Dass die Studien zum VO2max Training nicht ernst zu nehmen sind, kann ich nicht nachvollziehen.
Das ist gut, denn das habe ich auch nicht gesagt. Man soll sie nur nicht zu ernst nehmen. Mir ging es um die Power der Studien. In der Tendenz liegen diese Studien gar nicht mal so falsch. Nur die ermittelten Effektstärken sind zu hoch. Vor diesem Problem stehen alle empirischen Wissenschaften, die notwendigerweise mit kleinen Stichproben arbeiten müssen. Deshalb sollte man sich diese Studien aufmerksam durchlesen aber nur ins eigene Training integrieren, wenn es aus mehreren Richtungen Hinweise gibt, dass eine Änderung des Trainingsplans sinnvoll ist.
Das ist gut, denn das habe ich auch nicht gesagt. Man soll sie nur nicht zu ernst nehmen. Mir ging es um die Power der Studien. In der Tendenz liegen diese Studien gar nicht mal so falsch. Nur die ermittelten Effektstärken sind zu hoch. Vor diesem Problem stehen alle empirischen Wissenschaften, die notwendigerweise mit kleinen Stichproben arbeiten müssen. Deshalb sollte man sich diese Studien aufmerksam durchlesen aber nur ins eigene Training integrieren, wenn es aus mehreren Richtungen Hinweise gibt, dass eine Änderung des Trainingsplans sinnvoll ist.
Ja, kann ich so stehen lassen. Agreed!
Geändert von Adept (17.02.2020 um 18:42 Uhr).
Grund: Ist nicht überheblich gemeint.
Edit: Zum zweiten offenen Punkt: Seilers Studie 4x4 vs 4x8 vs 4x16 weist auf die 90% HRmax hin, denn die effektivste Form war 4x8 mit 90% HRmax. Weist darauf hin, weil es natürlich auch andere Gründe haben kann. Korrelation ist nicht Kausalität. Trotzdem. :-)
Nein, bein der zweiten Studie, liegt eine Herzfrequenzbereich vor.
Kann natürlich sein, das bei den 8min die % von der VO2 max am besten gepasst haben.
Ansonsten kommt es natürlich drauf an, wo man seine Schwächen hat. Hier (min 18-24)ist zum Beispiel gut erklärt, wie man das testen kann.
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2022 Duathlon EM Alsdorf 5. Rang AK 40 Racebericht
Nein, bein der zweiten Studie, liegt eine Herzfrequenzbereich vor.
Kann natürlich sein, das bei den 8min die % von der VO2 max am besten gepasst haben.
Ansonsten kommt es natürlich drauf an, wo man seine Schwächen hat. Hier (min 18-24)ist zum Beispiel gut erklärt, wie man das testen kann.
Warum hast du in deinem Vortrag nicht noch kürzere Intervalle betrachtet, also eher Intervalle im Bereich von 30s?
Also z.B. 10X30/30 oder 2X 8x30/30 etc.
Wenn ich an HIIT denke, sind das für mich primär diese Form der Intervalle. Dies sind dann auch oft die Intervalle, die man sieht wenn es um HIIT und Vo2max geht.
Siehst du hier die Schlussfolgerung, dass noch intensiver als die 4min zu noch schlechteren Ergbnissen kommt, oder würdest du dann immer Studien heran ziehen um eine Aussage zu treffen. Vielleicht kippt dann das Ergebniss zu gunsten der HIIT Intervalle. Meines Wissens hast du diese Intervalle ja auch immer Empfohlen.
Hallo Bernd,
ich bin zwiegespalten. Ich kann Dir keine klare Antwort geben. Es war auch nicht das Ziel dieser Sendung meine eigene Meinung darzustellen. Sondern ich wollte über die wissenschaftlichen Ergebnisse von Seiler sprechen.
Interessant war für mich, das laut einer seiner Studien kurze Intervalle von 2-4 Minuten Dauer zwar die maximale Sauerstoffaufnahme ebenso stark verbesserten wie Intervalle von 5-10 Minuten Dauer; jedoch zeigten die langen Intervalle deutlich größere Verbesserungen bei den Testwettkämpfen (7km Berglauf und 12km Rollski). Und darauf kommt es schließlich an.
Bei der Frage, welche dieser drei Intervallformen die erfolgreichere sei:
- 4x 4min
- 4x 8min
- 4x 16min
wurden die Verbesserung von vier Werten überprüft: Maximale Sauerstoffaufnahme, Leistung bei VO2peak, Leistung bei 4mmolLaktat, Time to exhaustion bei 80% VO2max. Im Durchschnitt über alle Teilnehmer waren die 4x8min am besten, und zwar bezüglich der Verbesserung jedes dieser Werte. Jedoch war die Streuung der Ergebnisse unter den Teilnehmern sehr groß.
