, die Menschen werden gebraucht, die neuen Technologien haben unterm Strich keine Jobs gekostet.

Meik
29.01.2020, 22:20
Wenn ich kurz daran erinnern darf: Es geht nicht darum, künftig keine Energie mehr zu verbrauchen. Sondern die Energie in Zukunft möglichst emissionsfrei zu gewinnen.

Wenn ich kurz widersprechen darf :Lachen2:

Es geht hier um den Klimawandel und eine Senkung des Energieverbrauchs ist selbstverständlich auch eine sinnvolle Maßnahme. :Huhu:

Meik
29.01.2020, 22:24
Aber „nur“ wegen den alten Jobs noch länger an alten Technologien festzuhalten, die später sowieso wegfallen, was macht das für ein Sinn?


Keinen, die Denkweise ist aber IMHO ein großes Problem. Die Welt entwickelt sich nunmal weiter - ob wir mitmachen oder nicht. Wichtig ist dass mit dem Wegfall "alter" Jobs neue in unserem Land entstehen und nicht nur woanders.

Klugschnacker
29.01.2020, 22:37
Wenn ich kurz widersprechen darf :Lachen2:

Es geht hier um den Klimawandel und eine Senkung des Energieverbrauchs ist selbstverständlich auch eine sinnvolle Maßnahme. :Huhu:

Die bloße Senkung des Energieverbrauchs kann den Klimawandel nicht stoppen. Wenn wir weiter Treibhausgase emittieren, nur eben weniger als vorher, steigt die Menge der Treibhausgase dennoch weiter an.

Entscheidend ist also, dass wir keine Treibhausgase mehr emittieren. Entscheidend ist nicht der Energieverbrauch.

Meik
29.01.2020, 22:41
Jede Energie die wir nicht verbrauchen müssen wir nicht erzeugen - macht die Energiewende also deutlich einfacher. Abgesehen davon lässt sich eine Senkung des Verbrauches schneller umsetzen als der Umbau sämtlicher Energieerzeugung.

Klugschnacker
29.01.2020, 22:51
Abgesehen davon lässt sich eine Senkung des Verbrauches schneller umsetzen als der Umbau sämtlicher Energieerzeugung.

Woher weißt Du das, gibt es dazu eine Quelle?

Wie gesagt, ohne einen Umbau hin zu einer emissionsfreien Energieerzeugung wird der Treibhauseffekt weiter zunehmen. Auch wenn wir künftig weniger Energie verbrauchen als heute.

Nobodyknows
30.01.2020, 06:04
...Abgesehen davon lässt sich eine Senkung des Verbrauches schneller umsetzen als der Umbau sämtlicher Energieerzeugung.

Woher weißt Du das, gibt es dazu eine Quelle?

Na aber hallo Arne.

"Die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf Autobahnen wäre ein kurzfristig realisierbarer, kostengünstiger und wirksamer Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs" schreibt das Umweltbundesamt (https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/verkehrsplanung/tempolimit#tragt-ein-tempolimit-uberhaupt-zur-umweltentlastung-bei)

Im Fensehen haben sie gesagt... ;)
...Bei Geschwindigkeiten von mehr als 130 km/h steigt der Kraftstoffverbrauch eines Autos und damit auch die Emission des Klimakillers Kohlenstoffdioxid stark an. Verkehrsforscher gehen davon aus, dass ein Tempolimit von 130 km/h auf deutschen Autobahnen zwischen 1,1 und 1,6 Millionen Tonnen CO2 einsparen würde. (https://www.br.de/nachrichten/wissen/faktenfuchs-was-bringt-ein-autobahn-tempolimit-fuer-die-umwelt,RGdL00H)

Gesetzverfahren, Bekanntmachung, CO2-Emissionen in Nullkommanix gesenkt. :Blumen:

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi
30.01.2020, 06:36
Nobodyknows hat ja selten recht, Du, aber in Sachen Tempolimit würdest Du mit der verkehrspsychologischen Forschung an einem Strang ziehen. Ein Tempolimit brächte aus verkehrspsychologischer Sicht zwei wesentliche Vorteile: 1. die Raser (linke Spur) stressten andere Verkehrsteilnehmer nicht - nicht das Rasen an und für sich stresst den Raser, sondern andere werden gestresst - und 2. der Verkehr würde gleichförmiger und somit unstressiger. Folgen wären, trotz des immerzu vermehrten Verkehrsaufkommens, weniger Stress und auch weniger Unfälle. Auch die Polizei hätte weniger Arbeit auf Grund stressbedingter, obszöner Gesten, die in der Tendenz immer extremer ausfallen, weil die durch das Rasen ausgelösten Aggressionen weniger häufig und in ihrer Extension geringer amplifiziert auftreten würden. Über die CO2-Reduzierung hattest Du ja bereits u.a. recherchiert.

Dumm nur, dass so Statusunterschiede egalisiert würden, denn der Porsche, der schnelle SUV oder auch der schicke Audi TT müssten sich mit Omis oder Handelsvertretern zum Beispiel in den Verkehr einreihen. :Lachen2:

Einen möglichst stressfreien oder umweltbewussten Start in den Tag allen Berufstätigen. :Blumen:

Klugschnacker
30.01.2020, 07:19
"Die Einführung eines allgemeinen Tempolimits auf Autobahnen wäre ein kurzfristig realisierbarer, kostengünstiger und wirksamer Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen und des Kraftstoffverbrauchs" schreibt das Umweltbundesamt (https://www.umweltbundesamt.de/themen/verkehr-laerm/verkehrsplanung/tempolimit#tragt-ein-tempolimit-uberhaupt-zur-umweltentlastung-bei)

Das stimmt freilich, der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen würden durch ein Tempolimit geringfügig gesenkt.

Obwohl ich es auf der letzten Seite bereits zweimal geschrieben habe, hier ein drittes Mal:

1. Die Reduzierung des Energieverbrauchs hilft nicht gegen die Klimaerwärmung, da diese von der insgesamt (akkumuliert) ausgestoßenen Menge CO2 abhängt. Aus klimatischer Sicht ist am Verkehr allein der Ausstoß an CO2 relevant. Nicht der Energieverbrauch.

