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Periodisation vs. Reverse Periodisation - Seite 9 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Alt 26.01.2017, 11:07   #65
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
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Registriert seit: 16.09.2006
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Beiträge: 22.934
Zitat:
Zitat von -MJ- Beitrag anzeigen
Und am erfolgreichsten waren die Athleten, die sie am meisten Training unter der aeroben Schwelle gemacht haben, gerade eben auch in den letzten 2 Monaten vor dem Wettkampf. … Am erfolgreichsten waren also die, die gerade auch in den 2 Monaten der klassischen Build-Phase am meisten lockeres Training und am wenigsten Zone 2 Training gemacht haben (der Bereich des Wettkampftempos - mittleres bis oberes Ga1 bei den meisten Athleten) .

… Die Studie bringt also deutliche Hinweise dafür, das Zone 1 Training im größten Umfang kurz vor dem Wettkampf am meisten bringt.…

Zusammengefasst heißt dass, es waren die Athleten am erfolgreichsten, die nicht in Base 3 die meisten Kilometer geschrubbt haben, sondern in der Buildphase und sie waren umso erfolgreicher, je weniger sie das Wettkampftemp (Zone 2) in der Buildphase trainiert haben.
Du sprichst einen interessanten Punkt an, der mich auch beschäftigt. Ich interpretiere die Ergebnisse der Studie jedoch auch in einer anderen Richtung, als Du es in Deiner obigen Argumentation tust. Die Frage, die ich mir stelle lautet: "Warum vertrugen die Studienteilnehmer so wenig GA2 bzw. warum sprachen sie so schlecht darauf an?".

Denn in der Praxis beobachte ich durchweg ordentliche Leistungsentwicklungen durch die GA2-Intervalle in der BUILD- und PEAK-Phase. Warum war das bei den Studienteilnehmern nicht der Fall?

Die Studienteilnehmer haben nach der Methode der Reverse Periodisation trainiert. Möglicherweise war dadurch ihre Ausdauergrundlage schwach entwickelt, gemessen an den Anforderungen einer Langdistanz. Gut abgeschnitten haben im Rennen dann jene Athleten, welche die GA1-Grundlage bis zum Renntag noch nachgeholt haben. Wer jedoch mit unzureichender Grundlage auf GA2-Intervalle gesetzt hat, hat sich überfordert und im Rennen dafür gebüßt.

Das könnte zu der irrtümlichen Schlussfolgerung führen, dass ein umfangreiches GA1-Training direkt vor dem Wettkampf besser sei, als GA2-Einheiten. Hätte man jedoch klassisch periodisiert, nämlich zuerst eine grundsolide Ausdauergrundlage aufzubauen und danach das Wettkampftempo einzuschleifen, hätte man möglicherweise noch bessere Wettkampfleistungen erreicht.

Ich möchte das nicht behaupten, sondern nur als Interpretationsmöglichkeit zur Diskussion stellen. Denn einen gewissen Widerspruch der Studie zu den Erfahrungen vieler erfolgreicher Athleten lässt sich nicht ganz abstreiten.
__________________
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Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2017, 11:42   #66
macoio
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Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Dresden (Gauernitz)
Beiträge: 1.172
unter http://www.triathlon.org/uploads/doc...riat hlon.pdf gibts im letzten Artikel noch ein klein wenig mehr zu lesen als im Abstract, an den Volltext kommt man glaub nirgends kostenlos ran.
Was bei der Studie irgendwie fehlt ist der Zusammenhang der Faktoren Trainingsumfang und Intensitätsverteilung. Man erhält zwar vermeintliche Korrelationen (mit teilweise recht schlechten Korrelationsfaktoren) zwischen Trainingsumfang und Renn-performance und zwischen Intensitätsverteilung und Renn-performance aber das die wenig-trainierer gleichzeitig die mit höheren Intensitätsanteilen waren bleibt eine Vermutung.
macoio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2017, 11:46   #67
macoio
Szenekenner
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Dresden (Gauernitz)
Beiträge: 1.172
die einzige umfangreichere Literatur zum Thema welche mir bekannt ist, ist "The Triathletes Guide to Training with Power" von Philip Friere Skiba. Die ist aber leider nur noch mit horrenden Portokosten erhältlich, das Vorgängerbuch "Scientific Training for Triathletes" quasi gar nicht mehr, auch nicht vom Autor selbst.
Ersteres habe ich und wollte eigentlich mal das Quellenverzeichnis scannen und für interessierte hier reinstellen aber ich hab mein Exemplar gestern noch nicht gefunden
macoio ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2017, 13:29   #68
-MJ-
Szenekenner
 
Registriert seit: 23.07.2014
Beiträge: 230
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
. Die Frage, die ich mir stelle lautet: "Warum vertrugen die Studienteilnehmer so wenig GA2 bzw. warum sprachen sie so schlecht darauf an?".

