Ich würde vermuten, dass die Schlüsselrolle, wie Russland mit den westlichen Sanktionen zukünftig zurecht kommt, ganz entscheidend von China abhängen wird.
China ist groß genug und wirtschaftlich stark genug, um einerseits als zukünftiger alternativer Käufer von Russlands Rohstoffen in Frage zu kommen und um andererseits aber auch wichtige Schlüsseltechnologien nach Russland zu verkaufen.
Allerdings steht Chinas Premier Xi Jinping wegen seiner Nähe zu Putin in der chinesischen Partei gerade unter Druck und könnte alleine um seine innenpolitische Machtbasis zu stärken demnächst auf mehr Distanz zu Russland achten.
Auf n-tv gibt es gerade einen interessanten Text zur Situation von Jinping.
China steckt in zwei Sackgassen:
Putins Niederlage wäre Xis Horrorszenario
Wenn die in dem Text skizzierten Annahmen stimmen, wäre das doppelter Ansporn für die USA, alles dafür zu tun, dass die Ukraine mittelfristig die Oberhand gewinnt gegen Putin, da damit indirekt auch die Machtbasis der USA im für die Amis weitaus bedeutsameren Konflikt gegen das aufstrebende China gestärkt wird.
Und auch die EU mit ihren wirtschaftlich stärksten Ländern Frankreich und Deutschland sollten diesen Aspekt bei der Entscheidung über schnelle weitere Waffenlieferungen nicht aus den Augen verlieren, denn auch die EU hat keinerlei Interessen, dass die für die EU teilweise teuren Sanktionen von China unterlaufen werden und China damit über Wettbewerbsvorteile gegenüber der europäischen Wirtschaft verfügt.