2. Falls der CO2-Ausstoß verringert wird, aber größer als Null ist, geht die globale Temperatur weiter nach oben.

merz
30.01.2020, 07:28
Positive Zeichen, immerhin, aus Schottland:

https://earther.gizmodo.com/scotland-is-on-track-to-hit-100-percent-renewable-energ-1841202818

https://www.bbc.com/news/uk-scotland-51088089

m.

ThomasG
30.01.2020, 08:06
Der Joe Kaeser äußerte sich indirekt in Bezug auf seine Zukunft.
Siemens würde sich derzeit so verändern, dass er sich selbst (er meint sein Amt) abschafft.
Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser hat einen Abschied von seinem Amt mit der geplanten Abspaltung des Energiegeschäfts im Spätsommer angedeutet. „Mit der Abspaltung und dem Börsengang der neuen Siemens Energy AG ist ein wesentlicher Meilenstein erreicht“, sagte Kaeser der am Donnerstag erscheinenden Ausgabe der Wochenzeitung „Die Zeit“ auf die Frage, ob er mit Ablauf seines Vertrages im Januar 2021 definitiv aufhören werde. „Das Siemens von heute wird es dann nicht mehr geben und damit auch nicht mehr den Arbeitsinhalt des heutigen Vorstandsvorsitzenden“, sagte Kaeser: „Deshalb schaffe ich diesen Job in seiner jetzigen Form, schaffe ich mich eigentlich ab.“
Die Abspaltung des Geschäfts mit Kraftwerken, Windrädern und Überlandleitungen ist für September geplant. Kaeser hatte mit einer Vertragsverlängerung um zwei Jahre kokettiert, auch als der Aufsichtsrat bereits Roland Busch als seinen designierten Nachfolger nominiert hatte. Ob und wann er Kaeser folgen soll, will das Gremium im Sommer entscheiden. Die Entscheidung, ob er weitermache, sei Sache des Aufsichtsrats, „nicht nur meine allein“, sagte Kaeser, der Siemens seit 2013 führt. Insidern zufolge könnte er nach seinem Abgang zunächst auf den Posten des Aufsichtsratschefs von Siemens Energy wechseln. Dort müsste er - anders als vor einem Einzug in den Aufsichtsrat der Siemens AG - keine „Abkühlphase“ von zwei Jahren abwarten.


Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/siemens-chef-joe-kaeser-abschied-mit-abspaltung-von-energy-16606504.html?fbclid=IwAR3uCfXcchpRv1wJvnnQqcXlSEy 4wGhcMcVbK70VJRGccOpLL_ms62w3isw

Die Sache mit dem Angebot eines Aufsichtsratsposten bzw. eines Posten in einem Germium an Luisa Neubauer, so meinte er, wäre möglicherweise verbreitet worden nach einer missverständlichen Aussage seinerseits in Anwesenheit eines Jounalisten.

Kaeser äußert sich auch zum zeitweilig diskutierten Aufsichtsratsmandat für Neubauer. Dieses sei nie geplant gewesen. „Wir vermuten, dass die Konfusion daher kommt, dass ich auf die Nachfrage eines Journalisten, ob Kontrollgremium oder Aufsichtsratsmandat, gesagt habe, das könne sie sich aussuchen“, so Kaeser. Tatsächlich sei immer klar gewesen, dass ein Aufsichtsratsmandat nicht möglich sein würde.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/siemens-chef-joe-kaeser-abschied-mit-abspaltung-von-energy-16606504.html?fbclid=IwAR3uCfXcchpRv1wJvnnQqcXlSEy 4wGhcMcVbK70VJRGccOpLL_ms62w3isw

Nächste Woche am Donnerstag ist die Hauptversammlung bei Siemens.
Neben FfF hat auch Extinciton Rebellion angekündigt vor Ort für Aufmerksamkeit zu sorgen.
Es gab schon eine Aktion in Form einer Blockade.

Siemens blockiert unsere Zukunft, deswegen blockieren wir jetzt Siemens", sagt Thomas Nier. Das Verhalten des Konzerns sei nicht in Ordnung, und die Zeit für "business as usual" sei vorbei. Am Mittwoch ab sieben Uhr hat sich Nier deshalb mit etwa 50 weiteren Klimaschutz-Aktivisten von "Extinction Rebellion München" mit Fahnen und Transparenten vor der Konzernzentrale postiert, genauer: auf der Jägerstraße, unmittelbar vor der Einfahrt in die Siemens-Tiefgarage. Wenig später klebten drei Aktivisten gar ihre Hände mit Sekundenkleber an eine Säule in der Einfahrt.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-klimaschuetzer-protestieren-gegen-siemens-1.4776524

https://extinctionrebellion.de/

keko#
30.01.2020, 08:48
Keinen, die Denkweise ist aber IMHO ein großes Problem. Die Welt entwickelt sich nunmal weiter - ob wir mitmachen oder nicht. Wichtig ist dass mit dem Wegfall "alter" Jobs neue in unserem Land entstehen und nicht nur woanders.

Das alleine reicht nicht, die Jobs müssen auch gut bezahlt sein. Sobald intelligente Maschinen billiger sind als Menschen, die intelligente Tätigkeiten ausführen, werden Menschen durch diese ersetzt werden.
Möglicherweise tut das der Umwelt gut, wenn intelligente Maschinen ressourcenschonender agieren als Menschen.
Unsere Regierung sieht in KI ebenfalls Chancen für das Klima
(kann man ja selbst googeln ;-).

keko#
30.01.2020, 09:01
Aber auch die neuen Technologien benötigen Jobs, und die Wirtschaft benötigt Konsumenten....

Das große Kapital ist global. Ihm ist es egal, wo und wer die Konsumenten sind. Und da es billiger ist, Produktionsstätten dort zu haben, wo die Konsmumenten sind, sollte wir uns in Deutschland nicht zu sicher im Sattel sitzen sehen.

