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Zitat von spanky2.0
Es hängt auch entscheidend von der Fragestellung ab.
Würde die Frage lauten: 'Sind Sie für (oder gegen) eine Verschärfung der Maßnahmen', könnte das Ergebnis (nach den Zahlen der obigen Umfrage) auch fast Fifty - Fifty ausgehen.
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Eine so pauschale Fragestellung halte ich für weitgehend sinnfrei und eher populistisch, ohne konkrete Definition, was "Verschärfung" bedeutet. Es kann relativ sinnvolle Verschärfung gemeint sein (z.B. verhindern von Großraumbüro-Arbeitsumgebungen), symbolische (Maskenpflicht in leeren Fußgängerzonen durchsetzen) oder unmenschliche (Besuchsverbot bei schwerkranken Alten - oder wie aktuell noch praktiziert: Kontaktverbot von geimpften Heimbewohnern untereinander). So allgemein gestellt suggeriert die Frage, daß jede Verschärfung eindeutigen und überwiegenden Nutzen hat - und das ist für Vieles nicht erwiesen und auch schwer beweisbar.
Und viele, die nach Eigenwahrnehmung "1a" durchkommen, finden Verschärfungen gut, weil nicht sie selbst in Kurzarbeit gehen, nicht ihr Betrieb an den Staatstropf hängen oder aufgeben müssen, nicht ihre Kinder depressiv werden - und dann kann und darf es ja für andere auch kein Problem sein. Denen fällt es sicher leichter, nach Verschärfung zu rufen, als denen, die dadurch schwerer getroffen werden.
Interessant fände ich z.B. Fragen wie "welche, wieviel Einschränkungen halten Sie für angemessen/verhältnismäßig für die Pandemiebekämpfung; was sind Sie bereit, auf sich zu nehmen, was würden Sie anderen abverlangen, was halten Sie für gesellschaftlich relevant und erhaltenswert, was für verzichtbar" (was natürlich auch deutlich differenzierter formuliert sein müsste, und somit weit über die schlagzeilenträchtige dafür/dagegen hinausgeht).