Denn in der Praxis beobachte ich durchweg ordentliche Leistungsentwicklungen durch die GA2-Intervalle in der BUILD- und PEAK-Phase. Warum war das bei den Studienteilnehmern nicht der Fall?

Die Studienteilnehmer haben nach der Methode der Reverse Periodisation trainiert. Möglicherweise war dadurch ihre Ausdauergrundlage schwach entwickelt, gemessen an den Anforderungen einer Langdistanz. Gut abgeschnitten haben im Rennen dann jene Athleten, welche die GA1-Grundlage bis zum Renntag noch nachgeholt haben. Wer jedoch mit unzureichender Grundlage auf GA2-Intervalle gesetzt hat, hat sich überfordert und im Rennen dafür gebüßt.

Das könnte zu der irrtümlichen Schlussfolgerung führen, dass ein umfangreiches GA1-Training direkt vor dem Wettkampf besser sei, als GA2-Einheiten. Hätte man jedoch klassisch periodisiert, nämlich zuerst eine grundsolide Ausdauergrundlage aufzubauen und danach das Wettkampftempo einzuschleifen, hätte man möglicherweise noch bessere Wettkampfleistungen erreicht.

Ich möchte das nicht behaupten, sondern nur als Interpretationsmöglichkeit zur Diskussion stellen. Denn einen gewissen Widerspruch der Studie zu den Erfahrungen vieler erfolgreicher Athleten lässt sich nicht ganz abstreiten.
Keine Ahnung, ob sie schneller gewesen wären, wenn sie klassisch periodisiert hätten. Das kann man sich hinterher natürlich immer fragen, ob es nicht anders noch besser gewesen wäre. Müßte man wohl wirklich in einer neuen Studie herausfinden.

Die Studien, die es zum polarisierten Training gibt, sprechen sich ja eigentlich alle gegen Ga2 Training und für polarisierendes Training aus, dh. Zone1 80-90%, der Rest Zone3.

http://www.sgsm.ch/fileadmin/user_up..._Holfelder.pdf

Wobei den Teilnehmern aus der oberen Studie Zone 3 Training auch nicht richtig gut bekommen ist.

Ein Beispiel für den Erfolg einer umgekehrten Periodisierung wäre Lionel Sanders.
Der meidet aus schlechter Erfahrung komplett das Ironman Wettkampftempo im Training und der hat ja vor kurzem die dritt schnellste Zeit mit einem nur 5 wöchigen Grundlagenblock vor dem Rennen geschafft.

https://lsanderstri.com/2016/11/25/imaz-lessons-part-1/

"If you have been following along for a while now, you will recall that my major lesson from Kona 2015 was that spending lots of time at race pace does not make race pace easier. My conclusion was that spending time significantly above race pace and the remainder of the time significantly below race pace, is what makes race pace easier. I took this conclusion one step further in 2016 and decided that in order to get my intervals as high as possible above race pace, I was not going to do any sessions with unnecessary levels of volume."
-MJ- ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2017, 14:08   #69
sabine-g
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Benutzerbild von sabine-g
 
Registriert seit: 05.01.2015
Beiträge: 11.140
Wenn man nur sehr wenig schnelles Zeug trainiert, so wirkt dieses Tempo natürlich sehr fordernd.
Wenn man dann in der "Build Phase" (oder halt in der Zeit, in der es Richtung Wettkampf geht) viel schnell trainieren will, so wird das kaputt machen.
Habe daher selber experimentiert und versucht das Tempo so gut wie es geht schon vorher einzuschleifen um dann davon zu profitieren und im Wettkampf noch ne Schippe draufzulegen.
Man ist dann schneller als je zuvor.
sabine-g ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.01.2017, 14:40   #70
chrishelmi
Szenekenner
 
Registriert seit: 28.03.2007
Beiträge: 288
Ich habe eine Frage zu der Studie, hat man die Probanden nach Zufallsprinzip eingeteilt, also in die langsamen GA1 Trainierer und diejenigen die mehr GA2 machen, oder hat man die (laut Trainingsplan) trainieren lassen und nachher quasi ausgewertet?