(sorry für OT)

ThomasG
30.01.2020, 09:02
Ich habe mich bisher mit Extinction Rebellion (XR) fast gar nicht beschäftigt.
Auf ihrer Internetpräsenz findet man eine Seite auf der ihre Forderungen aufgelistet und kurz erklärt sind.
Es gibt auch drei Videos dazu.
Die habe ich mir eben angeschaut und angesehen.
Mir haben sie gut gefallen.
Die Texte daneben finde ich auch gut.

https://extinctionrebellion.de/wer-wir-sind/unsere-forderungen/

Nachtrag:

Hier ein langes Live-Video von der Siemens-Blockdade.
Ich habe mir nur ein paar Minuten angeschaut.
Morgens ab 7 Uhr im Winter bei Nässe und Wind so etwas auf sich zu nehmen dazu gehört schon ganz schön was.
Das ist kein lockerer Ausflug gewesen, würde ich mal sagen.
https://www.facebook.com/XRMunich/videos/2342007729422817/

Nobodyknows
30.01.2020, 09:08
Positive Zeichen, immerhin, aus Schottland:
...
https://www.bbc.com/news/uk-scotland-51088089

m.

Ja. Immerhin ein Anfang. Aus dem BBC-Artikel:
However, experts say much of this progress has been accomplished by picking off the "low hanging fruit"...

The areas that need tackling are transport (about a third of all emissions), farming and land use (about a quarter), business and heavy industry (about a fifth) and how we heat our homes.

Tricky decisions will have to be made, especially with so much of Scotland's economy based around the oil and gas industry.

Es wird also auch dort noch spannend werden und unter den Veränderungen ächzt so mancher schon jetzt: Im schottischen Aberdeen verdienen die Leute jetzt weniger (https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/oelvorkommen-in-der-nordsee-das-ende-der-oel-party-1.3822876-3)


Gruß
N. :Huhu:

Stefan
30.01.2020, 09:55
Ich habe mir nur ein paar Minuten angeschaut.
Morgens ab 7 Uhr im Winter bei Nässe und Wind so etwas auf sich zu nehmen dazu gehört schon ganz schön was.
Das ist kein lockerer Ausflug gewesen, würde ich mal sagen.

Was die Aktivisten stresst ist nicht das schlechte Wetter sondern die Angst, ob es ein juristisches Nachspiel für sie persönlich gibt.

MattF
30.01.2020, 11:21
1. Die Reduzierung des Energieverbrauchs hilft nicht gegen die Klimaerwärmung, da diese von der insgesamt (akkumuliert) ausgestoßenen Menge CO2 abhängt. Aus klimatischer Sicht ist am Verkehr allein der Ausstoß an CO2 relevant. Nicht der Energieverbrauch.

Solange aber 99.9% der Energie im Flug-, Auto- und LKW-Verkehr aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, ist das praktisch deckungsgleich,

Nobodyknows
30.01.2020, 11:52
Solange aber 99.9% der Energie im Flug-, Auto- und LKW-Verkehr aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, ist das praktisch deckungsgleich,

Ob seines Umfang und CO2-Ausstoß möchte ich noch den Schiffsverkehr erwähnen.
Klick: https://www.marinetraffic.com/en/ais/home/centerx:7.0/centery:46.0/zoom:5

Ahoi
N. :Huhu:

keko#
30.01.2020, 11:52
Eine andere davon dürfte sein, daß BlackRock auch erkennt, daß gewisse Branchen besondere Förderung/Subventionen bekommen dürften unter dem Stichwort Klimawandel - daß hier dann auch gezielt investiert wird, um davon zu profitieren, ist nur logisch. Daß man das Ganze als grünen Gesinnungswandel darstellt, ist selbstverständlich gute PR für so eine Firma. Denn ein gutes öffentliches Image ist Teil der Wertschöpfung.

Prinzipiell ist es ja zu befürworten, wenn sich Blackrock Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt.

Bedenklich ist es aber, dass BlackRock nicht demokratisch gewählt ist und auch nicht haftbar gemacht werden kann. Bedenklich auch, wenn wir den Kampf gegen den Klimawandel in 1. Unternehmen legen und 2. die nur einen kleinen Teil der Bevölkerung vertreten.
Was, wenn sich BlackRock mal andere Dinge auf die Fahnen schreibt?
Die ZEIT von letzter Woche diskutiert darüber, ob wir nicht dabei ein stückweit unsere hart erkämpfte Demokratie verlieren.

MattF
30.01.2020, 11:56
Die ZEIT von letzter Woche diskutiert darüber, ob wir nicht dabei ein stückweit unsere hart erkämpfte Demokratie verlieren.

Es muss entsprechende gesetzliche Vorgaben geben.

Hafu
30.01.2020, 12:21
Ob seines Umfang und CO2-Ausstoß möchte ich noch den Schiffsverkehr erwähnen.
..,

Da zitiere ich mich in diesem Zusammenhang mal selbst aus einem Beitrag von vor einigen Tagen im Elektromobilitäts-Thread (im Interesse des Klimawandels geht es aktuell v.a. darum an den ganz großen Stellschrauben zeitnah zu drehen und da gehört der Schiffsverkehr was CO2 anbelangt, nicht unbedingt dazu. Vor allem nicht, wenn man berücksichtigt wieviel CO2-Ausstoß eine Tonne Fracht pro 100km Transport verursacht):

...da muss man sich überlegen, wo und wie man zeitnah möglichst viel CO2 einspart. Der Schiffsverkehr sowie der LKW-Fernverkehr gehören da nunmal nicht zu den größten CO2-Verursachern, weshalb die Priorität, diese auf emissionsarme Antriebe umzustellen bei weitem nicht so dringend ist, wie z.B. beim PKW-Indivdualverkehr.

