Hi Keksi (ich liebe deinen Nick wirklich sehr...),
ich bin bekennende Trainingsplan-Fanatikerin! Ich könnte mir nicht vorstellen, ohne Pläne von einem Trainer zu trainieren, der diese für mich einigermaßen individuell erstellt.
Ich habe keinen Bock, mich mit Trainingsplanung zu befassen und liebe es, die Pläne einfach zu erfüllen. Das macht mich und den Trainer zufrieden.
Mein Tipp: Probiere es doch einfach mal aus. Wenn's nix für dich ist, lässt du es halt wieder.
Wenn du selbst keine Ahnung davon hast, wie dein Training sinnvoll zu gestalten ist und es dir die Geldausgabe wert ist und wenn du dem Plan zeitlich folgen kannst und wenn du bereit bist, dich diesem unterzuordnen, bringt dir ein professioneller Trainingsplan etwas.
Für mich müsste ein Trainingsplanersteller zu flexibel sein, da jobmäßig immer was dazwischen kommen kann, ich mich mit den Einheiten auch am Wetter orientiere und manchmal abends einfach zu platt bin, um mich überhaupt noch einem Plan zu beugen. Dazu habe ich mittelfristig keine konkreten sportlichen Ziele mehr, die ich erreichen will bzw. nicht auch allein erreichen könnte. In der Summe rentiert sich das nicht, bzw. ist es mir das nicht wert und deswegen spare ich mir diese Ausgabe einfach.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Sklavisch nach Trainingsplan üben kann schon einsam machen
und nur rumspielen ist auch nicht zielführend.
Die Wirklichkeit wird vermutlich irgendwo dazwischenliegen.
Wo DEINE richtige Mischung liegt mußt Du selber rausfinden.
Wie soll Dir ein Trainer sagen können was Dir Spaß macht ?
=> Was sind Deine Ziele (woDuwolle) ?
Bei mir war es anfangs so, daß mir eine Bekannte, die mal MTB Worldcup vorne gefahren ist, Trainingpläne geschrieben hat.
Die waren echt gut (haben bei mir gute Wirkung gezeigt) und auch die Erklärungen/Diskussionen dazu waren gut.
Dann habe ich gedacht jetzt gehst du zu so einem "Sportwissenschaftler" und alles wird noch besser.
Der hat mich natürlich in meinem Glauben bestärkt weil er ja auch den "theoretischen Background" hat...
Pustekuchen...
Wenn das seriös sein soll, muß der Trainer Dich erstmal kennenlernen, muß sehen wie Du auf Trainingsreize reagierst, muß
Dich in Trainings- und Wettkampfsituationen erleben.
Du mußt den Trainer kennen- und interpretieren lernen.
Das dauert ... schon mal eine Saison oder länger...
Aber warum sollte sich ein Trainer mit mir Hobby-Hansel seriös beschäftigen ? Weltmeister werd ich nicht mehr...also gehts hier ums geldverdienen und hoffnungbewahren. Nebenbei wird man ja sogar noch besser auch mit einem Standardtraingsregime...
In der Zeit kannst Du aber auch 'ne Menge Bücher zum Thema lesen, Dich mit guten Leuten unterhalten und fragen was die so machen und warum und verstehen wie Training und Dein Körper funktioniert. Als Basis wäre ein Standardtraingsplan schon mal gut.
Und dann modifizieren und beobachten was passiert. Genau das macht der Trainer auch.
Ich habe dem sogenannten "M.A. Sportwiss." gekündigt.
Das war kein Training sondern Seniorenbespaßung...ich hab den Eindruck gewonnen der hatte Angst das ich umfalle und er dann schuld ist...
Ich frag mich hinsichtlich Trainingspläne und deren Sinnhaftigkeit, wie überhaupt das Alltagsleben dahingehend berücksichtigt wird. Es ist ein Unterschied, ob du den Tag über im klimatisierten Büro sitzt, oder bei 30 Grad als Gerüstbauer arbeitest, oder als Arzt ne 24 Stundenschicht mit viel Stress hattest. Bedeutet am Samstag 5 Stunden Kaminholzhacken, das ich ne Krafttrainingseinheit abgedeckt habe oder gar 2, wie ist es zu berücksichtigen, das ich als freiwilliger Feuerwehrmann nachts einen Einsatz unter Chemieschutzanzug hatte und nur noch 2 Stunden Restschlafzeit dann drin waren, wie ist beim Kumpel der samstägliche Wohnungsumzug zu berücksichtigen, bei dem der ganze Krempel ohne Aufzug in den 5. Stock geschleppt werden mußte?