" l. The only difference between
programs was related to total volume, which was set
according to time availability and performance level.
Three different versions of this common program were
designed and prescribed, with the only difference being
total volume, but keeping constant the main variables described herein."

Weil hier liest es sich so, als hätten alle grundsätzlich den selben Plan bis auf die Trainingsstunden und natürlich an das Level angepasst!?
Vielleicht habe ich es ja auch überlesen/falsch verstanden, mein Englisch ist schon ein wenig verstaubt?
chrishelmi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2017, 00:17   #71
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 22.934
Zitat:
Zitat von -MJ- Beitrag anzeigen
Ein Beispiel für den Erfolg einer umgekehrten Periodisierung wäre Lionel Sanders.
Der meidet aus schlechter Erfahrung komplett das Ironman Wettkampftempo im Training und der hat ja vor kurzem die dritt schnellste Zeit mit einem nur 5 wöchigen Grundlagenblock vor dem Rennen geschafft.
Ja, aber auf Hawaii 2016 ist er auf dem Rad enorm eingebrochen. Auf den zweiten 90 Kilometern fuhr er 40 Watt schwächer als auf den ersten 90 Kilometern. In der letzten Radstunde fuhr er sogar 60 Watt schwächer als in der ersten Hälfte. Ohne die Details zu kennen, könnte man das als Mangel an Kraftausdauer oder Ausdauer interpretieren. Oder auf eine wackelige Form aufgrund ungünstiger Periodisierung für das wahrscheinlich wichtigste Rennen im Jahr.

Auch bei der Periodisierung von Daniela Ryf bin ich gespalten. Klar, sie hat ihren Hawaii-Titel verteidigt. Aber ihre Formschwäche bei der 70.3-WM hat sie vermutlich eine Million Dollar gekostet. Dabei war sie auf dieser Distanz seit Jahren ungeschlagen.
Klugschnacker ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.01.2017, 03:01   #72
macoio
Szenekenner
 
Registriert seit: 29.10.2006
Ort: Dresden (Gauernitz)
Beiträge: 1.172
das ganze an den Beispielen einzelner Personen einschließlich sich selbst bzw. an den Erfolgen oder Misserfolgen einzelner Trainer festzumachen ist statistisch fragwürdig. Außerdem reden wir hier von periodisierung und reverse periodization und jeder meint damit irgendetwas anderes. Ich habe mir heute mal die Trainingspläne hier auf der Seite zu Gemüte geführt (ich glaube konkret MD 15h Mittwöchler), das was da in der Prep-phase beim Radeln steht mit den vielen intensiven Rolleneinheiten würde bei mir durchaus schon fast als "reverse periodization" durchgehen, während sich der Lauf-Aufbau sehr konservativ gestaltet.

Ich habe mittlerweile das Skiba-Buch wiedergefunden, er bezieht sich hauptsächlich auf die Autoren Tschiene und Verkhoshansky, leider habe ich noch keine zugänglichen verwertbaren Artikel von den beiden ergoogeln können. Dafür habe ich eine lustige Studie gefunden die sich mit den Fehlern beschäftigt die alle welche zur Periodisierung forschen so machen, sehr lesenswert:

http://www.jssm.org/gecjssm-16-27.xml.xml
(nach Eingabe des Sicherheitscodes gibt es Vollzugriff)

Abstract
Periodization is a core concept in training. Recently, systematic
reviews and meta-analyses have attempted to provide a comprehensive
overview of the topic, but theoretical criticisms have
arisen with regard to how such research has been conducted.
The purpose of the study was to review comprehensively the
conceptual and methodological issues surrounding empirical
research on periodization in training with human subjects. A
search was conducted late in February 2016 on Academic
Search Complete, CINAHL Plus, MedicLatina, MEDLINE,
PsycINFO, PubMed, Scielo, Scopus, SPORTDiscus and Web of
Science. Forty-two randomized or randomized controlled trials
were retrieved. Problems emerged in three domains: (a) Conceptually,
periodization and variation were applied differently in
research, while no empirical research tested predictions concerning
direction, timing or magnitude of the adaptations; (b) Study
design: More than 95% of papers investigated the ‘physical’
factor (mainly strength). Research on long-term effects was
absent (no study lasted more than nine months). Controlling for
confounding factors such as nutrition, supplementation and
medication was largely ignored; (c) Data analysis was biased as
dispersion in responsiveness was ignored when discussing the
findings. Overall, research on periodization fails to analyze the
conceptual premises proposed by these approaches.
macoio ist offline   Mit Zitat antworten
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