Die größte CO2-Schleuder ist aktuell die Stromproduktion und hier wiederum die Braunkohle- und Steinkohlestromproduktion (https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/klimaschutz-wie-gross-ist-der-co2-anteil-des-verkehrs,Rc7yF09), auf Rang 2 der Co2-Emittenten folgt die direkte Co2-Produktion durch die Industrie (v.a. Stahl- und Zementproduktion) und erst auf Rang drei der Verkehr, wobei hier eben mit 58% der PKW- Individualverkehr absolut gegenüber dem Güterfernverkehr dominiert. (https://www.forschungsinformationssystem.de/servlet/is/39787/)

Der Schiffsverkehr ist eigentlich eine außerordentlich CO2-freundliche Form des Gütertransportes und es wäre schon viel gewonnen, wenn man einen großen Anteil des derzeitigen Cargo-Luftverkehrs auf die Schiffe zurückverlagert. Da Schiffe aktuell fast alle mit dem schmutzigen und energieineffizienten Schweröl fahren, wäre es ebenfall hocherstrebenswert, wenn man die Schiffsantriebe wenigstens auf Diesel und noch besser irgendwann auf Erdgas umstellt. Auch synthetische Kraftstoffe (z.B. aus überschüssiger Stromproduktion durch Methylisierung gewonnenes Methan) werden da sicher irgendwann eine Rolle spielen. ....

Nobodyknows
30.01.2020, 12:52
Da zitiere ich mich in diesem Zusammenhang mal selbst aus einem Beitrag von vor einigen Tagen im Elektromobilitäts-Thread (im Interesse des Klimawandels geht es aktuell v.a. darum an den ganz großen Stellschrauben zeitnah zu drehen...

Das gute Gefühl, wenn man mit dem E-Auto zum Zoll fährt und dort seine auf Alibaba erworbenen Gadgets aus China abholt… Priceless. :Lachen2:

Gruß
N. :Huhu:

Trillerpfeife
30.01.2020, 13:24
Das gute Gefühl, wenn man mit dem E-Auto zum Zoll fährt und dort seine auf Alibaba erworbenen Gadgets aus China abholt… Priceless. :Lachen2:

Gruß
N. :Huhu:

also wirklich ... ich schicke da immer einen Fahrradkurier.

Gruß
T. :Cheese:

Hafu
30.01.2020, 13:27
...mit dem E-Auto zum Zoll fährt...:

oder noch besser Zollformalitäten online erledigen und Gadgets an die Haustür liefern lässt!:Huhu:

Entgegen üblicher Vorurteile hat die klassische Art einzukaufen (https://etailment.de/news/stories/Onlinehandel-ist-verblueffend-umweltfreundlich-16392)(mit dem Auto in den Supermarkt/ Mediamarkt etc.) eine wesentlich schlechtere CO2-Bilanz als der boomende Versandhandel, weil nämlich DHL, UPS oder Hermes mit einem einzigen Lieferwagen hunderte von Pakete nacheinander ausliefern und pro einzelnem Paket somit nur sehr wenig Treibstoff verbrauchen. Ähnlich wie der Schiffsverkehr.
Das einzelne Schiff hat einen hohen Verbrauch, da es aber zig-Tausende Tonnen von Waren transportiert ist pro Tonne Waren oder gar pro kg Ware die Co2-Bilanz außerordentlich gut.

Aber das weißt du ja (und ich schreibe es nur für die Leute, deren Internet gerade kaputt ist), nachdem Wissen heute meist nur ein Suchwort und ein Mausklick entfernt ist.;)

ThomasG
30.01.2020, 13:32
Was die Aktivisten stresst ist nicht das schlechte Wetter sondern die Angst, ob es ein juristisches Nachspiel für sie persönlich gibt.
Nicht schlecht - wenn junge Menschen mal Mumm zeigen :-)!
Sollte die Sache genehmigt gewesen sein, dann haben sie es bei mir versch ... ;-)!
Heute Abend werde ich evt. ein bisschen recherchieren und mich dazu evt. ein bisschen länger mit dem Live-Video beschäftigen.
Keine Angst ;-) - drei Stunden wird das hoffentlich nicht in Anspruch nehmen.

Körbel
30.01.2020, 13:53
Aus klimatischer Sicht ist am Verkehr allein der Ausstoß an CO2 relevant. Nicht der Energieverbrauch.


Meine Reden.
Also Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge und das so schnell als möglich.
Am besten aber, die Karren ganz stehen lassen zu Fuss oder mit dem Rad, wo es natürlich möglich ist.

Nobodyknows
30.01.2020, 14:04
...oder noch besser Zollformalitäten online erledigen und Gadgets an die Haustür liefern lässt!:Huhu: ...

Aber das weißt du ja (und ich schreibe es nur für die Leute, deren Internet gerade kaputt ist), nachdem Wissen heute meist nur ein Suchwort und ein Mausklick entfernt ist.;)

Das "online" kaum Strom verbraucht ist natürlich genauso klar wie der positive Aspekt der Lieferdienste auf den Arbeitsmarkt für Geringqualifizierte. Und wenn ehemals belebte Innenstädte veröden gibt es dort auch nicht mehr so viel Verkehrslärm. Das ist ein weiterer Gewinn an Lebensqualität. Wenn dann noch aus leeren Ladengeschäften Wohnungen werden... Großartig!

Sobald mein Internet wieder geht werde ich online etwas in China bestellen. :Lachen2:

Gruß
N. :Huhu:

Klugschnacker
30.01.2020, 18:31
Solange aber 99.9% der Energie im Flug-, Auto- und LKW-Verkehr aus fossilen Brennstoffen gewonnen wird, ist das praktisch deckungsgleich,

Äh... kapiert Ihr das wirklich nicht, oder veräppelt Ihr mich gerade? :Gruebeln:

LidlRacer
30.01.2020, 18:54
Äh... kapiert Ihr das wirklich nicht, oder veräppelt Ihr mich gerade? :Gruebeln:

Hm, ich weiß allerdings auch nicht so recht, worauf Du hinaus willst.
So lange wir nicht CO2-freie Energie im Überfluss haben - und das wird noch Jahrzehnte so sein - müssen wir natürlich auch Energie sparen, um CO2 zu sparen.