Kann natürlich auch sein, das man sein Leben dem Trainingsplan unterordnet: Was am Samstag beim Umzug helfen, das ist ja eine 4stündige KA-Einheit, geht überhaupt nicht, sagt mein Trainer.
Ich denke auch, dass es eine Frage der Persönlichkeit des Athleten ist.
- Die einen möchten gerne einen Plan runtertrainieren und nicht drüber nachdenken, was sie da tun.
- Die anderen mögen gar keine fixen Strukturen und wollen machen, wozu sie gerade Lust haben und entscheiden das WAS im Moment.
Erfolgreich kann wohl beides sein. Für zweiteres braucht man sicher viel mehr Erfahrung, weswegen sich wahrscheinlich ein geplantes Training in den Anfangsjahren auszahlt. Ich finds allerdings befriedigender und es fühlt sich nicht so nach Arbeit an, wenn ich tun und lassen kann, was ich will.
Was mir in vielen Trainerkonzepten fehlt ist die Idee, einen Athleten zu einem sinnvollen, zielgerichteten und erfolgreichen Selbsttraining hinzuführen. Ich meine natürlich nur, wer das auch will. Aber ich glaube, das würde das Rollenverständnis vieler Trainer auf den Kopf stellen.
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Evtl. gibt es ja noch ein Mittelding zwischen Deinem planlosen rumgehampel und einem strukturierten Trainingsplan!
Du könntest Dir z.B. Kerneinheiten pro Woche planen/planen lassen und diese nach dem Wetter, beruflicher Belastung, etc. einteilen.
Also die lange Radeinheit auch mal spontan bei schönem Wetter fahren und nicht unbedingt am Tag X. Und dafür umgekehrt bei schlechtem Wetter schwimmen gehen.
Wenn Du dann noch auf ein paar Basics achtest, also anspruchsvolle Intervalle nicht unbedingt am Tag nach dem langen Lauf, ist das glaub ich schon ein Fortschritt gegenüber dem planlosem Trainieren.
Such dir doch jemanden, mit dem du dich austauschen kannst, mit dem du auf einer aehnlichen Wellenlänge unterwegs bist. Da kannst du vielleicht mal nen Input und neue Ideen bekommen, andererseits ist ein Aussenstehender häufig objektiver, zb wenn es um mal angebrachte Pausen geht. Nen Plan kann toll sein,wenn der Trainer dich kennt,du ihm zu 100% vertraust und auch wirklich das machst was er sagt (und nicht irgendwas anderes weil du grade Bock hast). Wollen/können die wenigsten...
Auf die Persönlichkeit kommt es sicherlich an, aber auch auf die Trainingsmöglichkeiten.
Wenn man z.B. im Schwimmverein ist, macht man dort das, was der dortige Traininer vorschreibt. Da kann ein Online-Trainer keine anderen Vorgaben machen. Geht man zum Lauftreff oder im Winter zum Spinning, ist es ähnlich. Kurszeiten und -inhalte sind also schon festgelegt. Und dann sind da noch die häuslichen Verpflichtungen: einkaufen, waschen, putzen, etc. ....
Des Öfteren habe ich mir schon mit dem Gedanken gesielt, einen Online-Trainer zu HIlfe zu bitten.
Wenn ich aber meine festen Trainingseinheiten zusammenschreibe und die frei zur Verfügung stehende Zeit für Training dagegenstelle, hat der arme Trainer nicht mehr viele Möglichkeiten.
Ich denke, bevor man einen Trainer in Anspruch nimmt, sollte man eine Aufstellung der Zeiten erarbeiten, die man in der Lage ist, nach Plan zu trainieren. Anderenfalls wird diese Erfahrung für beide Seiten unangenehm.