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Thema: Corona Virus
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Alt 13.11.2021, 11:19   #26802
KevJames
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Registriert seit: 12.07.2014
Beiträge: 1.494
Zitat:
Zitat von Hafu Beitrag anzeigen


Natürlich spricht der Spot nur Menschen an, die eigene Kinder haben, die von der Corona-Situation betroffen sind oder Menschen, die wie Arne unterstreicht, genug Empathie haben sich in die Situation von Jugendlichen hineinzuversetzen.

Und darüber greift der Spot auch sehr gekonnt und ohne belehrende Wertung das fast nie spannungsfreie Eltern-Kind-Verhältnis zwischen familiärer Nähe und der unvermeidlichen Tendenz zur Abnabelung Kinder vom Elternhaus auf.

Wir haben daheim einen Studenten, der eineinhalb Jahre nach dem Abi das erste mal eine Uni von innen gesehen hat und eine Studentin, die nach nur einem normalen Semester ihres Wunschstudiums, auf das sie lange hingefiebert hatte und sich durch viele Aufnahmeprüfungen bis zur Zulassung durcharbeiten musste, eineinhalb Jahre nur noch online ihre Dozenten sehen konnte.

Whataboutism-Argumentation (und nichts anderes ist der Hinweis auf Kriegsflüchtlinge und hungernde Kinder in diesem Zusammenhang) führt Kommunikation stets ins Absurde.
Den obigen Teil Deiner Argumentation unterstütze ich durchaus. Den letzten Absatz halte ich aber für einen von westlicher Arroganz geprägte Fehleinschätzung (dies ist nicht als persönlicher Angriff gemeint, sondern eine Beschreibung vieler Diskurse in Industriestaaten).
Whataboutism ist es ja nur dann, wenn von dem einen Problem abgelenkt werden soll, durchaus kann man aber diskutieren, dass wir trotz allem global gesehen eher über Luxusprobleme sprechen und mitverantwortlich für die Probleme in anderen Teil der Welt sind, da geht es unseren Kindern im Vergleich gut (und das sage ich als Vater eines 16-jährigen Sohnes und jemand der täglich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeitet und mir durchaus über die Problemlage sehr bewusst bin). Das bedeutet im Gegenmschluss ja nicht, dass wir uns um unsere Probleme nicht auch kümmern müssten.

Zum Thema Jugendliche: Ich bin tatsächlich der Meinung, dass der nächste Lockdown nicht die Schulen, sondern die Betriebe treffen sollte. Dort kann man Infektionsketten ja auch effektiv durchbrechen ...

Eeinen Zusatz noch: Auch in unserer Gesellschaft gibt es größere Probleme als die der ohnehin schon Privilegierten (hat Mo ja auch schon beschrieben). Da hilft Deine obige Argumentation dann nicht weiter. Probleme wird es immer in allen Schichten geben, lösen wird man aber nicht alle auf einmal können. In den letzten Jahrhunderten wurden quasi nie Probleme der Unterschicht gelöst, und ja, dagegen sind Probleme von StudentInnen nunmal vergleichsweise harmlos. Daher ist dringend eine Diskursverschiebung nötig, eigentlich schon seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar seit Jahrhunderten, aber die Pandemie hat auch dies noch einmal deutlich zu Tage gebracht.

Geändert von KevJames (13.11.2021 um 11:24 Uhr).
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