LidlRacer
30.01.2020, 19:30
Eben wurde in Nano (3Sat) eine interessante Energiespeicheridee vorgestellt, wobei die Energie als Lagenergie von hoch gestapelten Betonblöcken gespeichert wird:

Energy Vault: Mit Bauschrott Energie speichern (https://reset.org/blog/energy-vault-bauschrott-energie-speichern-08012019)
Der Artikel stellt allerdings auch einige Zweifel dar.

In der Schweiz wird gerade ein Prototyp gebaut. (https://www.swissinfo.ch/ger/wirtschaft/tessiner-startup-energy-vault_revolutionaere-methode-zur-speicherung-erneuerbarer-energie/45396114)

ThomasG
30.01.2020, 19:34
Re: Extinction Rebellion
Notwendiger Klimaprotest oder Ökoterrorismus?:
https://www.arte.tv/de/videos/086138-014-A/re-extinction-rebellion/

Meik
30.01.2020, 19:51
Also Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge und das so schnell als möglich.

Die gibt es nicht, und das auch noch ziemlich lange nicht.

Rohstoffgewinnung, Produktion, Produktion von Strom/Wasserstoff zum Betrieb, Entsorgung.

Wir sind auch die nächsten 50 Jahre nicht soweit emissionsfrei die Unmengen Energie zu erzeugen die wir verbrauchen, wenn überhaupt. Daher muss eins der vorrangigen Ziele sein Energie zu sparen.

Mal ganz abgesehen davon dass vieles ja auch andere negative Auwirkungen hat. Staus, Lärm, Flächenversiegelung, Schadstoffproduktion, Sondermüll und was auch immer. CO2 ist nicht das einzige was negativ auf Klima und Umwelt einwirkt. Schadstoffe, Plastikmüll, Schwermetalle, ... die Liste kann man lang fortsetzen.

ThomasG
31.01.2020, 08:35
Nicht schlecht - wenn junge Menschen mal Mumm zeigen :-)!
Sollte die Sache genehmigt gewesen sein, dann haben sie es bei mir versch ... ;-)!
Heute Abend werde ich evt. ein bisschen recherchieren und mich dazu evt. ein bisschen länger mit dem Live-Video beschäftigen.
Keine Angst ;-) - drei Stunden wird das hoffentlich nicht in Anspruch nehmen.
Ganz zum Schluß sagt Tom ein bisschen was dazu.
Die Demo dürfte nicht angemeldet gewesen sein und wurde kurz vor 10 Uhr (sie begann um etwa 7 Uhr) aufgelöst.
Die Personaldaten von den Leuten wurden vor Ort aufgenommen laut Tom.
Das wäre laut Aussage der Polizei geschehen, weil man die Daten bräuchte im Rahmen einer Ordnungswidrigkeitsangelegenheit.
Sie wären erfasst worden, um über Daten von möglichen Zeugen verfügen zu können.
https://www.facebook.com/XRMunich/videos/2342007729422817/

Nachtrag:

Wirklich blockiert haben die Aktivisten die Tiefgarage freilich nicht: Die Polizei sperrte die Zufahrt ab, schickte anfahrende Mitarbeiter zu einer anderen Einfahrt auf der Rückseite des Gebäudes und hielt die Aktivisten davon ab, diese ebenfalls zu blockieren. Kurz vor zehn Uhr löste "Extinction Rebellion" die Blockade selbst auf. Auch die drei Aktivisten, die sich festgeklebt hatten, lösten ihre Hände mit Nagellackentferner von der Säule.

Von einer Anzeige gegen ihn und die anderen Aktivisten wisse er nichts, sagt Nier. Gegen das Siemens-Geschäft wolle man aber weiter protestieren, demnächst etwa bei der Hauptversammlung des Konzerns am 5. Februar in der Münchner Olympiahalle. Auch "Fridays for Future" hat bereits angekündigt, dann zu demonstrieren. "Extinction Rebellion" werde auch kommen, sagt Thomas Nier. Und in Zusammenarbeit mit dem Dachverband der Kritischen Aktionäre wolle man auch zu den Aktionären sprechen.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-klimaschuetzer-protestieren-gegen-siemens-1.4776524

ThomasG
31.01.2020, 10:26
Aus dem Video:


:Lachanfall:

Sind Lösungsmittel nicht wassergefährdend, feuergefährlich und gesundheitsschädlich?

:Blumen:
Vielleicht gibt es da auch relativ unweltneutrale Lösungsmittel.
An anderer Stelle habe ich gehört oder gelesen man würde Nagellackentferner benutzen um Kleber von Händen zu entfernen bzw. zu lösen.
Ich bin von solchen Klebeaktionen und von stundenlangem Live-Streaming jetzt auch nicht gerade unbedingt begeistert, obwohl ich nicht wirklich beurteilen kann wie bedenklich das ist in Bezug auf die Umwelt.
Ich geh` jetzt mal Laufen und verbrenne Luxuskalorien.
Das ist leider auch nicht ganz so lupenrein.

ThomasG
31.01.2020, 12:56
Sind Lösungsmittel nicht wassergefährdend, feuergefährlich und gesundheitsschädlich?

:Blumen:
Be veggie :-P ;-)!
-> https://www.mangolds.com/shop/ozn-nagellackentferner-vegan/?gclid=EAIaIQobChMI1P2_6eOt5wIVUuJ3Ch27-gjhEAYYASABEgKe0_D_BwE

Körbel
31.01.2020, 13:50
Die gibt es nicht, und das auch noch ziemlich lange nicht.

Rohstoffgewinnung, Produktion, Produktion von Strom/Wasserstoff zum Betrieb, Entsorgung.


Du weisst wie ich es gemeint habe.
Das bei der Herstellung jede Menge Emissionen entstehen ist klar.

Mir ging es bei dem post um den alltäglichen Betrieb.

Meik
31.01.2020, 15:27
Sind Lösungsmittel nicht wassergefährdend, feuergefährlich und gesundheitsschädlich?

