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Zitat von Schwarzfahrer
Richtig, und dann wird es eine Entscheidung fällen müssen: entweder er hält von sich aus seinen Abstand, auch wenn er sich damit absondert (ich weiß, es ist schwer, aber ein wesentliches Erziehungsziel muß sein, daß jedes Kind zu seiner Meinung stehen kann, ggf. auch gegen Gruppendruck), oder er spielt mit und akzeptiert das (in diesem Fall kleine) Risiko.
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Und wohin führt das? Siehe oben: Das Kind sondert sich ab, damit andere ihre Freiheit ausleben können, indem sie sich nicht an Regeln halten. Die andere Möglichkeit der Risikoabschätzung ist zwar nett, aber von Kinder bis zu einem gewissen Alter doch etwas viel verlangt, egal wie eigenverantwortlich sie erzogen werden.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Das ist, was ich in der Entwicklung der letzten Monate am schlimmsten finde, was die Gesellschaft katastrophal spaltet: Das Bild, daß jeder "seine Ungefährlichkeit" nachweisen muß, impliziert, daß jeder als Gefahr für andere gesehen wird - und das bei einem Infektionsgeschehen, wo kaum jemals mehr als einer von 1000 wirklich infektiös war. Ist für mich das Gleiche, wie wenn man verlangen würde, daß jeder Muslim vor betreten eines Kinos nachweist, daß er keine Terrorwerkzeuge dabei hat (oder gleich draußen bleiben muß). Sowas wurde vor gar nicht so langer Zeit als Generalverdacht bezeichnet, und als falsch verurteilt.
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Da du das Beispiel Straßenverkehr ansprichst: Hier wird die größere Verantwortung/Gefahr von Kfz-Fahrern übrigens anerkannt. Nennt sich Gefährdungshaftung. Und du musst über einen mehrstündigen Kurs mit Prüfungen nachweisen, dass du überhaupt am Straßenverkehr teilnehmen darfst. Wenn du größere Fahrzeuge fährst, musst du die sogar regelmäßig wiederholen. Auch sonst wirst du permanent „gegängelt“: StVO, TÜV, Alkohol-, Geschwindigkeits- und allgemeine Verkehrskontrollen. Es gibt Bereiche, in die du nicht einfahren darfst. Dabei stellst du doch grundsätzlich keine Gefahr da und die Fußgänger müssen doch auch aufpassen…
M.