Ich lasse meine Athleten Intervalle wie 10x 30/30 als auch 4x 4min absolvieren, außerdem natürlich vor allem wettkampfspezifische Intervalle. Allerdings reduziere ich bei den 4x 4min das Tempo geringfügig. Dadurch sind sie leichter verdaulich und auch mental leichter zu bewältigen. Der Trainingseffekt ist dennoch gegeben, sofern man sich das Trainingsziel (Marathonlauf, Mittel- und Langdistanz) vergegenwärtigt.
Ich kann es nicht wissenschaftlich belegen, aber mein Eindruck ist, dass nicht die Athleten mit den höchsten Trainingsintensitäten gute Rennen machen, sondern eher jene mit hohen Umfängen im GA-Bereich. Insofern ist für mich die Debatte um die wirksamste Intervall-Trainingsform zwar sehr interessant, aber nicht entscheidend.
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Ich kann es nicht wissenschaftlich belegen, aber mein Eindruck ist, dass nicht die Athleten mit den höchsten Trainingsintensitäten gute Rennen machen, sondern eher jene mit hohen Umfängen im GA-Bereich. Insofern ist für mich die Debatte um die wirksamste Intervall-Trainingsform zwar sehr interessant, aber nicht entscheidend.
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Nicht zu vergessen, dass gerade bei Trainingsformen mit den höchsten Intensitäten, das Verletzungsrisiko ab einem bestimmten (individuell schwer vorhersagbaren) Niveau gravierend ansteigt.
Consistency is key!
Jedes Trainingsprogramm, dass über einen längeren Zeitraum ohne ungeplante Pausen durchgezogen werden konnte, ist einem Trainingsprogramm, in das ungeplante Pausen wegen Verletzung oder Überlastung eingestreut werden musst, überlegen.
ich bin zwiegespalten. Ich kann Dir keine klare Antwort geben. Es war auch nicht das Ziel dieser Sendung meine eigene Meinung darzustellen. Sondern ich wollte über die wissenschaftlichen Ergebnisse von Seiler sprechen.
Interessant war für mich, das laut einer seiner Studien kurze Intervalle von 2-4 Minuten Dauer zwar die maximale Sauerstoffaufnahme ebenso stark verbesserten wie Intervalle von 5-10 Minuten Dauer; jedoch zeigten die langen Intervalle deutlich größere Verbesserungen bei den Testwettkämpfen (7km Berglauf und 12km Rollski). Und darauf kommt es schließlich an.
Bei der Frage, welche dieser drei Intervallformen die erfolgreichere sei:
- 4x 4min
- 4x 8min
- 4x 16min
wurden die Verbesserung von vier Werten überprüft: Maximale Sauerstoffaufnahme, Leistung bei VO2peak, Leistung bei 4mmolLaktat, Time to exhaustion bei 80% VO2max. Im Durchschnitt über alle Teilnehmer waren die 4x8min am besten, und zwar bezüglich der Verbesserung jedes dieser Werte. Jedoch war die Streuung der Ergebnisse unter den Teilnehmern sehr groß.
Ich lasse meine Athleten Intervalle wie 10x 30/30 als auch 4x 4min absolvieren, außerdem natürlich vor allem wettkampfspezifische Intervalle. Allerdings reduziere ich bei den 4x 4min das Tempo geringfügig. Dadurch sind sie leichter verdaulich und auch mental leichter zu bewältigen. Der Trainingseffekt ist dennoch gegeben, sofern man sich das Trainingsziel (Marathonlauf, Mittel- und Langdistanz) vergegenwärtigt.
Ich kann es nicht wissenschaftlich belegen, aber mein Eindruck ist, dass nicht die Athleten mit den höchsten Trainingsintensitäten gute Rennen machen, sondern eher jene mit hohen Umfängen im GA-Bereich. Insofern ist für mich die Debatte um die wirksamste Intervall-Trainingsform zwar sehr interessant, aber nicht entscheidend.
Grüße,
Arne
Danke für diese Einblicke! Was ich besonders interessant fand, war deine erwähnte Studie, dass im Triathonbereich das Training im "mittleren" Bereich dem Polarisierten Training überlegen sein kann. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6873141/).
Das ist ja ein überraschendes Ergebnis, wenn man einige andere Studien zum Vergleich von POL zu THR zu TRAD anschaut, zB. Stöggl.
Triathlon scheint durch seine anderen Anforderungen als Langlauf und Radsport von anderen Methoden zu profitieren, da die MD/LD im überwiegend im GA1-2 Bereich absolviert wird.