Kann man nicht sagen wenn man nicht weiß um welches es geht. Wasser ist auch ein Lösungsmittel. Es löst z.B. Zucker, Kaffee, diverse Salze, ...

Schwarzfahrer
31.01.2020, 19:24
Hier ist etwas zum Lesen für alle, die sich mit Details der Realität der Energiewende, speziell mit der Art und Form des beschlossenen Kohleausstiegs befassen mögen: (https://www.welt.de/wirtschaft/article205451993/Energiewende-Die-Schwaechen-des-Kohleausstiegsgesetzes.html)

Zu den einzelnen Punkten kann man sicher trefflich diskutieren, die Eingangsbehauptung stimmt auf jeden Fall :Lachen2: :
Ob das Vorhaben visionär, mutig, vorbildlich, riskant, tollkühn, wahnsinnig oder schlicht notwendig ist, liegt im Auge des Betrachters: Bei der Bewertung der Energiewende gehen die Meinungen auseinander.

Sch…, es ist inzwischen hinter der Bezahlschranke. Ich kann aber als Basis für Diskussionen die sieben im Artikel ausgeführten Punkte hier zitieren:
1. zusätzlicher Klimanutzen nicht nachweisbar (über eh existierende CO2-Handel-Effekte)
2. unklar, ob die Lücke regenerativ gedeckt werden kann
3. keine Vorbildfunktion (kein Schwein macht es uns nach)
4. Rechtliche Unsicherheiten (wohl bei Steinkohle)
5. Belastungen für die Industrie (Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze)
6. Versorgungssicherheit (für mich das größte ungelöste Problem zusammen mit 2)
7. keine gesellschaftliche Befriedung (da z.B. neue Meiler wie Datteln doch in Betrieb gehen dürften)

ThomasG
31.01.2020, 19:32
Kann man nicht sagen wenn man nicht weiß um welches es geht. Wasser ist auch ein Lösungsmittel. Es löst z.B. Zucker, Kaffee, diverse Salze, ...
Es gibt sogar Öko-Natur-Kleister :-O! https://www.kunstpark-shop.de/kleber/oeko-natur-kleister-aus-natuerlichem-klebemittel-250-g.html?gclid=EAIaIQobChMI1PSuzruu5wIVGs93Ch1EnQhaE AQYAiABEgKjpvD_BwE
Vielleicht kann man damit auch Hände an Gebäuden festkleben.
Spaß beiseite!
Ich glaube, da sind schon echt nette und sehr glaubwürdige Leute bei XR engagiert.

Klugschnacker
31.01.2020, 23:04
Ich kann aber als Basis für Diskussionen die sieben im Artikel ausgeführten Punkte hier zitieren:
1. zusätzlicher Klimanutzen nicht nachweisbar (über eh existierende CO2-Handel-Effekte)
2. unklar, ob die Lücke regenerativ gedeckt werden kann
3. keine Vorbildfunktion (kein Schwein macht es uns nach)
4. Rechtliche Unsicherheiten (wohl bei Steinkohle)
5. Belastungen für die Industrie (Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze)
6. Versorgungssicherheit (für mich das größte ungelöste Problem zusammen mit 2)
7. keine gesellschaftliche Befriedung (da z.B. neue Meiler wie Datteln doch in Betrieb gehen dürften)

Mag sein oder auch nicht. Wir können trotzdem so nicht weitermachen.

----

Übrigens: Draußen hat es gerade 13°C. Ende Januar kurz vor Mitternacht in Freiburg. Für Montag sind 17°C gemeldet.
:Huhu:

ThomasG
01.02.2020, 08:50
https://www.youtube.com/watch?v=6uEJ6uNyNPE (https://www.youtube.com/watch?v=6uEJ6uNyNPE&t=298s)

:Blumen:
Dem Typ wäre ich glaube ich möglichst aus dem Weg gegangen und hätte einen großen Bogen um ihn gemacht.
Seine Art mit den Leuten umzugehen und mit ihnen zu sprechen wirkt auf mich äußerst arrogant.

Körbel
01.02.2020, 08:56
Mag sein oder auch nicht. Wir können trotzdem so nicht weitermachen.

----

Übrigens: Draußen hat es gerade 13°C. Ende Januar kurz vor Mitternacht in Freiburg.


Das wissen viele, nur handeln will kaum einer danach.

Und man kann so herrlich lange draussen sitzen.

ThomasG
01.02.2020, 10:11
Okay, den Treibhauseffekt erklären, dass muss nicht jeder können. Aber hättest du zu Schulzeiten geschwächelt, wenn dich jemand nach CO2, H2O oder SUV gefragt hätte?

Ich geh mal davon aus, dass er dort zum Großteil voll in seiner Zielgruppe unterwegs war. Einige erkannten ihn ja direkt und scheinen wohl auch seine Videos zu schauen.
Ein bisschen den Spiegel vorhalten hat zudem noch keinem geschadet, weder durch heute Show, extra 3, TAZ, FAZ oder Hinz und Kunz...
Ich mag es grundsätzlich nicht, wenn Menschen vorgeführt werden, insbesondere durch Leute, die es beherrschen viel selbtsbewusster herüberzukommen als ein Großteil der anderen.
Diese Art miteinander umzugehen erlebe ich relativ oft und das schon seit einigen Jahren.
Vor Kurzem habe ich mich mal mit Jugendlichen unterhalten über Greta Thunberg und FfF.
Ich wurde gefragt, was mir an der heutigen Jugend nicht so gefällt.
Da habe ich gesagt, mir gefällt es nicht, dass man oft nicht so richtig erkennt, wann etwas ein Spaß ist und wann etwas in Richtung jemanden oder andere lächlich zu machen geht.
Da kam es mir schon ziemlich oft so vor, als gäbe es fließende Übergänge und häufiger würde das von der einen auf die andere Seite kippen.
Schon länger ist es nicht mehr selbstverständlich, dass man ab der 5. Klasse durchgehend Chemie und Physik hat.
Das hinterlässt Spuren.
Es ist schon ziemlich peinlich bei einer Sache mitzumachen und sie zu unterstützen, wenn man zumindest den Eindruck erweckt recht wenig Hintergrundwissen zu haben.
Manche werden aber auch einfach durch die sehr forsche Art auf die Leute zuzugehen überfahren worden sein.
Bei SUV hätte ich passen müssen, aber möglicherweise hätte mich das Kerlchen so eingeschüchtert und verunsichert durch seine Art, dass ich ziemlichen Blödsinn geredet hätte oder den Mund kaum aufbekommen hätte.

