wer weiss, wer dann der hero ist.
Oder jedes jahr wird die reihenfolge vorher ausgelost. Welch ein spaß.
Ich glaube jeder will einen Zielsprint auf einem TT nach 8h sehen, bei dem mindestens ein Athlet kolabiert, aber ob das so gut für die Athleten ist? Ähnliches mit schwimmen zum Schluss, da gehts dann auch eher um den Kampf gegen das Ertrinken, statt um schwimmen. Würde aber bestimmt für gute Einschaltquoten sorgen.
Ich habe da mal nen Gedanken: Der Frodo ist schuld an Langes Höhenflug! Und 2019 wird alles anders!
2017 Hawaii: Frodo raus, Lange gewinnt. Bei einem fitten Frodo wäre das evtl. anderes ausgegangen. Aber so kommt’s dann halt: In der darauffolgenden Saison (2018) räumt Frodo mit Schaum vor dem Mund alles ab. Sanders (und andere) bekommen Panik, weil der Frodo so übermächtig ist. Die probieren herum und/oder trainieren sich kaputt. Der einzige, der ruhig bleibt ist Lange: Aufbau über die Saison – vermutlich auch mit der Erfahrung von Faris (der dazu bestimmt viel beitragen konnte, denn er hat Hawaii kein zweites Mal gewonnen!).
Was ich sagen wollte: Ich finde der Lange hat nicht einfach „nur“ Hawaii gewonnen oder einen Streckenrekord aufgestellt. Das Krasse war ja: Die versammelte Weltelite hatte nicht die geringste Chance. Wer hat spätestens ab der Mitte des Radfahrens ernsthaft daran gezweifelt, dass er das Ding macht? Und wie locker hat das ausgesehen! Klar, die Bedingungen haben ihm in die Karten gespielt, dazu Kienle raus etc. Es gab de facto aber niemand, der ihn auch nur irgendwie gefährdet hat. Nix mit epischer Battle – der hat einfach mit dem Hammer draufgehauen. Er war in einer eigenen Liga! Dafür hat er meinen allerhöchsten Respekt. Es ist ja nicht so, dass die anderen alle Bratwürste wären und das ganze Jahr nur a bisserl baden/radeln/joggen würden.
Ich glaube das spielt (unterbewusst) eine Rolle bei der Beurteilung seiner Person. Er hat ja nicht nur gewonnen, sondern ziemlich schnell war klar, dass da keiner ne Chance hat. Dazu kommt, dass er wohl im Gegensatz zu (fast) allen anderen über das Jahr alles richtig gemacht hat. Viele andere (inkl. Frodeno) haben sich ungeniert über die Saison zerstört. Den Klassenprimus oder den Streber mag „man“ halt grundsätzlich nicht!
Vielleicht sind wir also doch noch nicht soweit, dass man lustig mehrere Höhepunkte mit absoluter Top-Leistung über das Jahr verteilt haben kann?
Vielleicht ist dieses Rennen eine Zäsur und viele fokussieren sich nächstes Jahr wieder stärker ausschließlich auf Hawaii.
Was meint Ihr?
Die ganze Diskussion um die Renntaktik kommt doch nur daher, dass man sich durch "cleveres" Fahren auf dem Rad einen sehr großen Vorteil aneignen kann gegenüber dem, der darauf angewiesen ist auf dem Rad die nötigen Minuten herauszuholen. Wenn man einen Mindestabstand plus Sicherheitsreserve vorschreiben würde, der diesen Effekt auf ein Minimum beschränken würde, gäbe es diese Diskussion nicht, da sich der hinten in der "Gruppe" genau so anstrengen müsste wie derjenige, der vorne fährt.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Wenn man einen Mindestabstand plus Sicherheitsreserve vorschreiben würde, der diesen Effekt auf ein Minimum beschränken würde, gäbe es diese Diskussion nicht, da sich der hinten in der "Gruppe" genau so anstrengen müsste wie derjenige, der vorne fährt.
Nur hat ja ein Lange die Regeln nicht gemacht, sondern verhält sich so wie er darf und was ihm den Titel bringt. Ich sehe darin nichts verwerfliches.
In welchem anderen Sport werden Athleten denunziert, die für den Erfolg die Möglichkeiten innerhalb der Regeln nutzen?
Von mir an dieser Stelle auch nochmal herzlichen Dank für die Übertragung und ein großes Lob an alle. Ich fand die Einschätzungen von Boris Stein wirklich toll. Im Besonderen seine Auführungen zu Kienle haben wirklich gepasst.
Die ganze Diskussion um die Renntaktik kommt doch nur daher, dass man sich durch "cleveres" Fahren auf dem Rad einen sehr großen Vorteil aneignen kann gegenüber dem, der darauf angewiesen ist auf dem Rad die nötigen Minuten herauszuholen. Wenn man einen Mindestabstand plus Sicherheitsreserve vorschreiben würde, der diesen Effekt auf ein Minimum beschränken würde, gäbe es diese Diskussion nicht, da sich der hinten in der "Gruppe" genau so anstrengen müsste wie derjenige, der vorne fährt.
Wo ist die Petition "Abstand auf 20m verlängern !" ?
Ich will mich auch eintragen ...
Zur "cleveren" Gewinn-Strategie gehört wohl auch das Verhalten während der Saison.
Unsere Helden, die das Ganze spannend machen sollten, haben sich nahezu alle schon vorher selbst zerschossen, so daß spätestens beim Marathon kein wahrer Konkurrent für Lange mehr übrig war ...
Dachte mir den Sommer über schon, daß sich (oder Faris den) Lange etwas zurückhält und auf Hawaii fokussiert. Ich meine Faris hätte pre race auch beim Frühstücks-Bob die Einsicht offenbart, daß er selbst seinerzeit zu vorbelastet/nicht frisch genug aus der Vorsaison nach Hawaii gereist wäre. Insofern den Lange womöglich strategisch perfekt in die Spur gebracht.