Stefan
01.02.2020, 10:57
Ist die Jugend generell ungebildet? Sicher nicht, aber ich wage zu bezweifeln, dass sich ein Großteil hier überhaupt mit der Sache auseinandersetzt, sondern vielmehr die Vorzüge des "schulfrei" haben feiern.
Dann erkläre uns doch, warum auch an samstäglichen Klimademos die Anzahl der Schüler so hoch ist? Schwänzen sie ihren Nachhilfeunterricht?

Klugschnacker
01.02.2020, 12:47
Ich bleib dabei, ein Großteil der FFF Schüler rennt mit, weil immer noch besser als Schule...

:Blumen:

Warum ist Dir dieser Punkt so wichtig bzw. was beweist das? :Blumen:

Estebban
01.02.2020, 12:57
Warum ist Dir dieser Punkt so wichtig bzw. was beweist das? :Blumen:

Das man das alles nicht ernst nehmen braucht, man sich morgen wieder in seinen SUV setzen kann wegen Arbeitsplätze und so.

Es geht um nichts anderes als die gesamte Bewegung zu diskreditieren, wahlweise als Schulschwänzer, als zu jung um irgendwas zu verstehen, als undankbar, als inkonsequent, weil Einer Nikes trägt oder Gottweiswas - alles um sich nicht mit Argumenten auseinandersetzen zu müssen.

Flow
01.02.2020, 13:05
Okay, den Treibhauseffekt erklären, dass muss nicht jeder können. Aber hättest du zu Schulzeiten geschwächelt, wenn dich jemand nach CO2, H2O oder SUV gefragt hätte?

Ich geh mal davon aus, dass er dort zum Großteil voll in seiner Zielgruppe unterwegs war. Einige erkannten ihn ja direkt und scheinen wohl auch seine Videos zu schauen.
Ein bisschen den Spiegel vorhalten hat zudem noch keinem geschadet, weder durch heute Show, extra 3, TAZ, FAZ oder Hinz und Kunz...
Bei (zehn)tausenden Probanden und den ganzen Tag Zeit lassen sich wohl immer 10 Minuten Deppen-Filmmaterial zusammenschneiden ... :Huhu:

Flow
01.02.2020, 13:09
Das man das alles nicht ernst nehmen braucht, man sich morgen wieder in seinen SUV setzen kann wegen Arbeitsplätze und so.

Es geht um nichts anderes als die gesamte Bewegung zu diskreditieren, wahlweise als Schulschwänzer, als zu jung um irgendwas zu verstehen, als undankbar, als inkonsequent, weil Einer Nikes trägt oder Gottweiswas - alles um sich nicht mit Argumenten auseinandersetzen zu müssen.
"Diskreditiert" wird in meinen Augen eher derpuma, da er die "unerlaubte" Frage nach der Motivation der Bewegung bzw. ihrer Teilnehmer gestellt hat.

Eine, wie ich denke, gesellschaftlich durchaus interessante Frage, die aber wohl eher in den GT-Thread gehört, da eben eher gesellschaftlicher denn physikalischer Natur.

Trillerpfeife
01.02.2020, 13:30
"Diskreditiert" wird in meinen Augen eher derpuma, da er die "unerlaubte" Frage nach der Motivation der Bewegung bzw. ihrer Teilnehmer gestellt hat.

Eine, wie ich denke, gesellschaftlich durchaus interessante Frage, die aber wohl eher in den GT-Thread gehört, da eben eher gesellschaftlicher denn physikalischer Natur.

klingt ja alles so, als ob wir damals jeden Freitag, voller Freude den Feinheiten des zweihebigen Jambus lauschten.

Aber ich vergesse die deutsche Tugend." Das wird durchgezogen" oder: "ist der Stoff auch noch so sinnlos, in die Birne muss er rein"

Letztendlich beneiden die autoriätshörigen User wie DerPuma doch nur die Schüler, weil sie mir ihrer Zeit was sinnvolleres anzufangen wissen und das ganze auch noch unter dem Deckmäntelchen der Klimaprotestler tun. Dabei zücken sie ihr Handy, posten was bei Insta und haben Spass, wärend der frustrierte Mittvierziger genervt in seinem SUV im Stau steht. War wohl nix mit der Freiheit und dem tollen Fahrgefühl, dass uns die Werbung so gerne vorspielt.

Estebban
01.02.2020, 13:34
"Diskreditiert" wird in meinen Augen eher derpuma, da er die "unerlaubte" Frage nach der Motivation der Bewegung bzw. ihrer Teilnehmer gestellt hat.

Eine, wie ich denke, gesellschaftlich durchaus interessante Frage, die aber wohl eher in den GT-Thread gehört, da eben eher gesellschaftlicher denn physikalischer Natur.

Niemand bestreitet das. Nicht mal FFF selbst. Aber die Streiks, Demos etc gehen seit über einem Jahr. Immer wieder gibt es hier im Thread wie auch in der generellen Öffentlichkeit gute Ansätze einer ehrlichen Diskussion. Bspw kann man sicher diskutieren was man mehr gewichtet - Klimaschutz oder Industriearbeitsplätze.

Immer wieder reinzubrüllen, dass eine Seite illegitim ist lenkt vom Kern ab. Das jemand die Schule schwänzt macht den Klimawandel nicht weniger real.
Wenn man das nach über einem Jahr immer noch immer wieder durchkauen muss wird’s zäh. Darauf will ich hinaus

Flow
01.02.2020, 13:37
klingt ja alles so, als ob [...]
Klingt das für dich so, ja ... ? :)

Trillerpfeife
01.02.2020, 13:39
Klingt das für dich so, ja ... ? :)

da stand schon noch mehr in meinem Post.

Du bist doch sehr schlau und du weißt doch ganz genau warum immer wieder das Argument mit der Schule kommt.

Hat Estebban ja teilweise beschrieben.

Flow
01.02.2020, 13:41
wie war denn deine Schulzeit? Sorry für OT
Kommste nach Berlin, geb' ich Kaffee aus, erzähl' ich dir was, kannste ehrfürchtig dein Haupt neigen ... :Lachen2:

Körbel
01.02.2020, 13:47
Die Schüler mit wirklichem Interesse an der Sache gibt es, aber ein weitaus größer Anteil interessiert das eben mal nicht die Bohne.


Ist bei den Gegnern aber ähnlich.

Klugschnacker
01.02.2020, 13:47
"Diskreditiert" wird in meinen Augen eher derpuma, da er die "unerlaubte" Frage nach der Motivation der Bewegung bzw. ihrer Teilnehmer gestellt hat.


Diese Frage wird doch landauf, landab geäußert und auch diskutiert. Ich sehe nicht, was daran unerlaubt sein soll.

Ich denke, diese Äußerungen sind durchaus erlaubt. Dasselbe gilt allerdings für die Gegenposition. Auch sie darf geäußert werden.

Letzteres wird meiner Meinung nach im politisch rechtem Meinungsspektrum, wo man sich gerne als Opfer stilisiert, nicht berücksichtigt.

Trillerpfeife
01.02.2020, 13:49
Kommste nach Berlin, geb' ich Kaffee aus, erzähl' ich dir was, kannste ehrfürchtig dein Haupt neigen ... :Lachen2:

genau das meinte ich ....




kurz gefasst. Mir ist jeder demonstrierende Schüler lieber, als die ganzen angepassten. "der Menschheit wird schon was einfallen" Runterbeter. :)

Trillerpfeife
01.02.2020, 13:52
Und um wieder den Bogen zu spannen: Leider ist das am linksextremen Rand auch nicht viel besser.

eh cool.

du setzt das "politisch rechtem Meinungsspektrum" mit dem linksextermen Rand gleich.

FfF ist linksextrem?

Klugschnacker
01.02.2020, 13:56
Und um wieder den Bogen zu spannen: Leider ist das am linksextremen Rand auch nicht viel besser.

Ja, da würde ich Dir tendenziell zustimmen.

Allerdings ist die gefühlte Benachteiligung des rechten Lagers im Moment doch recht ausgeprägt. Beispielsweise fühlt man sich durch einen Komplott fast der gesamte Presse, und einem internationalen Kartell der meisten Wissenschaftler sowie einer gesellschaftlichen Meinungsdiktatur ganz besonders benachteiligt.

Flow
01.02.2020, 13:57
Ich denke, diese Äußerungen sind durchaus erlaubt. Dasselbe gilt allerdings für die Gegenposition. Auch sie darf geäußert werden.
Was ist denn die "Gegenposition" zu einer Frage ?

Trillerpfeife
01.02.2020, 14:01
Kommt halt drauf an, was man unter "demonstrieren" versteht. Da ist scheinbar auch jeder Jeck anders (Stichwort Mitläufer). Und der Rest ist auch reines Schubladendenken. Nicht jeder der dran glaubt, dass die Menschheit in der Lage ist Lösungen zu finden ist automatisch ein "Runterbeter".

na da kommen wir uns doch näher. genauso unautomatisch ist nicht jeder demonstrierende Schüler ein Mitläufer. Und die Frage, wieviele es sind, wird mit gefühlten Wahrheiten beantwortet.


Und es bleibt immer noch die Frage, warum z.B Leute wie du, immer wieder auf dem Schulschwänzer Thema rumreiten.

Trillerpfeife
01.02.2020, 14:03
Oh Mann, lass stecken... Was genau verstehst du an meiner Feststellung in #7288 nicht?

hab ich sie missverstanden?

dann beschreibe mir bitte, was für dich das "rechte Meinungsspektrum" ist, z.B wo es anfängt, und wie du Linksextrem definierst.

Flow
01.02.2020, 14:05
kurz gefasst. Mir ist jeder demonstrierende Schüler lieber, als die ganzen angepassten. "der Menschheit wird schon was einfallen" Runterbeter. :)
Ja, da wird viel mit Klischee-Bildern gearbeitet. Die glorifizierte Jugend auf der einen Seite, der verachtete "weiße alte Mann" auf der anderen Seite. Nimmt teilweise pädophile (im wörtlichen Sinn) Züge an.

Trillerpfeife
01.02.2020, 14:08
Ja, da wird viel mit Klischee-Bildern gearbeitet. Die glorifizierte Jugend auf der einen Seite, der verachtete "weiße alte Mann" auf der anderen Seite. Nimmt teilweise pädophile (im wörtlichen Sinn) Züge an.

irre, das durschaust du sofort, aber das es die "andere" Seite genauso macht, das übersiehst du.

Flow
01.02.2020, 14:10
irre, das durschaust du sofort, aber das es die "andere" Seite genauso macht, das übersiehst du.
Keine Lust auf "eine Seite <-> andere Seite"-Streitereien ... :Blumen:

Trillerpfeife
01.02.2020, 14:10
Ersetze Schulschwänzer durch Mitläufer, dann weißt du worauf ich hinaus will.
Und mit Mitläufern meine ich wirklich auch nur die Leute, die kein Sachinteresse haben aber trotzdem mitlaufen. Ausdrücklich nicht die Leute die von einer Sache überzeugt sind, aber lediglich kein Interesse haben, sich selbst für diese Sache zu engagieren.

ok.

dann erlaube mir die Gegenfrage. Was zeichnet die Klimaleugner Mitläufer so aus, dass man mit ihnen nicht so hart ins Gericht geht. Etwa, dass sie sich einen Dreck um die Zukunft ihrer Kinder scheren?

:)